Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
Hüften.
»Ich wohne bei... einem Freund«, erwiderte Ariana ausweichend und warf Quinn einen kurzen Blick unter gesenkten Lidern zu. »Die Einzelheiten klären wir später, einverstanden?«
Elena küsste ihre Tochter auf die Wange. »Du bist ein gutes Kind, Ariana. Doch vorher wollen wir sehen, ob Tante Dee und Onkel John Spank nicht aufnehmen können. Sie sind ja schon an sie gewöhnt, weil sie ohnehin die meiste Zeit hier sind. Außerdem bliebe Spank so auch in Sams Nähe.«
Ariana lächelte, aber ihr Blick war merkwürdig abwesend.
Quinn wusste nicht genau, was sie beschäftigte, aber immerhin hatte sie Sam ihre Hilfe angeboten - und hieß sie in ihrem Elternhaus willkommen. Weil Sam sich ganz offensichtlich sehr danach sehnte.
Sein Instinkt sagte Quinn, dass die Costas diesem Kind sehr wohl ein geeignetes Heim bieten könnten. Sam schien das zu spüren. Selbst er genoss die Herzlichkeit und die Lebendigkeit dieser Familie. Sogar ihre Exzentrizität gefiel ihm, und er fühlte sich hier auf eine Art zu Hause, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. Es kam ihm vor, als werde er in diese Familie hineingezogen wie in Treibsand, und das Überraschende war, dass es ihm nicht das Geringste ausmachte.
Doch als er die Frau ansah, die die Nacht in seinem Bett und in seinen Armen verbracht hatte, die Frau, die seine innigste Verbindung zum Costas-Clan war, spürte er, dass Ariana trotz ihres großherzigen Angebotes immer noch Distanz zu ihrer Familie hielt.
Ihn beschlich das ungute Gefühl, dass sie sich bald auch von ihm zurückziehen würde, wenn er sie nicht schnellstens von hier wegholte.
Zwölftes Kapitel
Ariana konnte gar nicht schnell genug von zu Hause wegkommen. Ihr war klar, dass ihre Familie Sam ein gutes Heim bieten konnte. Dennoch machte sie sich Sorgen um Sam, weil sie sich an ihre eigene Jugendzeit erinnerte, als sie sich ihrer Familie schämte. Mit dreizehn war man noch sehr formbar, und Sam brauchte mehr als andere Freunde, die sie unterstützten. Sie konnte gut auf Gleichaltrige verzichten, die hinter ihrem Rücken über sie lachten oder sie als Zielscheibe für grausame Witze benutzten.
Sie war Quinn dankbar, dass er auf der Fahrt zu seinem Haus schwieg. Sie fuhren in Richtung Strand. Ariana fiel auf, dass er immer wieder in den Rückspiegel schaute und eine sehr ungewöhnliche Strecke zum Meer einschlug.
Obwohl ihr selbst so viel durch den Kopf ging, spürte sie, dass auch er beschäftigt war. Er schaute wieder in den Spiegel, und schließlich hielt es Ariana nicht mehr länger aus. »Was ist los?«, fragte sie.
»Wie kommst du darauf, dass etwas los ist?« Er drückte beruhigend ihre Hand.
»Du bist so nervös. Dauernd schaust du in den Rückspiegel. Ich weiß zwar nicht genau, wo dein Haus liegt, aber irgendwie kommt es mir so vor, als wären wir schon einige Male im Kreis gefahren.«
»Du bist eine sehr aufmerksame Beobachterin, Ariana.«
Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich bin nur vorsichtig, das ist alles.«
»Wegen Dämon?« Es überlief sie kalt.
Quinn nickte. »Er weiß, dass ich dieses Haus besitze. Also ist es eigentlich kein Problem, wenn er mich beschatten lässt, aber trotzdem weiß ich ganz gern, was vorgeht.«
»Das verstehe ich.« Sie rieb sich die Arme. »Ich weiß nicht, wie du unter solchen Umständen leben kannst.«
Er schaute sie an. »Es wird immer schwieriger«, gab er zu. »Aber es ist bald vorbei. Was geht denn in deinem schönen Kopf so vor? Du scheinst von dem Gespräch mit deiner Mutter über diese Pflegegeschichte vollkommen überwältigt zu sein.«
Ariana wunderte sich nicht zum ersten Mal darüber, wie empfindsam dieser Mann war. »Es geht um meine Familie. Oder vielmehr, um Sam und meine Familie. Meine Eltern müssen mit ihren Taschendiebstählen und Schwindeleien aufhören.« Sie sprach aus, was ihr durch den Kopf gegangen war.
Quinn seufzte. Er wusste, was sie meinte. »Ich werde ihnen ins Gewissen reden.«
»Und dann ist da noch dieses neue Unternehmen, diese Tageskurklinik. Wenn sie ein Spa eröffnen, muss alles legal zugehen.« Sie war bereit, Quinn weit mehr über die Machenschaften ihrer Verwandten zu enthüllen, als er bisher wusste.
Er nickte. »Ich weiß. Ich werde die Sache im Auge behalten. Nicholas mag mich.« Als Ariana ihn ansah, lächelte er sie zärtlich an.
Diesmal drückte sie seine Hand. »Ich mag dich auch, Quinn.«
»Dann sag mir, was dich wirklich bedrückt. Es ist nicht nur die Sorge um Sam, das ist mir
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