Phillips Susan Elizabeth
Erfahrung für Sie, ob Sie genauso zäh sind wie ihre Tochter.«
»Sie genießen das, nicht wahr?«
»Mehr als Sie sich vorstellen können.« Sie suchte ihre Sachen zusammen. »Rufen Sie mich an, sobald sie mit dem Drehbuch durch sind. Oh, und ich habe vor, Ihre Karriere voranzutreiben, indem ich mit Georgies gutem Namen werbe.«
Er errötete und erwiderte wütend: »Das können Sie nicht machen.«
»Aber sicher kann ich das. Sie hat uns schließlich gefeuert.« Als sie die Eingangstür erreichte, blieb sie stehen und wandte sich an ihn. »An Ihrer Stelle würde ich sie heute anrufen, anstatt sie zu ignorieren.«
»Ja genau. Weil ihre Ideen ja in der Vergangenheit so gut funktioniert haben.«
»War ja nur ein Vorschlag.« Sie ging nach draußen und zu ihrem Wagen. Am liebsten hätte sie vor Begeisterung einen Luftsprung gemacht. Ihre erste Hürde hatte sie genommen, jetzt brauchte sie für ihn nur noch Arbeit zu finden.
Während sie aus seiner Einfahrt fuhr, erinnerte sie sich daran, dass es nicht die einzige schwierige Aufgabe war, Arbeit für Paul zu finden. Sie musste auch ihr Apartment zum Verkauf ausschreiben, ihren Mercedes gegen was Billigeres eintauschen, ihren Urlaub auf Maui absagen und sich von Barney’s fernhalten. Alles im Grunde höchst deprimierend.
Aber für den Moment … Sie drehte das Radio auf volle Lautstärke, wippte mit dem Kopf und sang aus voller Kehle.
21
Georgie hob ihren Kopf von den Kissen, als Bram von seiner Morgendusche aus dem Badezimmer kam. Vor zweieinhalb Wochen, in der Nacht, als die Quarantäne aufgehoben wurde, hatte sie vor dem Dilemma gestanden, entweder ins Gästezimmer zurückzugehen oder dort zu bleiben, wo sie war. Am Ende hatte sie Bram erzählt, in ihrem alten Zimmer seien zu viele Läuse von Lance und Jade geblieben, so dass sie nicht zurückkönne. Er hatte ihr zugestimmt, dass Läuse ein zu großes Ansteckungsrisiko waren.
Sie nahm sich Zeit, ihn zu bewundern. Das um seine Hüfte drapierte jettschwarze Handtuch verlieh seinen lavendelblauen Augen einen geheimnisvollen Schimmer. Sein Haar war feucht, und er hatte sich ein paar Tage lang nicht rasiert, was ihm eine markige, virile Eleganz verlieh. Ihr imaginäres Baby regte sich in ihrem Schoß. Blinzelnd holte sie sich in die Realität zurück. »Wann sagtest du, wollen du und Hank Peters beginnen, die Schauspieler vorsprechen zu lassen?«
»Am Dienstag nach unserer Hochzeitsparty, aber das weißt du doch.«
»Tatsächlich? In nur anderthalb Wochen …« Sie hatten sofort mit der Vorproduktion begonnen, da Hank Peters einen Regieauftrag für November hatte, und man ihn nicht verlieren wollte. Sie ließ das Laken über eine Brust rutschen, was jedoch vergebliche Liebesmühe war, denn er steuerte bereits seinen Schrank an, um sich Jeans und T-Shirt, seine Arbeitsuniform als Produzent anzuziehen.
»Und ich stehe immer noch an erster Stelle, richtig?«
»Entspannst du dich bitte mal? Ich habe dir versprochen, als Erste vorsprechen zu dürfen, dabei bleibt es auch. Aber ich schwöre bei Gott, wenn du deine Hoffnung daran hängst …«
»Was ich wohl kaum tun werde, da du mir ja ständig erzählst, ich sei die Rolle nicht wert.«
Er zog seinen Kopf aus dem Schrank. »Jetzt übertreib mal nicht. Du bist eine hervorragende Schauspielerin und eine begabte Komikerin, das weißt du auch.«
»Aber nicht begabt genug, um die Helene zu spielen?« Sie versuchte sich an einem höhnischen Grinsen. »Merk dir diesen Moment gut, Bramwell Shepard, denn du wirst dich an diesen Worten noch mal verschlucken.«
Wäre sie doch nur so zuversichtlich wie sie sich anhörte. Sie hatte das Skript noch zwei Mal gelesen und damit begonnen, sich Aufzeichnungen zu Helenes Charakter zu machen, indem sie Ideen über Helenes Hintergrundgeschichte und körperlichen Eigenheiten sammelte. Aber ihr blieben nur noch elf Tage bis zum Vorsprechen, und dies war die komplexeste Gestalt, mit der sie sich je auseinandergesetzt hatte. Es lag noch viel Arbeit vor ihr, und das Wesentliche entzog sich ihr immer noch.
Sein Blick senkte sich auf ihre Brust. Sie hatte sich schwer zurückhalten müssen, nicht dem Drang nachzugeben, sich die aufreizendste Nachtwäsche zu kaufen, die sich auftreiben ließ. Stattdessen blieb sie ihrem normalen Nachtzeug treu, doch ihr schlichtes weißes Leibchen und die schwarzen Boxershorts mit den Piratenschädeln lagen zerknauscht neben dem Bett auf dem Boden. Sie zog sich absichtlich das Laken bis zum Kinn. »Vergiss
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