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Philippas verkehrte Welt

Philippas verkehrte Welt

Titel: Philippas verkehrte Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schroeder
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nicht krank. Im Gegenteil. Doktor Lessen hat mir Blut abgenommen, um sicherzustellen, dass ich gesund bleibe.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie soll das denn funktionieren?« Ich zumindest war bisher immer nur dann zum Arzt gegangen, wenn ich Fieber, Halsschmerzen, Husten oder einen unerklärlichen Ausschlag hatte.
    Â»Das weißt du nicht?« Celia zog eine Grimasse. »Auf was für eine Schule gehst du bloß?«
    Â»Auf eine sehr gute«, sagte ich, obwohl ich mir dessen gar nicht mal so sicher war, aber ich hatte keine Lust, mich unentwegt von Celia kränken zu lassen.
    Â»Und wie heißt sie?«, fragte sie leise stöhnend.
    Â»Die hat keinen Namen«, kam Josefine mir zuvor. »Philippas Gesamtschule ist einfach die aus der Elbroichstraße.«
    Wieder huschte dieses blöde Grinsen über Celias Gesicht. »Ach, auf eine Gesamtschule«, erwiderte sie. »Müssen da nicht all diejenigen hin, bei denen es für ein richtiges Gymnasium nicht gereicht hat?«
    Â»Nein, stell dir vor, ich gehe freiwillig dorthin«, zischte ich wütend. »Und zwar weil es da ganz normale Menschen gibt und nicht nur solche, die sich einbilden, dass sie etwas Besseres sind.«
    Â»Ts«, machte Celia und reckte ihr Kinn hervor. »Was ist schon normal? Jedenfalls bin ich klüger und hübscher als die meisten anderen Mädchen. Und mehr Geld habe ich auch.«
    Fassungslos starrte ich sie an. Es war mir vollkommen schleierhaft, wie man sich so dermaßen aufblasen konnte. Sogar meine Geschwister schienen irritiert zu sein. Zumindest guckten sie genauso belämmert drein wie ich und kriegten ebenfalls keinen Ton über die Lippen.
    Doch plötzlich prustete Krister los. Er beugte sich nach vorn und schlug sich auf die Schenkel. »Du bist doch überhaupt nicht hübsch«, geiferte er. »Ich finde, du bist so hässlich wie ein altes Suppenhuhn.«
    Â»Krister!«, sagte ich empört, dabei war ich absolut seiner Meinung.
    Â»Ach, lass ihn nur«, meinte Celia abfällig. »Dein Bruder hat doch überhaupt keine Ahnung von diesen Dingen. Er ist nur ein dummer kleiner Junge, der mich nicht die Bohne interessiert. Und deshalb werde ich ihm hier auch nichts zeigen. Das verstehst du ja wohl, oder?«
    Ich schluckte … und nickte … und kam mir schon wieder wie eine Verräterin vor. Irgendwann später würde ich meinem Bruder das erklären. Sobald ich genügend Beweise gesammelt hatte und sicher sein konnte, dass Celias Mutter es nur auf mich abgesehen hatte und Papa, Mama, Krister und Josefine ihr im Grunde völlig egal waren.
    Â»Morgen Nachmittag musst du auch zum Blutabnehmen«, verkündete Celia. »Du und Nneka und eure Geschwister. Mama möchte sicher sein, dass alle Kinder, die hier mit mir auf dem Grundstück leben, vollkommen gesund sind.«

Jona
    Es war schrecklich für mich, dass ich Limette am Sonntag nicht mehr besuchen konnte, aber Mama versicherte mir, dass Katzen ein völlig anderes Zeitgefühl hätten als Menschen und sich zudem Frau Deggers hingebungsvoll um sie kümmern würde. Und so verbrachte ich eine weitere halbwegs schlaflose Nacht in meinem neuen Zuhause, in dem ich mich völlig fehl am Platze fühlte.
    Am Montagmorgen kam ich kaum aus dem Bett, doch zum Glück durfte Papa uns mit dem unrichtigen Porsche zum Kindergarten und zur Schule fahren, sodass uns zumindest für heute die große Unbekannte neue Wegstrecke / neue Buslinie erspart blieb.
    Krister thronte stolz wie Oskar hinter dem Fahrersitz und ließ sich von seinen Freunden, die wie jeden Morgen auf dem Parkplatz neben dem Haupteingang der Grundschule auf ihn warteten, richtig feiern, wohingegen ich mich für diese total unpassende Protzigkeit fast ein wenig schämte. Aber dann bemerkte ich Mariel, die just in dem Moment, als Papa den Wagen in die Haltebucht des Schulbusses lenkte, um die Ecke kam, und schon änderte ich meine Meinung um hundertachtzig Grad.
    Arletta, Tiffany und Neomi mochten in tollen Häusern wohnen und von ihren Eltern jeden erdenklichen Schnickschnack in den Allerwertesten geschoben bekommen, so ein schickes Auto wie diesen Porsche Panamera fuhren ihre Väter nicht. Und so ließ ich mich dazu verleiten, mich etwas theatralischer als sonst von Papa zu verabschieden und anschließend die Wagentür übertrieben schwungvoll zu öffnen.
    Ich hörte einen heiseren Aufschrei, und im

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