Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
seinem Kasino ging es um Geldwäsche. Ich wollte einen Blick in die Bücher werfen, bevor ich mich an die Behörden gewandte hätte. Doch gerade als ich versuchte herauszufinden, wo Damon seine Unterlagen aufbewahrte, hat Quinn mich erwischt. Leider tauchte in dem Moment auch Damon auf. Er befahl Quinn mich umzulegen.«
Zoe schüttelte den Kopf. »Also hat mich Quinn durch einen Hintereingang des Kasinos hinausgeschleppt. Statt zu sterben, erfuhr ich, dass er ein Undercover-Cop ist, der genau in dieser Angelegenheit gegen Damon ermittelt. Er schlug mir vor, mich in einem sicheren Haus unterzubringen, bis seine Operation vorbei sei.«
Ariana bedauerte fast, dass sie jetzt alles von ihrer Zwillingsschwester wusste. »Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. ›Es tut mir Leid‹, wäre ein Anfang, aber das kann unsere Vergangenheit nicht so einfach auslöschen, hab ich Recht?«
»Ich hege keinen Groll mehr gegen dich. Ich bin ja selbst auch nicht gerade perfekt.« Zoe senkte den Blick. »Immerhin hätte ich auch ehrlich zu dir sein können, aber ich war zu eigensinnig. Ich wollte unbedingt, dass du von allein meinen wahren Charakter erkennst.«
Ariana lächelte. »Vermutlich liegt das daran, dass wir eineiige Zwillinge sind. Ich war ja auch ziemlich in meinen Vorurteilen verhaftet.«
»Es tut mir sehr Leid, dass ich dich in dem Glauben lassen musste, ich wäre verschwunden oder tot.« Zoes Augen füllten sich mit Tränen. »Ich wollte dir nie so wehtun. Ich wollte nur nicht, dass jemand ins Kasino ging, nach mir suchte und damit sein Leben riskierte. Ich war sicher, dass du aus der Ferne um mich trauern würdest, wenn du von meinem Verschwinden hörtest.« Sie wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus den Augen. »Anscheinend kennt keine von uns beiden die andere wirklich gut, stimmt's?«
»Das ändern wir, einverstanden?«, fragte Ariana hoffnungsvoll.
»Einverstanden.« Zoe zog sie in die Arme, und Ariana drückte ihre Schwester fest an sich. »Jetzt erzähl mir alles von Quinn.«
Eine halbe Stunde später hatten die Schwestern sich sämtliche Geheimnisse gebeichtet. Fast. Es überraschte Ariana selbst, dass sie Zoe nicht alles von ihrer Beziehung zu Quinn erzählt hatte. Aber nicht, weil sie mit ihrer Schwester nicht darüber reden wollte, sondern weil es nichts zu sagen gab. Jenseits des Hier und Jetzt, das sie hatten, gab es keine Zukunft für sie beide.
Indem Ariana die Wahrheit über Zoe herausgefunden hatte und sich der Tatsache gegenübersah, dass ihre Schwester ein zielgerichtetes und engagiertes Leben führte, hatte sie auch viel über sich gelernt. Aufgrund ihrer Vorurteile hatte sie das Vertrauen ihrer Schwester verloren. Ariana konnte nicht behaupten, dass ihr die Frau gefiel, als die sie sich jetzt kennen gelernt hatte.
Sie war mit Quinn hierher gekommen und hatte eine dramatische Wiedervereinigung mit ihrer Schwester erwartet. Stattdessen hatte das Leben ihr eine ernste Lektion erteilt. Eine, die sie mehr verwirrte, was sie selbst und ihre Zukunft anging, als alles, was sie bisher erlebt hatte.
Quinns Plan war nicht aufgegangen. Er spürte Arianas Reserviertheit schon, bevor sie das Haus verließen. Er hatte ihr wieder den Schal vor die Augen gebunden, und sie saß fast die ganze Fahrt über schweigend neben ihm.
Bis sie schließlich doch sprach. »Fahr rechts ran!«
»Wie bitte?«
»Ich glaube, wir sind auf einem Highway. Also such einen Parkplatz oder eine Möglichkeit anzuhalten. Bitte.«
Quinn sah sie überrascht an.
Sie hatte die Zähne zusammengebissen und ihre Miene war, soweit er das sehen konnte, gefasst und entschlossen. Während Ariana mit Zoe sprach, hatte er mit Marco in der Küche gesessen. Das Haus war klein und die Wände sehr dünn. Marco und er hatten ungewollt viel von dem Gespräch der beiden Schwestern mitbekommen. Es war weit von der herzlichen, seligen Wiedervereinigung entfernt, die Quinn sich erhofft hatte. Andererseits, was verstand er schon von Familiendynamik? Ariana war jedoch noch ziemlich aufgewühlt, es war besser, in diesem Zustand nicht mit ihr zu streiten.
Er fuhr auf die Seite und entdeckte einen leeren Platz, auf dem üblicherweise Lastwagen parkten. Es gab keine Ortsschilder oder sonst ein Hinweis, der ihnen sagte, wo sie sich befanden. Deshalb nahm er Ariana den Schal von den Augen.
»Danke.« Sie blinzelte und versuchte sich in der Dunkelheit zu orientieren.
Er nickte kurz. »Kein Problem.« Er legte seinen Arm über ihre
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