Phillips Susan Elizabeth
verschränkte selbstgefällig ihre Arme vor der Brust. »Ich weiß, dass Becky dich gestern endlich angesprochen hat.«
»Sie bat mich, mal einen Blick auf ihren Computer zu werfen, mehr nicht«, sagte er.
»Du bist so ein Trottel. Ich weiß nicht, warum ich meine Zeit an dich verschwende.«
Georgie wusste es, aber sie war nicht so dumm, darauf hinzuweisen, dass Chaz’ Fürsorge ihrem Wesen entsprach.
Nachdem sie ihre Mittagsmahlzeit fast aufgegessen hatte, schickte Georgie Chaz wieder hinunter, damit sie sich ihres Vaters annahm. Aaron ging, um am Wagen einen Ölwechsel vorzunehmen, und Georgie vertiefte sich wieder in ihre Arbeit am Film. Eine Stunde verstrich.
»Darf ich hereinkommen?«
Erschrocken blickte sie auf und sah ihren Vater in der Tür stehen. Er trug graue Shorts, ein hellblaues Polohemd und brauchte einen Haarschnitt. Er zeigte mit einem Kopfnicken auf den Computer. »Was machst du da?«
Er würde sie sicherlich kritisieren, aber sie sagte es ihm trotzdem. »Ein neues Hobby. Ich habe einen Film gedreht.«
Dass er darauf mit Schweigen antwortete, machte sie nervös. Sie spielte mit der Computermaus. »Ein Hobby
darf jeder haben.« Sie reckte ihr Kinn. »Ich habe mir eine Schneideausrüstung zugelegt. Nur so aus Spaß.«
Er rieb sich den Zeigefinger mit dem Daumen. »Verstehe.«
»Findest du was daran auszusetzen?«
»Nein. Ich bin nur überrascht.«
Er war überrascht, weil die Idee nicht von ihm gekommen war.
Das Schweigen, das den Raum füllte, tat weh. Sie brachte sich in eine aufrechtere Sitzhaltung. »Ich weiß, Dad, dass du mit den Dingen, die ich getan habe, nicht einverstanden bist, aber ich möchte das nicht mehr mit dir diskutieren.«
Er verlagerte sein Gewicht, nickte. »Ich … ich wollte dich nur fragen, ob du eine Ahnung hast, wo der Sicherungskasten im Gästehaus angebracht ist. Eine Sicherung ist durchgebrannt, und ich wollte nicht herumschnüffeln, ohne dich vorher gefragt zu haben.«
»Sicherungskasten?«
»Macht nichts. Ich überprüfe das mit Chaz.« Seine Schritte verloren sich im Flur.
Sie starrte auf die leere Tür. Seit jener Plantscherei im Pool benahm er sich höchst seltsam. Sie musste mit ihm reden – wirklich reden -, aber hatte sie dies nicht seit Jahren versucht?
Sie schielte auf den Monitor. Er hatte ein gutes Auge. Sie wünschte, sie könnte ihm etwas von dem zeigen, was sie aufgenommen hatte, aber sie brauchte seine Unterstützung, nicht seine Kritik. Wenn sie doch nur entspannt miteinander umgehen könnten.
Und da drängte sich ihr eine Erinnerung auf.
Ein kleiner, schäbiger Raum … ein hässlicher goldener Teppich … überall verstreute Bücher … Ihre Eltern tanzten schnell … dann fingen sie an, einander zu kitzeln. Eine Jagd durchs Zimmer zu machen. Ihr Vater hüpfte über einen
Stuhl. Ihre Mutter packte Georgie. »Was wirst du nun tun, du großer Junge? Ich habe das Kind.«
Und alle drei fielen auf den Boden und lachten .
Da ihr Vater auswärts essen ging, konnte Georgie ihn nicht fragen, ob ihre Erinnerung echt war oder nicht, obwohl es vermutlich zu nichts geführt hätte, denn er hatte die Angewohnheit, ihre Fragen nach der Vergangenheit beiseitezuschieben. Georgie hielt ihm zugute, dass er wenigstens nicht versuchte, schlecht über ihre Mutter zu sprechen, obwohl auf der Hand lag, dass die Ehe ein Irrtum gewesen war.
Als sie am nächsten Morgen wach wurde, war sie ein Nervenbündel. Nur noch eine Woche bis zum Fest. Ihr Vater war bei ihnen eingezogen. Sie hatte das wichtigste Vorsprechen ihrer Karriere vor sich, für eine Rolle, die ihr keiner zutraute. Und … nachdem ihr falscher Ehemann nun seinen Film hatte, könnte er beschließen, ihre fünfzigtausend im Monat nicht mehr zu benötigen und ihr davonlaufen. Der Pickel, den sie auf der Stirn bekam, war fast eine Erleichterung. Ein kleines Problem, mit dem man sich nicht lange herumschlagen musste.
Den Rest des Morgens brachte sie damit dazu, sich Strähnchen ins Haar machen und ihre Augenbrauen zupfen zu lassen. Als sie wieder nach Hause kam, war ihr zum Aus-der-Haut-fahren. Sie war zu aufgeregt, um sich auf die Vorbereitung ihres Vorsprechens zu konzentrieren. Stattdessen beschloss sie, ihre Kameraausrüstung einzupacken und in eine Gegend außerhalb der Paparazzi-Zone zu fahren, vielleicht nach Santa Alley, um dort die Frauen zu interviewen, die Designerschnäppchen verkauften.
Ihren Vater hatte sie den ganzen Morgen über nicht gesehen, aber er tauchte auf, als sie gerade
Weitere Kostenlose Bücher