Pharmakon
zeigte, in dem er und Jennifer wohnen würden, sondern auch alle Annehmlichkeiten, die den Ehefrauen und Kindern der MTIC-Angestellten angeboten wurden. Er fragte sich, was Burketts Reaktion sein würde, wenn er den Mann plötzlich mit seinem Wissen konfrontierte, das MTIC sein Bestes tue, dafür zu sorgen, daß Adams Kind nie geboren würde. Er mußte seine ganze Willenskraft einsetzen, um bewundernd zu lächeln, als sie über die Anlage gingen. Adam war erleichtert, als Burkett ihn schließlich vor Linda Aronsons Büro verließ.
Linda begrüßte Adam enthusiastisch und zeigte ihm die Computer-Terminals, die Arolens Informationen in Minuten über die ganze Welt verbreiteten. Sie stellte Adam auch Mr. Crawford vor, der die Arolen-Kreuzfahrten organisierte. Adam erachtete den Mann als Verlierer im Vergleich zu dem betrügerischen Künstler, der Smyrhs gefälschten Paß hergestellt hatte.
Crawford zeigte Adam eine Übersicht, die anzeigte, wo die Ärzte, die an der Kreuzfahrt teilnahmen, ihre Praxis hatten. Die meisten kamen aus der New Yorker Gegend, wenn es auch in den letzten Monaten eine gewisse Zahl von Ärzten aus Chicago und Los Angeles gegeben hatte. Adam bemerkte, daß gute zehn Prozent der Ärzte, die auf mehr als einer Kreuzfahrt gewesen waren, jetzt für die Julian-Klinik arbeiteten.
»Die Kreuzfahrten sind wirklich populär geworden«, sagte Adam und verbarg sein Entsetzen.
»Populär ist gar kein Wort«, sagte Crawford stolz. »Mit unseren gegenwärtigen Anlagen haben wir gar keine Chance, der Nachfrage gerecht zu werden. MTIC hat bereits an der Westküste ein zweites Kreuzfahrtschiff gekauft. Wir schätzen, daß es innerhalb eines Jahres seinen Dienst aufnehmen wird. Der längerfristige Plan sieht vor, fünf Schiffe in Betrieb zu haben, was bedeutet, daß wir den gesamten Medizinerberuf beherbergen können.«
Mr. Crawford verschränkte seine Arme vor der Brust und warf Adam einen Was-sagen-Sie-dazu-Blick zu, ein stolzer Vater, der die Leistungen seines Kindes beschreibt. Adam wurde fast schlecht. Eine ganze Generation von Ärzten dazu programmiert, unwissende Vertreter einer pharmazeutischen Firma zu sein!
Dr. Nachman traf Adam beim Mittagessen und führte ihn danach zu Dr. Glovers Büro, wo sich Glover und Mitchell darüber stritten, wer Adam zuerst herumführen solle.
»Es wird noch so weit kommen, daß ich euch beide nicht mehr alleine im gleichen Zimmer lassen kann«, sagte Nachman gereizt.
Adam fragte sich, ob die isolierte Situation des Zentrums verantwortlich für diese Zankereien war. Der Wettkampf zwischen den beiden Ärzten hatte einen deutlich neurotischen Anstrich. Aber Adam freute sich, daß er nun endlich das Krankenhaus sehen würde. Er wäre nicht gerade begeistert über eine weitere Stunde von Mitchells Monolog gewesen und hoffte, ihm entkommen zu können.
Als sie die Doppeltüren zum innersten Gebäude erreichten, öffnete sie Dr. Nachman, indem er seinen Daumen sanft gegen einen elektronischen Abtaster drückte. Jenseits der Türen war die Brücke auf beiden Seiten verglast, und Adam sah die attraktive Landschaft, die er in der vergangenen Nacht vom Dach aus bewundert hatte.
Am Ende des Verbindungssteges gab es eine weitere Doppeltür, die Dr. Nachman wiederum mit seinem Daumen öffnete. Sobald die beiden Männer durchgegangen waren, erkannte Adam den vertrauten Geruch eines Krankenhauses. Nachdem sie ein dreistöckiges Foyer durchquert hatten, das durch einige der gewölbten Oberlichter erleuchtet wurde, die Adam in der vergangenen Nacht vom Dach aus gesehen hatte, gingen sie an einer Reihe kleinerer Operationsräume vorbei zum Schwesternzimmer, das die gesamte modernste Ausrüstung zur Funktionsdiagnostik aufzuweisen hatte. Eine der Schwestern brachte sie in die dahinterliegende geschlossene Abteilung. Dr. Glover stellte Adam mehrere Patienten vor.
Der Arzt erläuterte jeden einzelnen Fall und beeindruckte Adam mit der Menge an Information, die er in seinem Gedächtnis gespeichert hatte. Die wenigen Details, an die er sich nicht zu erinnern vermochte, konnte er auf einem der Computer-Terminals abrufen, die sich in jedem einzelnen Raum befanden.
Es gab mehrere Diabetiker, die fötale Insel-Zellinfusionen erhalten hatten und jetzt vollkommen ohne Insulin auskamen. Adam war gegen seinen Willen beeindruckt, obgleich er wußte, daß der Zweck nie das Mittel heiligen könne.
Auf der entfernteren Seite der Abteilung befanden sich die Patienten mit Implantaten in das zentrale
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