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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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dir?“
    „Nein, nur ich nenne ihn so. Für Tom war er David, für mich ist er Trey. Das hat mit seiner Vergangenheit zu tun.“
    Colin nickte nur, weil er nicht weiter nachfragen wollte, obwohl ihn interessiert hätte, was David mit diesem unbekannten Tom zu schaffen hatte. Aber er kannte die Beiden nicht genug, um solch private Fragen zu stellen. Deshalb schwieg er und hielt stattdessen eine Münze in die Luft, was Adrian stöhnen ließ.
    „Hey, ich hatte gesagt, wir werfen eine Münze.“
    „Ich habe den Wagen gemietet“, hielt Adrian dagegen worauf Colin den Kopf schüttelte. „Ich bin älter als du“, war Adrians nächstes Argument und Colin begann zu grinsen.
    „Das sieht man auch deutlich an deinen grauen Schläfen, es hilft dir nur nicht. Los jetzt, oder soll ich lieber deinen Mann anrufen und mich beschweren?“
    Adrian konnte sein Grinsen nur schwer verbergen. „Trey mag meine grauen Schläfen.“
    „Du weichst aus“, erklärte Colin lässig und wedelte mit der Münze herum. Ihm war sehr wohl klar, dass sie sich gerade völlig albern benahmen, aber ein SUV war nun mal ein SUV und außerdem machte ihm das Ganze verdammt viel Spaß. „Hast du etwa Angst zu verlieren, oh großer Anwalt?“
    „Gib die Münze her, ich werfe.“
    „Heißt das etwa, ich würde dich betrügen?“, fragte Colin gespielt empört und winkte hektisch ab, als Adrian im nächsten Moment sehr überheblich zu grinsen begann. Das hatte er fast vergessen. „Kein Wort darüber. Hoffentlich findet Kilian niemals raus, dass ich mal mein Zeugnis fälschen wollte.“
    Adrian lachte und nahm die Münze. „Bei Kopf fahre ich.“

    „Tom war Treys erster Mann.“
    Colin wurde aus seiner Mischung aus Halbschlaf und Schmollerei gerissen, da sich die Münze auf dem Parkplatz am Flughafen leider für Adrian entschieden hatte und sah den Anwalt fragend an. „Hm?“
    „Du hattest danach gefragt“, erklärte Adrian und da fiel bei ihm der Groschen. Colin winkte ab.
    „Ja, aber das ist privat. Du musst nicht...“
    „Ich möchte aber“, unterbrach Adrian ihn lächelnd und bog auf die Schnellstraße ein. „Trey war acht Jahre in einer Dreiecksbeziehung mit Tom und Eve glücklich.“ Colin blieb der Mund offenstehen. „Eve und er haben auf Toms Drängen hin sogar geheiratet. Sie waren sehr glücklich, aber dann ist Tom bei einem schweren Unfall gestorben. Daran sind sie fast zerbrochen. Shannon, ein Musiker, dem sie in L.A. über den Weg gelaufen sind, hat ihnen geholfen und Trey das Leben gerettet. Er hat sich in Shannon verliebt, aber der erwiderte seine Gefühle nicht. Deswegen hat Trey L.A. schließlich wieder verlassen, um mit Dominic zusammen Motorradrennen zu fahren. So bin ich ihm damals begegnet. Auf einer Rennbahn.“ Adrian lachte leise. „Trey hat sich mit Händen und Füßen gegen mich gewehrt, weil er weder eine Affäre noch eine ernsthafte Beziehung wollte. Wie du siehst, hat er seine Meinung geändert. Das haben wir beide.“
    Das erklärte so Einiges, das Colin bislang nicht verstanden, sich aber auch nicht getraut hatte nachzufragen. „Du hattest Angst vor deinen eigenen Gefühlen, oder?“
    Adrian nickte. „Das stimmt. Mein Leben bestand bis dahin nur aus One-Night-Stands und kurzen Affären, genau wie es mir gefiel. Aber Trey ging mir sehr schnell nicht mehr aus dem Kopf.“
    Genau wie ihm Mikael nicht aus dem Kopf ging? Der Gedanke setzte sich in seinem Kopf fest, bevor Colin es verhindern konnte und als Adrian ihm im nächsten Moment einen seiner 'Ich weiß genau, was du gerade denkst'-Blicke zuwarf, wusste er plötzlich, dass der Anwalt es darauf angelegt hatte. „Spar' dir jeden Kommentar dazu“, murrte Colin wütender, als er beabsichtigt hatte, doch statt zu kontern, lächelte Adrian und stellte das Radio an. Colin verdrehte genervt die Augen und schaltete es wieder ab. „Was?“
    „Ich habe nicht vor, im Graben zu landen, weil du mir unbedingt an die Gurgel springen musstest“, wehrte Adrian belustigt ab. „Du willst es doch gar nicht hören, Colin, also frag' nicht.“
    „Schön. Vor mir aus. Dann halt nicht.“ Colin schaltete das Radio wieder ein, trommelte ein paar Minuten angesäuert auf seinem Bein herum und gab schließlich auf. „Er hat mich betrogen. Was gibt es da noch zu reden?“
    „Hat er nicht.“
    „Hallo?“ Colin schnaubte. „Vielleicht solltest du mal deine Augen untersuchen lassen, Herr Anwalt. Er kam mit diesem... diesem Kind aus dem Laden, das hast du doch selbst

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