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Phönix

Titel: Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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den Wagen abholt. Dann kann sie heraufkommen und das Büro anschauen.«
    Ich ging zur Tür. »Ich laß Ihnen erst mal Zeit, sich ein bißchen einzugewöhnen. Nach dem Essen findet eine Konferenz aller Mitarbeiter statt, da werden Sie die anderen kennenlernen. Anschließend setzen wir beide uns dann zusammen und beraten, wie wir weiter vorgehen.«
    Er erhob sich hinter seinem Schreibtisch. »Vielen Dank, Brad«, sagte er ernst. »Ich habe von dem Geschäft hier überhaupt keine Ahnung. Aber ich hoffe, ich kann Ihnen trotzdem eine Hilfe sein.«
    »Allein, daß Sie hier sind, ist mir eine große Hilfe«, sagte ich. »Es gibt nicht viele Menschen, die ein sinkendes Schiff besteigen würden.«
    An diesem Nachmittag erfuhr ich über Consolidated Steel mehr als in all den Wochen vorher. Aber nichts, wo ich einhaken konnte. Matt Brady war zu raffiniert gewesen.
    Es war beinahe sieben Uhr, als ich müde in meinem Sessel zurücklehnte und die Augen rieb. Ich schob den Stapel Papier auf meinem Schreibtisch zur Seite und blinzelte zu Bob hinüber.
    »Mir reicht's, mein Lieber«, seufzte ich. »In meinem Kopf dreht sich schon alles. Machen wir lieber morgen früh weiter.« Er blickte mich lächelnd an. Er schien so frisch, als wäre er gerade erst hereingekommen; ich beneidete ihn um seine Jugend.
    »Na gut, Brad«, sagte er und stand auf.
    Das Telefon läutete, ich nahm den Hörer ab. »Ja.«
    »Mr. Rowan?« Es war eine weibliche Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkam. Aber ich wußte nicht, wo ich sie hintun sollte, ich war zu erledigt.
    »Am Apparat«, antwortete ich.
    »Hier ist Sandra Wallace.«
    Ich zwang mich, freundlich zu sein. »Sandy! Wie nett, mal wieder von Ihnen zu hören!«
    Sie verlor keine Zeit. »Ich möchte Sie gern sprechen, Brad.«
    Ich schloß die Augen und lehnte mich über den Schreibtisch. Dies war keine Zeit für Flirts. Außerdem war ich zu müde. Übrigens, wenn sie jetzt noch nicht wußte, wie es stand, dann war sie für dieses Spiel zu naiv. »Ich bin ziemlich im Druck«, sagte ich. »Ich kann jetzt nicht rüberkommen.«
    »Ich bin im Drugstore hier in Ihrem Gebäude.«
    Ich horchte auf. Das klang gar nicht nach Leidenschaft. »Dann
    kommen Sie doch 'rauf, seien Sie nicht so verdammt formell!«
    Ich hörte sie lachen, als sie den Hörer auflegte.
    Bob schaute mich etwas seltsam an. Ich legte den Hörer auf.
    »Vielleicht haben wir morgen mehr Glück«, meinte ich.
    Er antwortete nichts, nickte nur und ging zu Tür. Auf halbem Weg blieb er stehen, drehte sich um und schaute mir ins Gesicht.
    »Ja, Bob?«
    »Entschuldigen Sie, falls ich zu indiskret bin«, sagte er. »Aber ich verstehe da etwas nicht.«
    »Was?«
    Er lief rot an. »Was da in den Zeitungen über Sie und die Dame Schuyler steht.«
    Er brauchte nicht noch deutlicher zu werden. Ich wußte, was er meinte. »Ich bemühe mich, nicht auf allen vieren zu kriechen, wenn Sie das meinen.« Ich stand auf. »Elaine ist eine alte Freundin. Und sie ist auf unserer Seite.«
    »Ich nehme an, Sie wissen, was Sie tun.« Ich konnte dem Klang seiner Stimme entnehmen, daß ihm die ganze Geschichte ziemlich unverständlich war.
    Zum erstenmal beschlich auch mich das Gefühl, daß mein Einfall vielleicht doch nicht so gut gewesen war. Marge und mein Vater mochten voreingenommen sein. Aber Bob profitierte nichts von seiner Meinung; es war die Ansicht eines Außenstehenden.
    »Ich mußte ja irgendwas probieren«, verteidigte ich mich kleinlaut.
    Er war nicht überzeugt. »Ich habe sie mehrfach in Washington getroffen. Eine der attraktivsten Frauen, die ich kenne.«
    »Und sie sieht nicht nur großartig aus, sie ist es auch.« Es war draußen, ehe ich die Worte zurückhalten konnte.
    Er sah mich einen Augenblick lang verständnisvoll an, dann wandte er sich rasch ab und griff nach der Türklinke. »Bis morgen, Brad!«
    Im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür, und Sandra stand da. »Oh, Verzeihung!« rief sie aus. »Ich wollte nicht stören.«
    »Schon gut, Sandy«, sagte ich. »Kommen Sie ruhig herein.«
    »Ich wollte sowieso gerade gehen«, erklärte Levi. »Gute Nacht, Brad.«
    Die Tür schloß sich, während ich um meinen Schreibtisch herumging. »Nett, Sie wiederzusehen, Sandy.« Ich ergriff ihre Hand.
    »Am Telefon schienen Sie mir nicht gerade entzückt zu sein!«
    »Ich bin müde.« Ich führte sie zu einem Stuhl. »Ihr Chef leistet ganze Arbeit, er schlägt mich kurz und klein.«
    »Sie meinen: mein ehemaliger Chef. Ich komme, um mir die Hilfe zu

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