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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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gut“, murmelte er dem Hund zu und sah danach zurück zu Adrian. „Es gab nur ein Tätscheln auf die Schulter und den sehr hilfreichen Tipp, das nächste Mal doch bitte nicht gleich so einen Aufstand zu machen, nur weil der Sex danebenging.“
    Adrian atmete tief durch. „Das hätte nicht passieren dürfen. Ich weiß, das geschieht dauernd, aber das macht es in meinen Augen nur noch schlimmer. Anstatt dir zu helfen, hat man dir nicht geglaubt und...“ Adrian schüttelte den Kopf, bevor er ihn ernst ansah. „Ist das der Grund? Lässt du dich deswegen so ungern anfassen?“ Colin schwieg, was dem Anwalt Antwort genug war. „Verstehe.“
    „Gar nichts verstehst du“, zischte Colin und sah entschuldigend zu Minero, als der leise jaulte. „Sorry, Kumpel.“
    „Du irrst dich, ich verstehe alles“, korrigierte Adrian ihn leise und eindringlich. „Ich kennen einen Mann, der vor langer Zeit für achtundzwanzig Tage gegen seinen Willen in einem Spielzimmer als Sexsklave gehalten und an Männer verkauft wurde. Er ist an seinen schweren Verletzungen beinahe gestorben und die Narben werden ihn sein Leben lang begleiten. Du hast keine Vorstellung, wie froh ich bin, dass du entkommen konntest.“
    „Für einen Monat?“, fragte Colin entsetzt.
    Adrian nickte. „Er ist heute wieder glücklich und er war mittlerweile sogar in unserem Spielzimmer.“
    Colin schüttelte ungläubig den Kopf. „Das glaube ich dir nicht. So verrückt kann er nicht sein.“
    „Daran ist und war nichts verrückt, Colin“, konterte Adrian ruhig und sah ihn unverwandt an. „Er hat es getan, um sich selbst zu beweisen, dass er das Ganze hinter sich lassen kann. Sein Freund war an dem Wochenende bei ihm und hat ihn dabei unterstützt.“
    „Deshalb muss ich das aber noch lange nicht so machen.“ Colin war sich zwar relativ sicher, dass der Anwalt das damit hatte nicht ausdrücken wollen, aber er wollte es trotzdem lieber erwähnt haben.
    „Das verlangt auch niemand von dir“, stimmte Adrian ihm zu, bevor er sich erhob. „Wir sollten langsam zurückgehen. Kilian macht sich sonst nur noch mehr Sorgen als ohnehin schon.“
    Zurück? In dieses Haus? Mit diesem Zimmer unten im Keller? Colin schluckte. Wohl war ihm bei der Vorstellung nicht und die Zweifel waren ihm offenbar deutlich anzusehen, denn Adrian trat langsam zu ihm und streckte eine Hand aus, um ihm aufzuhelfen. Colin schaute die Hand unschlüssig an. „Ich weiß nicht...“
    „Wir haben den Keller abgeschlossen. Kilian hat den Schlüssel“, erklärte Adrian daraufhin und Colin sah verblüfft zu ihm auf. Sein Neffe hatte den Schlüssel zu diesem Raum? „Das war Treys Idee. So kannst du dir sicher sein, dass der Raum verschlossen bleibt, bis ihr wieder fahrt.“
    Das war so genial, wie es gleichzeitig hinterhältig war. Adrian und David wussten garantiert, dass er Kilian den Schlüssel nicht überlassen würde und sobald er ihn selbst hatte, lag es allein an ihm, was er damit machte. Von hineingehen, was nicht in Frage kam, bis hin zu abfackeln, was Colin zwar am liebsten getan hätte, aber nie tun würde, hatte er die freie Wahl. Colin atmete tief durch, schob Minero von sich und ergriff Adrians Hand, der ihn daraufhin auf die Füße zog.
    „Du und dein Mann, ihr seid manipulierende Arschlöcher“, erklärte Colin, als sie sich dann gegenüberstanden.
    Adrian nickte. „Ich weiß.“
    „Allein dafür sollte ich dir eine reinhauen“, murrte Colin.
    „Nur zu. Du hast einen Schlag frei“, konterte Adrian und nahm Minero an die Leine, bevor er ihn wieder ansah. „In unserem Keller gibt es keine Ketten, keine Gewalt, kein Blut. Gab es nie und wird es auch nie geben. Wenn dir das hilft und du es versuchen willst, nimm den Schlüssel und sieh es dir an. Es ist nur ein Raum, Colin. Nicht mehr und nicht weniger.“
    Als wenn es so einfach wäre. Colin verkniff sich den Kommentar, dass er das wusste und es trotzdem nicht auf die Reihe bekam, auch nur einen Fuß in so einen Raum zu setzen. Versucht hatte er es im Zuge einer Therapie nämlich schon, zu der er allerdings irgendwann nicht mehr hingegangen war, weil darüber reden nicht das Geringste daran änderte, dass ein paar geile Böcke von ihm erwartet hatten, die Beine für sie breit zu machen.
    Colin war seit jeher ruhig und zurückhaltend gewesen, aber dieses Erlebnis hatte den Ausschlag dafür gegeben, dass er heute fast nur noch aus der Entfernung heraus beobachtete, statt dabei zu sein, und meistens genau überlegte, wen er

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