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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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hätte tun sollen. „Ich bin in zwei Tagen wieder da, okay?“
    „Muss das denn wirklich sein?“
    Colin nickte. „Ich hätte das schon viel früher machen sollen, das weißt du genauso gut wie ich, Kilian.“
    „Aber...“
    Kilian brach ab und starrte auf den Teppich zu seinen Füßen. Sie waren im Gästezimmer von Frank und Sally, wo Kilian die nächsten Tage schlafen würde und neben seinem Neffen waren sowohl Devin als auch dessen Eltern nicht sehr begeistert von seinem Plan. Aber es musste sein und Colin war entschlossen, die Sache durchzuziehen. Aus dem Grund hatte er sich eine Woche unbezahlten Urlaub genommen und dank eines verständnisvollen Chefs, der ebenfalls Vater war, stand ihm seit heute auch das Angebot offen, nach der Rückkehr aus Irland seinen angesammelten Urlaub der letzten Jahre zu nehmen, um mehr Zeit zu haben, sich mit Kilian zusammenzuraufen. Noch hatte sich Colin nicht entschieden, ob er das Angebot annehmen würde.
    Kilian seufzte und nickte im Anschluss daran. „Aber du rufst mich wenigstens ein Mal an.“
    Colin grinste. „Nur, wenn du mir versprichst, zur Schule zu gehen und vor allem deine Hausaufgaben zu machen.“
    Kilian lachte leise. „Ja, mache ich.“ Dann sah er zu ihm auf. „Es schockiert dich vielleicht, aber ich mag die Schule.“
    Das hatte er längst bemerkt und hoffentlich würde sein Neffe den Kunstkurs auch mögen, den Colin gestern Abend im Internet gefunden hatte, aber darüber wollte er erst nach Irland mit Kilian reden. „Okay, dann haben wir einen Deal.“ Er wuschelte Kilian durch die Haare, was der mit einem empörten, „Hey!“, kommentierte, das Colin zum Lachen brachte, bevor er seine Jacke nahm. „Und jetzt muss ich los. Stell nichts an. Ich erfahre alles.“
    „Ja ja.“ Kilian lachte, als er ihm gespielt mit der Faust drohte. „Jetzt fahr' schon, umso eher kann ich mit Devin Pläne schmieden.“
    „Plä... Nein, ich will es gar nicht wissen.“
    Colin grinste immer noch darüber, als er ein paar Minuten später ins Taxi stieg, das ihn zum Flughafen bringen sollte. Während der Fahrt ließ er die letzten zwei Wochen noch einmal Revue passieren und im Nachhinein war Colin froh, dass er sich dazu durchgerungen hatte, mit Kilian nach Baltimore zu fahren. Und er war ebenfalls froh, dass Adrian zu seinem kleinem Ausraster wegen der Spieluhr nichts mehr gesagt hatte. Stattdessen hatten sie die Sachen wieder eingeräumt, Gwens Spieluhr an ihren Platz gelegt und am späten Nachmittag, den sie zusammen im Wald verbracht hatten, hatte Colin sich dann getraut und Kilian nach den Zeichnungen gefragt. Kilians darauffolgendes Rotwerden hatte David mit einem aufmunternden Stoß gegen Kilians Oberarm kommentiert und damit war das Eis gebrochen gewesen. Sein Neffe hatte geredet und geredet und geredet. Mit dem Ergebnis, dass Colin mittlerweile jede Menge über Förderungen und Kunstkurse für begabte Schüler wusste, aber wie gesagt, das musste warten, bis er zurück war.
    Jetzt würde er erstmal sieben Stunden überbrücken müssen. Solange dauerte der Direktflug, den er gebucht hatte und nachdem Colin den Taxifahrer bezahlt und ins Flughafengebäude gegangen war, blieb er vor einem Zeitschriftenladen stehen und überlegte, ob er sich ein Buch kaufen sollte, falls das Filmangebot im Flieger nicht seinem Geschmack entsprach. Besser wäre es wohl, wenn er sich nicht zu Tode langweilen wollte, entschied Colin und nahm seinen Rucksack, um im nächsten Moment verdutzt zu blinzeln, als sich plötzlich ein bekanntes Gesicht neben ihm in der Fensterscheibe spiegelte. Colin fuhr herum.
    „Was willst du denn hier?“
    „Ich?“ Adrian tat unschuldig. „Ich stehe hier nur so rum, wieso?“
    „Mit einem Koffer an der Hand?“
    „Koffer?“ Adrian fing an zu grinsen. „Welcher Koffer?“
    Colin stöhnte, als ihm aufging, was das werden sollte. „Das kann nicht dein Ernst sein.“
    „Ich habe damit nichts zu tun“, erklärte Adrian amüsiert, worauf Colin die Augen verdrehte, bevor er fragte,
    „Und wer dann?“
    „So ein komischer Kerl, der gerne mit Farben herumkleckst und der völlig vernarrt in einen jungen Burschen ist, der uns letzte Nacht angerufen hat, um zu fragen, ob es denn schlimm wäre, wenn er die Schule schwänzt und mit dir mitfliegt?“
    „Was hat er?“ Colin runzelte die Stirn, aber Adrian war schneller mit dem Antworten.
    „Daraufhin haben wir ihm erklärt, dass dir das gar nicht gefallen würde, worauf Kilian eine Weile unsicher

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