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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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klingelte und mit jedem Tuten wurde er nervöser. Nach dem zehnten Mal wollte er gerade aufgeben und Adrian anrufen, als endlich abgenommen wurde.
    „Hi Sweetheart, ist es dringend?“
    Oh, Mist. Das klang nach Arbeit. „Kannst du reden?“
    „Nein.“
    Colin drängte das aufkommende schlechte Gewissen beiseite. „Mik, ich brauche dich... Bitte.“
    „Warte kurz...“
    Er hörte Mikael gedämpft mit jemandem sprechen, dann folgte das Gemurmel von weiteren Stimmen und schließlich das Klappen mehrerer Türen. Colin verzog das Gesicht. Wahrscheinlich hatte er bei einem wichtigen Treffen gestört, aber darauf konnte er im Moment einfach keine Rücksicht nehmen. Es ging um Kilian. Er musste seinen Neffen finden, bevor ihm etwas passierte. Er konnte nicht warten und das Beste hoffen. Nicht nach Kilians Zeilen und nicht in dieser Stadt mit einer der höchsten Kriminalitätsraten des Landes.
    „Okay, ich bin wieder da. Was ist los?“
    Colin atmete tief durch. „Kilian ist weg. Er hat mir einen Zettel dagelassen und...“
    „Moment, Moment... Was ist passiert?“, unterbrach ihn Mikael genauso energisch wie zuvor Devin.
    „Er war auf dieser Geburtstagsparty von seinem Schulfreund Steven und kam betrunken nach Hause. Ich habe ihn angebrüllt und auf sein Zimmer geschickt. Als ich eine Stunde später nachsehen wollte, wie es ihm geht, war er weg, und die Cops machen doch erst nach einem Tag was und...“
    „Nicht unbedingt“, unterbrach Mikael ihn erneut. „Hast du was zum schreiben?“
    „Ja, sicher. Wieso?“, wollte Colin verdutzt wissen.
    „Ich gebe dir eine Nummer und einen Namen“, antwortete Mikael und Colin hörte im Hintergrund weitere Türen zuschlagen. „Ruf' ihn an. Gentry ist ein Cop und schuldet mir noch einen Gefallen. Er wird helfen, wenn du ihm sagst, von wem du die Nummer hast. Und bevor du fragst, ich hatte mal was mit ihm. Vor deiner Zeit. Also ruf' ihn an. Ich verschiebe meine Versammlung und komme zu dir rüber, dann sehen wir uns um. Gib mir 'ne Stunde.“
    Gott sei Dank. Colin ballte die freie Hand zur Faust, weil er das Zittern nicht mehr sehen konnte. „Danke, Mik.“
    „Wir finden deinen Jungen schon. Bis gleich.“

    Mikael behielt Recht, denn Thomas Gentry kam, als er erfuhr, von wem Colin seine Nummer hatte und worum es ging. Colin war gerade dabei, sich seine Schuhe und eine Jacke anzuziehen, als es an der Haustür klingelte. „Hi. Danke, dass Sie so schnell gekommen sind.“
    „Kein Problem“, meinte Gentry und blieb auf der Veranda stehen. „Haben Sie ein Foto von Kilian?“
    „Ich... Nein...“ Colin schüttelte den Kopf und zog sich die Jacke über. „Fuck.“
    „Wir finden ihn auch so.“ Gentry kramte seinen Notizblock aus der Brusttasche seines Hemds. „Wie sieht er aus?“
    „Blaue Augen. Braunes Haar.“ Colin grinste. „Er sieht aus wie ein Wuschelkopf, wilde Locken. Das hat er von seiner Mutter. Er ist an die 1,70m groß und schlaksig. Typisch Teenager, würde ich sagen.“
    „Hat er irgendwas bei sich, was helfen könnte?“
    Colin nickte, denn er hatte nachgesehen, was für Sachen fehlten, weil Gentry ihn darum gebeten hatte. „Sein Rucksack. Ein uraltes, braunes Teil. Groß und voller Löcher. Das Ding sieht aus wie einer von diesen Armeerucksäcken, kennen Sie die?“
    Gentry nickte und schrieb derweil mit. „Ja, mein Sohn steht auch auf die Dinger. Okay, das reicht fürs Erste. Durch den Zettel kann ich eine Suche nach Kilian rausgeben. Es wird zwar nicht jeder Cop losstürmen, da bin ich ehrlich, aber wer in der Nähe vom Bahnhof, Flughafen und so weiter ist, wird sich umsehen.“
    „Danke.“ Colin seufzte erleichtert und griff nach den Schlüsseln, bevor er die Tür hinter sich zuzog. „Ich warte nur noch auf Mik, dann ziehen wir selber los und suchen ihn.“
    Gentry grinste. „Ich hätte nie gedacht, dass er den Gefallen mal auf diese Weise einlöst.“ Ein Kopfschütteln später wandte sich der Cop ab. „Aber es ist besser so. Meiner Frau würde das kaum gefallen.“
    Colin verstand die Worte zwischen den Worten. „Lieben Sie sie?“, fragte er und bis sich gleich darauf auf die Zunge, um abwehrend die Hände zu heben, als Gentry sich zu ihm drehte. „Vergessen Sie es. Geht mich nichts an.“
    Der Cop zwinkerte ihm zu und lief zu seinen Wagen. „Das mag schon sein, aber 'Ja', ich liebe sie. Deshalb hat Mikael damals auch mit mir Schluss gemacht. Damit ich sie heiraten kann.“ Gentry öffnete die Wagentür. „Vielleicht kriegst du ihn

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