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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Sechsunddreißigsten Straße und der Park Avenue war es sogar schwer, eine unbesetzte Lücke in den Abschleppzonen zu finden. Adam mußte sich mit einem Platz direkt an einem Feuerhydranten zwischen der Park Avenue und der Lexington Avenue zufriedengeben. Nachdem er den Wagen verschlossen hatte, ging er zum Heck und öffnete den Kofferraum, der mit dem vollständigen Sortiment von Arolen-Proben, Drucken und anderen Paraphernalia ausgestattet war. Es gab ein Dutzend Cross-Federhalter, auf denen die Arolen-Insignien eingraviert waren. Adam sollte sie nach Gutdünken verschenken.
    Adam wählte eine angemessene Zusammenstellung von Medikamenten und Broschüren aus und stopfte sie in seine Aktentasche. Er ließ einen der Cross-Federhalter in die Seitentasche seines Jacketts gleiten. Nachdem er den Kofferraum verschlossen hatte, machte er sich mit schnellem Schritt auf den Weg zu Vandermers Praxis.
    Christine Morgan war eine Frau mit stark gekräuseltem Haar und dem Gehabe eines verängstigten Vogels. Sie schob ihre Brille auf der Nase zurück und fragte, ob sie ihm helfen könne.
    »Ich bin Adam Schonberg von Arolen«, sagte er mit einem so breiten Lächeln, wie er es nur zustande brachte, während er seine erste Arolen-Visitenkarte überreichte. Sie erwiderte sein Lächeln und winkte ihm, in den Empfangsbereich einzutreten. Nachdem er ihr jüngstes Photo von DJ bewundert hatte, führte ihn Christine in eines der freien Untersuchungszimmer und versprach, sie würde die Chef Sprechstundenhilfe wissen lassen, daß er da sei.
    Adam saß auf dem Schemel vor dem kleinen weißen Schreibtisch. Er blickte zu dem Untersuchungstisch mit den rostfreien Beinbügeln herüber. Es war schwer, sich Jennifer hier als Patientin vorzustellen.
    Mehrere Minuten später flog die Tür auf, und Dr. Vandermer trat ein. Um sich die Zeit zu vertreiben, hatte Adam eine Schublade aufgezogen und blickte beiläufig auf die Sammlung von Kugelschreibern, Verschreibungsblocks und Laboretiketten. Jetzt lief er tief rot an, schloß die Schublade wieder und stand auf.
    »Gab es etwas Besonderes, das Sie suchten?« fragte Dr. Vandermer sarkastisch. Er hielt Adams Visitenkarte in der Hand und blickte zwischen ihr und Adams verlegenem Gesicht hin und her. »Wer, zum Teufel, hat Sie hier hereingelassen?«
    »Ihr Personal«, brachte Adam mühsam heraus, absichtsvoll vage bleibend.
    »Ich werde mit denen mal reden müssen«, sagte Dr. Vandermer, als er sich umwandte, um zu gehen. »Ich werde jemanden bitten, Sie hinauszubegleiten. Ich muß mich um meine Patienten kümmern.«
    »Ich habe ein paar Proben für Sie«, sagte Adam schnell. »Und auch einen Cross-Federhalter.« Hastig fischte er den Federhalter aus der Tasche und hielt ihn Vandermer entgegen, der gerade dabei war, Adams Visitenkarte zu zerreißen.
    »Sind Sie vielleicht zufällig mit Jennifer Schonberg verwandt?« fragte Vandermer.
    »Sie ist meine Frau«, sagte Adam eifrig, »und eine Ihrer Patientinnen.«
    »Ich dachte, Sie wären Medizinstudent«, sagte Dr. Vandermer.
    »Das stimmt«, sagte Adam.
    »Und was zum Teufel soll dann dieser Unsinn?« sagte Vandermer und gestikulierte mit der Visitenkarte.
    »Ich habe das Studium unterbrochen«, sagte Adam verteidigend. »Da Jennifer schwanger ist, brauchten wir Geld.«
    »Das ist nicht die Zeit für Leute wie Sie, Kinder zu kriegen«, sagte Vandermer pedantisch. »Aber wenn Sie so unvernünftig sind, eins zu bekommen, dann kann doch Ihre Frau noch arbeiten.«
    »Sie ist Tänzerin«, sagte Adam. Er erinnerte sich an die privaten Probleme des Arztes und fand es nicht fair von ihm, einfache Lösungen anbieten zu wollen.
    »Nun, es ist ein Verbrechen, daß Sie das Medizinstudium verlassen haben. Und dann noch als Nachschubmann für eine Medikamentenfirma zu arbeiten. Mein Gott, welche Verschwendung!«
    Adam biß sich auf die Lippe. Vandermer fing an, ihn an seinen Vater zu erinnern. In der Hoffnung, den Vortrag beenden zu können, fragte er Vandermer, ob es nichts gebe, das man gegen Jennifers morgendliche Übelkeit tun könne.
    »Fünfzig Prozent meiner Patientinnen bekommen Morgenübelkeit«, sagte Vandermer mit einem Winken seiner Hand. »Wenn es keine natürlichen Ernährungsprobleme verursacht, ist es am besten, symptomatisch zu behandeln. Ich benutze nicht gerne Medikamente, wenn ich es vermeiden kann, und ganz besonders nicht Arolens Pregdolen.
    Und fangen Sie bloß nicht an, Arzt spielen zu wollen und Ihr von diesem Mist zu geben. Das Medikament ist

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