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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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Jahr geschlossen hat. Er kannte den Inhalt eures Kühlschranks, und er benutzte nicht irgendein Messer aus dem Block da oben, sondern das japanische Messer, das du und Stephen vorzugsweise benutzt. Er wusste, wo ihr es aufbewahrt. Ebenso wusste er, wo deine Blumenvasen stehen.«
    Sarah sah ihn mit großen Augen an. Und dann verstand sie.
    »Verdammt! Ich hätte selbst darauf kommen können!«
    Mark schaute aus dem großen Küchenfenster hinaus in den Garten. Unweit daneben befand sich die Zufahrt zum Carport.
    »Er muss euch beobachtet haben«, sagte er. »Offenbar über eine lange Zeit. Mindestens ein Jahr, aber ich schätze, eher länger. Immerhin wusste er von dem Restaurant.«
    Sarah ballte die gesunde Hand zur Faust, dass die Knöchel weiß hervortraten. »O mein Gott, und wir haben nichts davon bemerkt!«
    Mark sah sie prüfend an. »Vielleicht doch.«
    »Nein, du kannst mir glauben …«
    »Denk trotzdem noch einmal nach. Gab es vielleicht irgendwelche Vorfälle, die euch seltsam vorgekommen sind? Irgendetwas, das euch ungewöhnlich, aber gleichzeitig belanglos erschien?«
    Sie überlegte eine Weile, dann schüttelte sie seufzend den Kopf. »Ich kann mich wirklich an nichts dergleichen erinnern. Wenn Stephen oder ich den Eindruck gehabt hätten, dass irgendjemand in unserem Garten herumlungert, hätten wir unverzüglich etwas unternommen. Nein, Mark, das erste Mal, dass ich mich hier beobachtet gefühlt habe, war in der Nacht, als der Kerl bei uns aufgetaucht ist. Und das auch nur, weil Harvey glaubte, er hätte jemanden im Garten gesehen.«
    Mark sah auf den Flur hinaus und nickte geistesabwesend.
    Vielleicht war es nicht das erste Mal, dass Harvey jemanden gesehen hat , schoss es ihm durch den Kopf. Denn die Vasen stehen im Flurschrank. Und dort gibt es keine Fenster!
    Er stand abrupt auf und ging zur Tür. Dort ließ er sich auf die Knie nieder und sah sich erneut um.
    Wenn es jetzt Nacht wäre, alles ist dunkel, und ich wäre ein kleiner Junge, der verschlafen zur Tür hereinkommt …
    »Sarah, du hast doch von Harveys Albtraum erzählt. Von einem großen schwarzen Hund, den er hier in der Küche gesehen haben will. Und dann ist Harvey sofort zu euch ins Schlafzimmer hochgerannt?«
    Sie nickte zögerlich. »Ja, warum?«
    »Habt ihr hier nachgesehen?«
    »Stephen ist nach unten gegangen.«
    »Sofort?«
    »Nein, wir haben zuerst mit Harvey geredet. Er war ja ganz außer sich. Na ja, und es war ja nur ein Traum.«
    »Hat Harvey auch erzählt, wo genau er den Hund gesehen hat?«
    Sie machte eine hilflose Geste. »Nein, aber wir haben ihn auch nicht danach gefragt. Er wollte eine Weile nicht mehr auf dem Stuhl sitzen, auf dem du gerade gesessen hast. Du glaubst doch nicht etwa …«
    Schweigend betrachtete Mark die Stelle auf dem Boden. Er rieb sich das Kinn und richtete sich dann wieder auf.
    »Jetzt sag schon, Mark! Glaubst du, das war womöglich gar kein Traum?«
    Wieder fuhr Mark sich durchs Haar. »Na ja, es kann sein, dass ich damit falschliege, aber …«
    Langsam sah sie zu der Stelle neben sich, als würde dort etwas Gefährliches lauern. »Du glaubst doch nicht … er ist das gewesen?«
    »Ich versuche mir nur gerade vorzustellen, was Harvey dort gesehen haben könnte, wenn es kein Traum gewesen ist«, sagte Mark, ohne den Blick von dem Stuhl abzuwenden. »Sicherlich keinen Hund. Aber vielleicht einen Mann auf allen vieren? Harvey könnte diesen Kerl überrascht haben, und ihm blieb keine Zeit mehr, aus dem Haus zu verschwinden. Vielleicht wollte er sich unter dem Tisch verstecken? Hier in der Küche wäre das der einzig mögliche Ort dafür. Aber Harvey sah ihn. Der Junge war nicht darauf vorbereitet, und er war verschlafen. Im Dunkeln könnte der kniende Mann für ihn wie ein großer schwarzer Hund ausgesehen haben.« Er machte eine vage Geste. »Es muss nicht so gewesen sein, aber …«
    »O Gott!« Sarah fuhr zusammen und sprang von ihrem Platz auf.
    »Was ist?«
    Sarah war aschfahl. Mit aufgerissenen Augen starrte sie den Tisch an. »Doch, Mark, du könntest recht haben. Gott, ja … Mein Hausschlüssel! Das könnte zeitlich hinkommen.«
    »Was war damit?«
    »Das war vor ein paar Wochen, etwa zur selben Zeit, als Harvey diesen Traum hatte. Ich hatte geglaubt, ich hätte meinen Schlüssel irgendwo beim Einkaufen verloren, aber ein paar Tage später fand ich ihn wieder. Er lag im Gras auf dem Weg zum Carport. Ich hatte mich zwar noch gewundert, warum Stephen oder ich ihn dort nicht schon früher

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