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Phantom der Tiefe

Phantom der Tiefe

Titel: Phantom der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Fläche erblickte Kaya ein Phänomen, das sie im ersten Moment an eine überdimensionale Schneekugel erinnerte: eine bauchige, gläserne Halbkugel, die sich über etwas wölbte, das wie ein ... Buch aussah; ein gewaltiges, aufgeschlagenes Buch auf einer niedrigen Säule. Das unwirkliche Leuchten, das die Höhle erfüllte, schien von dieser Halbkugel auszugehen.
    Ringsum der kreisrunden Fläche führten Gänge in den Fels. Man-che standen offen, andere waren noch mit etwas verschlossen, das wie geronnene Schwärze aussah. Und in einem der offenen entstand jetzt Bewegung. Löste sich ein Schatten .
    Kaya sah Takim.
    Sah ihn .
    . sterben!
    *
    Landru zählte mehr als zwei Dutzend Gestalten, die sich in etwa dreieinhalbtausend Metern Höhe an der östlichen Bergflanke versammelt hatten. Es mußte sich um die Expedition handeln, von der er erfahren hatte.
    Tatsächlich sah er ausnahmslos Männer in den Umformen der türkischen Armee. Was sie dort unten inmitten eines Schneefeldes taten und warum sie Tauchausrüstungen den Berg hinaufgeschleppt hatten, war nicht auszumachen.
    Landru beschloß, sich später darum zu kümmern. Vielleicht.
    Es hing ganz vom Ausgang seines Besuchs im Domgewölbe ab .
    Spielerisch schraubte er den verwandelten Körper weiter in Gipfelnähe. Dorthin, wo er den kaminartigen Einstieg in die einstige Heimstatt wußte. Den fast senkrechten Schacht, den sich nur Geschöpfe nutzbar machen konnten, die des Fliegens mächtig waren.
    So war es zumindest einmal gewesen.
    Heute nicht mehr.
    Nonas Bericht hatte ein anderes Bild des Doms gezeichnet. Unbekannte Gewalten hatten die Zuflucht der Hüter in Trümmer gelegt und tiefe Klüfte in den Resten der Dunklen Arche hinterlassen.
    Landru wußte nicht, wie es sein würde, wenn er diese Zerstörung mit eigenen Augen sah. Aber er wollte sich der Wahrheit stellen.
    Unablässig kreisten seine Gedanken um Anum, der einst die Geschenke der Urmutter aus den Katakomben des Weißen Tempels von Uruk geborgen und seinen Geschwistern überbracht hatte: Lilienkelch, Opferschlange und Agrippa.
    Von diesen Geschenken war keines mehr verfügbar. Selbst den Kelch hatte Landru beim Versuch, ihn von der fremden Macht zu reinigen, verloren geben müssen. Die Zukunft der Alten Rasse - ihres kläglichen Rests - war damit Ungewisser denn je.
    Aber vielleicht konnten zwei Brüder gemeinsam einen Neubeginn auch ohne den Lilienkelch schaffen!
    Vielleicht gelingt es uns, Heraks Weg weiterzuverfolgen, dachte Landru in einem Anflug durch nichts begründeter Euphorie, und in naher Zukunft vampirischen Nachwuchs klonen. Herak war eitel und selbstverliebt - aber er war kein Narr. Was er seinerzeit versuchte, hatte Hand und Fuß. Und ... Landru lächelte innerlich, Zähne ...
    Die Physiognomie seiner geflügelten Tarngestalt blieb von Heiterkeit verschont.
    Sekundenlang schwebte Landru über dem in Mitleidenschaft gezogenen Zugang zum Dom. Seine ledrigen Schwingen schlugen kolibrischnell, mit dem bloßen Auge kaum noch zu verfolgen.
    Dann stürzte er sich in halsbrecherischem Tempo in die Tiefe.
    Von der Überflutung der Heimstatt ahnte er nichts - bis seine Krallen ins Säurebad tauchten!
    *
    Es blieb nicht bei den Krallen - der kleine bepelzte Körper klatschte vollständig in die Substanz, mit dem die Heimstatt geflutet war.
    Und sofort begann der Angriff auf seine Körperzellen!
    Die Gefahr umklammerte Landru mit solch brachialer Gewalt, daß er kostbare Sekunden verlor, weil er einfach nicht fähig war zu begreifen, was hier geschah.
    Der schrille, ultrahohe Schrei, der das Maul der Fledermaus verließ, verpuffte in der Flüssigkeit, die sofort in den aufgerissenen Kie-fer drang. Dort wütete die Säure so unbarmherzig wie außerhalb des Tierkörpers.
    Landru begriff, daß er dem Untergang geweiht war, wenn er nicht unverzüglich seine Gestalt wandelte und der vernichtenden Substanz eine größere Angriffsfläche bot!
    Der eben noch vergleichsweise winzige Leib vergrößerte sich explosionsartig. Die ledrigen Schwingen wichen Armen, die Klauen Beinen, die sich sofort vehement dem Sog aus der Tiefe entgegenstemmten.
    Die Säure fraß indes beharrlich weiter. Weichte das Gewebe des Körpers auf.
    Landru hielt die Augen geschlossen. Aber die Häute, mit denen er seine Pupillen zu schützen versuchte, waren erschreckend dünn und schwanden so rasch, als würden sie abgeschliffen!
    Letztlich verdankte Landru sein untotes Leben der Tatsache, daß der leichtgewichtige Fledermauskörper nur

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