Pikanter Zusammenstoß: Intime Geschichten 6 (German Edition)
wieder ein leises Knacken der dürren Ästchen im Wind und der betäubende Harzgeruch des Holzes ließen sie bald darauf in einen Halbschlaf sinken.
Plötzlich war sie hellwach. Irgendetwas hatte sich verändert. War es wirklich der Geruch von Harz, der ihr in die Nase stieg? Und war das wirklich der Wind, der da über ihre Beine strich? Das Gefühl, das sie soeben empfand, war so verwirrend und angenehm zugleich, dass sie es vorzog, sich weiter schlafend zu stellen.
Und sie ließ es geschehen, dass die Hand über ihre nackten Oberschenkel strich und sich unter den Rand ihrer Shorts vortastete. Eine zweite Hand schob ihren BH nach oben und streichelte liebevoll ihre festen Brüste, und eine feuchte Zunge spielte mit den hoch aufgerichteten Spitzen. Nein, das war kein Traum!
Wenn sie jetzt ihre Augen öffnen würde, wäre alles zu Ende. Und um nichts in der Welt wollte sie das. So hielt sie still, presste sich diesen Händen entgegen und bog ihren Kopf nach hinten. Sofort wanderten weiche Lippen liebkosend an ihrem Hals empor, knabberten an ihrem Ohrläppchen und entlockten ihr einen tiefen, wohligen Seufzer.
Ein heißer Mund legte sich auf ihren Mund, ihre Lippen wurden sanft auseinandergeschoben, und eine kundige Zunge drängte hinein. Kiki spürte ihre Begierde, spürte, dass sie feucht geworden war und dass dieser Eindringling das auch gleich mitkriegen würde.
Und da war er schon, tastete sich vorsichtig durch den See ihrer Lust und tauchte seinen Finger tief in sie ein. Kiki stöhnte vor Wonne. Als er seine Hand wegnahm, wollte sie protestieren, doch da kam jetzt etwas anderes, etwas Besseres, und sie hob ihren Po und half, ihre Shorts auszuziehen.
Sie spreizte einladend die Beine, und mit einem dumpfen Seufzer zeigte sie ihre Lust, als er sanft, aber tief in sie eindrang. Als sie die Oberschenkel zusammenpressen wollte, berührte ihre Haut etwas Hartes. Knieschoner! Ihr Traum war wahr geworden! Und kein Schaffner der Welt würde ihn zerstören können.
Glücklich schlang sie die Arme um John, bäumte sich ihm entgegen und folgte seinen rhythmischen Bewegungen. Die altersschwachen Bretter des Hochsitzes ächzten bedenklich, und die Sprossen der morschen Leiter knirschten, als beide kurz darauf mit einer riesigen Welle in die Glückseligkeit tauchten.
»Wie konntest du nur denken, du könntest mir einfach so entwischen?«, flüsterte John in Kikis Ohr und vergrub sein heißes Gesicht in ihren Haaren.
»Ich wollte doch nicht entwischen, nur ein bisschen ausruhen und träumen«, hauchte Kiki glücklich.
Sie strich ihm über den Rücken und wunderte sich, dass sie dabei kein Gefühl an den Händen spürte. Ehe sie noch eine Erklärung dafür hatte, beschwerte sich John mit schmerzverzerrtem Gesicht:
»Wenn du mir jetzt schon die Haut abziehst mit deinen ekligen Handgelenkschonern, dann werde ich dir nie mehr das Bremsen beibringen können.«
Kiki kicherte und kurz darauf flogen zwei Handgelenkschoner in weitem Bogen durch die Luft und landeten dicht neben vier ordentlich am Fuße der Sprossenleiter abgestellten Inlineskates.
-Ende-
Der Märchenerzähler
Nach meiner Scheidung habe ich mich ein halbes Jahr lang völlig zurückgezogen. Es war eine hässliche Scheidung gewesen, und ich war überzeugt davon, daß kein Mann es mehr schaffen würde, sich einen Platz in meinem Herzen zu erschleichen. Und dann kam auch noch Weihnachten, das Fest der Liebe...
Ich hätte Weihnachten zu meinen Eltern fahren können, doch dort wäre unweigerlich die Rede auf meinen Ex-Mann gekommen. Meine Eltern hatten keinerlei Verständnis dafür, daß ich mich von diesem charmanten Menschen hatte scheiden lassen. Nein, auf solche Diskussionen konnte ich gut verzichten. Und eine Silvesterparty als Single durchzustehen – dazu gehörten bessere Nerven, als ich sie zu jener Zeit hatte.
Wie aber sollte ich diese heiklen Tage überstehen? Mich ganz allein in meiner Wohnung vergraben? Einen Last-Minute-Urlaub buchen? In eine der vielen Shows gehen, die überall angeboten wurden? Noch während ich überlegte, las ich in der Zeitung eine ausgefallene Anzeige, in der ein Märchenerzähler seine Dienste anbot. Mehrmals las ich den kurzen Text, dann griff ich kurz entschlossen zum Telefon.
Eine sanfte Männerstimme meldete sich. »Ja, bitte?«
»Sind Sie der Märchenerzähler?« platzte ich heraus.
»Ja«, antwortete er und wartete darauf, daß ich weitersprach.
»Haben Sie über Weihnachten Zeit?« fragte ich. »Über Weihnachten
Weitere Kostenlose Bücher