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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hatte verkündet, er werde die Praxis verlassen und fortan in der Julian-Klinik arbeiten. Die anderen Ärzte waren außer sich vor Wut und mit ihrem Latein am Ende und waren so gezwungen, jetzt seine Patienten noch zu versorgen.
    Adam ging weg und erinnerte sich, wie Percy Harmon einen ähnlichen Vorfall beschrieben hatte. Und das wiederum erinnerte ihn daran, daß er nie erfahren hatte, weshalb Percy ihn nicht mehr angerufen hatte. Als er in New Jersey nachgefragt hatte, schien sich niemand sicher zu sein, wo sich Harmon befand, obgleich er augenscheinlich nicht wie geplant nach Puerto Rico gegangen war. Da er wußte, wie aufgeregt Percy über die Manager-Ausbildung gewesen war, fand Adam das extrem beunruhigend.
    Eines Nachmittags, als er mit seiner Runde früh fertig war, entschloß er sich, zum Hauptquartier hinauszufahren und nachzuhören, ob Bill Shelly einige seiner Fragen beantworten könne. Er war zunehmend neugierig geworden über die mysteriösen Arolen-Kreuzfahrten. Auch wenn er nicht bereit war, nach Puerto Rico umzuziehen, glaubte er doch, ein fünftägiges medizinisches Seminar auf See könnte faszinierend sein. Es würde bei ihm den Eindruck erwecken, er sei wieder mitten im Medizinstudium. Und vielleicht würde ein kleiner Urlaub auch seine Ehe wieder in die richtige Perspektive setzen. Jennifers Übelkeit hatte sich verschlimmert, und sie verbrachte mehr und mehr Zeit bei ihren Eltern. Als Adam versucht hatte, sie für seinen neuen Job zu interessieren oder sie zu überreden, ein paar ihrer Freunde einzuladen, hatte sie ihn einfach vertröstet.
    Es war fast drei Uhr dreißig, als Adam auf dem Arolen-Parkplatz anhielt. Shelly hatte am Telefon gesagt, er werde bis vier Uhr zur Verfügung stehen. Eine uniformierte Wache rief in Shellys Büro an, bevor sie Adam durchließ. Als Adam die Etage der leitenden Angestellten erreichte, wartete Bills Sekretärin Joyce schon bei der Empfangsdame.
    »Schön, Sie wiederzusehen, Mr. Schonberg«, sagte sie. »Bill ist oben. Würden Sie mir bitte folgen.«
    Am Ende des Korridors schloß Joyce die Tür zu einem kleinen Aufzug auf. Sie trat ein und drückte, nachdem sie den gleichen Schlüssel eingesteckt hatte, den Knopf für die einundzwanzigste Etage. Adam war verblüfft zu sehen, daß sie außen an dem Gebäude in einem Glaskäfig hinauffuhren. Es war kein angenehmes Gefühl, und er schloß vor der New-Jersey-Landschaft die Augen, bis der Fahrstuhl anhielt.
    Er wurde von einem muskelbepackten Mann in einem T-Shirt und einer Khaki-Hose begrüßt.
    »Adam Schonberg?« fragte er, bevor er Adam einen sonnenüberfluteten Korridor hinunterführte. Die gesamte äußere Wand bestand aus Glas, und Adam drängte sich so weit wie möglich davon weg. Er fürchtete sich eigentlich nicht vor Höhen, aber auf der anderen Seite genoß er sie auch nicht. Er fühlte sich besser, als sie in ein leeres Empfangszimmer eintraten. Ein Fernsehgerät war auf die Nachrichten eingeschaltet. Jenseits des Empfangszimmers war ein Nautilus-Zimmer und auf dessen anderer Seite ein Umkleideraum mit Massagekabinen. Eine breite Tür am anderen Ende führte zum Swimmingpool.
    Der Mann im T-Shirt hielt die Tür auf, folgte Adam jedoch nicht hindurch. Einen Augenblick lang war das Licht so stark, daß Adam kaum sehen konnte. Die gesamte Wand bestand aus Glas; sie stieg zwei Etagen hoch an und krümmte sich als Teil des Daches zurück. Der Boden war aus glänzendem weißem Marmor, und das Schwimmbecken selbst bestand aus weißen Kacheln mit blauen Markierungen.
    Ein einsamer Schwimmer zog kraftvoll seine Bahnen. Als er wendete, erblickte er Adam und schwamm zum Beckenrand. Er trug eine kleine Schwimmbrille, die gerade seine Augen bedeckte, und eine schwarze Gummikappe.
    »Wie wäre es mit ein bißchen Schwimmen?« sagte Bill Shelly.
    Adam schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber ich habe meine Schwimmhose vergessen.«
    »Jetzt brauchen Sie keine Badehose. Schwimmzeit für Männer. Kommen Sie, versuchen Sie es. Ich bin sicher, Paul findet noch irgendwo ein Handtuch.«
    Adam zögerte. Es gab wirklich keinen Grund, sich zu weigern, und die Chance, einundzwanzig Etagen über dem Erdboden zu schwimmen, präsentierte sich auch nicht jeden Tag.
    »O.k.«, sagte Adam. »Wo finde ich Paul?«
    »Gehen Sie in den Umkleideraum zurück. An der Wand werden Sie einen Summer finden. Drücken Sie diesen Knopf, und Paul wird wie Jeanie erscheinen.«
    Adam tat, wie man ihm gesagt hatte. Paul führte ihn in eine Kabine

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