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Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall

Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall

Titel: Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Sekretärin und Susi Rimmel kümmerten sich um die von Weinkrämpfen geschüttelte LKA-Mitarbeiterin und führten sie nach draußen.
    »Das war wohl etwas heftig, Tannenberg. Musste das denn wirklich sein?«, tadelte der Polizeipräsident.
    »Manchmal muss man eben die Dinge auf den Punkt bringen, auch wenn’s nicht so angenehm ist! Schließlich hat es zwei unnötige Tote gegeben, Chef.«
    »Wieso zwei?«
    »Wir sollten den Exhibitionisten nicht vergessen, den der Herr Oberstaatsanwalt in Untersuchungshaft gesteckt hat und der sich dann in der ersten Nacht in seiner Zelle umgebracht hat, und zwar indem er sich die Pulsadern der linken Hand aufgebissen hat. So fertig war der arme Mann!«
    »Aber, … aber, es ist ja noch gar nicht erwiesen, ob er nicht als Mörder der beiden Frauen in Betracht kommt. Schließlich ist ein Selbstmord schon oft ein Schuldeingeständnis gewesen«, stotterte es aus Dr. Hollerbach heraus, ohne dass er sich recht überlegt hatte, was er da sagte.
    »Erstens kann ein Toter wohl kaum als Mörder unseres Kollegen in Betracht kommen, und zweitens hat mich vorhin unser Gerichtsmediziner angerufen und mir mitgeteilt, dass er auf der Katze fremde Hautpartikel gefunden hat, welche die gleiche genetische Struktur aufweisen, wie die, die er aus Fremdmaterial auf den toten Frauen gewonnen hat. Und diese DNA hat er mit dem genetischen Material des Exhibitionisten verglichen: Mit dem für Sie niederschmetternden Ergebnis, dass der Mann als Täter definitiv nicht in Betracht kommt.«
    »Oh nein, so ein Desaster«, war alles, was dem Vertreter der Staatsanwaltschaft zu diesen Fakten einfiel.
    »Übrigens hat mir der Doc auch noch gesagt, dass alle anderen Männer, von denen wir genetisches Material vorliegen haben, also: Konopka, der Geliebte der ersten Toten; dann Herr Müller, der Ehemann der zweiten Toten; der Pilzexperte, die Rentner usw. nicht als Täter in Betracht kommen. Damit bleibt nur der große Unbekannte übrig!«
    »Oder vielleicht auch noch dieser Förster, dieser Kreilinger«, ergänzte Schauß. »Bei dem war ich nämlich vorhin. Und da haben sich zufällig ein paar seiner Haare in meine Jackentasche verirrt.«
    »Gut, dann hätten wir den ja auch«, stellte Tannenberg zufrieden fest.
    »Wieso haben Sie denn eigentlich von diesen Leuten Genmaterial?«, fragte der Polizeipräsident ungehalten und wandte sich direkt an den SOKO-Leiter. »Tannenberg, Sie wissen doch ganz genau, dass es illegal ist, wenn man solche Untersuchungen ohne Zustimmung eines Richters durchführt. Außerdem ist Dr. Schönthaler gar nicht mehr zuständig!«
    »Chef, darum kümmert sich sicher gerne unser verehrter Herr Oberstaatsanwalt, schließlich sagt er ja immer: In solch einem Fall heiligt der Zweck jedes Mittel! Oder, um es mit den Worten unseres alten Kriminalrats Weilacher zu sagen: Denkt immer daran, auch wenn wir manchmal verzweifelt sind: Wir müssen weiterkämpfen – das Verbrechen darf nicht siegen! Das müssen wir mit allen Mitteln verhindern«, versuchte Tannenberg sein Vorgehen zu rechtfertigen und ergänzte: »Der Schlüssel für die Lösung dieses extrem schwierigen Falls liegt in der Verbindung zwischen den beiden Mordopfern. Da bin ich mir ganz sicher! Karl, seid ihr bei dieser wichtigen Frage inzwischen weitergekommen?«
    »Wir haben alles, was wir bei den beiden Frauen an Unterlagen über ihr bisheriges Leben gefunden haben, gesichtet und jeweils zu einem Lebenslauf zusammengebaut. Und dann haben wir die beiden Biografien miteinander verglichen …«
    »Karl, komm endlich zum Punkt!«, drängte Tannenberg.
    »Wir haben leider nichts gefunden.«
    »So ein Shit!«, fluchte Tannenberg.
    »Man muss dazu sagen, dass wir bestimmte Lücken bisher einfach nicht schließen konnten«, stellte der Kriminaltechniker bedauernd fest.
    »Welche?«
    »Zum Beispiel die Zeit nach der Schulausbildung bis zum Arbeitsbeginn. Da haben wir bei beiden leider überhaupt keine Daten.«
    »Also für die Zeit der Lehre oder Fachschule oder sowas.«
    »Genau! Aber es fehlen auch Zeiten im Berufsleben der Frauen. Die müssen nämlich recht häufig ihren Arbeitsplatz gewechselt haben.«
    »Aber die Arbeitgeber habt ihr doch, oder?«
    »Die meisten. Bei der Frau aus dem Uniwohngebiet waren’s außer der Stadtverwaltung noch mindestens drei.«
    »Gut, Karl, dann teilst du jetzt die Leute ein; und ihr macht euch dann gleich auf die Socken zu den Personalabteilungen. Die sollen in den Personalakten nach Unterlagen für die Zeiten

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