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Pinguin Mord

Pinguin Mord

Titel: Pinguin Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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seinem Kollegen nach
links.
    »Na - die
Fahndung, schon vergessen?«
    »Weißt du,
wie viele Fahndungen zur Zeit laufen?«
    »Das weiß
ich schon, aber da war was mit einem BMW Z3 in dunkelblau metallic.
Ich erinnere mich daran, weil ich mir irgendwann so ein Auto kaufen
werde - und sei es zur Rente.« Brauer schnalzte mit der
Zunge.
    »Stimmt - ein Z3
steht in Zusammenhang mit dem Mord an Kötter, wenn ich mich
recht erinnere«, erwiderte Wagner und massierte sich die
Nasenwurzel. Brauer hatte das Tempo gedrosselt. »Und
jetzt?«
    »Fahr mal
hinterher, vielleicht lohnt es sich, wenn wir uns den Wagen und den
Fahrer ein wenig genauer anschauen«, empfahl Wagner und
grinste schief. Er fühlte es: Mit dem blauen Z3 stimmte etwas nicht. Er zog
sein Notizbuch aus der Hemdtasche und blätterte darin herum.
»Gesucht wird eine Fahrerin, die letzten Donnerstag, als
Kötter ermordet wurde, mit dem Wagen an der Stadthalle gewesen
sein soll. Jetzt saß da aber ein Typ am
Steuer.«
    »Mir egal.
Vielleicht hat der Wagen nichts mit den Ereignissen an der
Stadthalle zu tun, aber vielleicht haben wir auch die Stecknadel im
Heuhafen gefunden.« Wagner klopfte sich amüsiert auf die
Schenkel. »Das wär’s doch, oder?«
    »Kommt Zeit,
kommt auch alles andere«, lachte Brauer und suchte nach einer
Stelle, wo er den Streifenwagen wenden konnte. An der
Bushaltestelle bei der ehemaligen Bundeswehr-Standortverwaltung
zirkelte er den Passat Variant in die andere Fahrtrichtung.
»Wir werden mal die Papiere überprüfen und eine
Halteranfrage starten, dann wissen wir mehr.«
    »Nicht zu
auffällig. Sonst kannst du direkt mit Blaulicht
dranbleiben«, empfahl Wagner.
    Brauer wartete an der
Bushaltestelle, um die nachfolgenden Fahrzeuge vorbeizulassen. In
diesem Moment schnarrte eine Stimme aus dem Funkgerät.
»Alex 12/28 von Alex!«
    Wagner rollte die
Augen, als er sich meldete. »12/28
hört.«
    »Bewaffneter
Raubüberfall auf die Spielhalle an der Heckinghauser
Straße. Ein Täter flüchtig, Person ist
südländischer Herkunft, Anfang zwanzig, ca. 1,80
groß. Zur Bekleidung ist noch nichts bekannt. Er hat die
Spielhallenaufsicht mit einer Schusswaffe bedroht. Sonder- und
Wegerechte zugelassen.«
    »Das ist doch
mal ein Wort«, bemerkte Wagner, nachdem er den Auftrag
bestätigt hatte, und schaltete das Blaulicht ein. Er wendete
noch einmal. Sie rasten über die Blombachtalbrücke. Als
der Streifenwagen talwärts schoss, hatten sie den Typen im Z3
schon vergessen…
    *
    Verdammt, durchzuckte
es ihn. Die neugierigen Blicke der Bullen auf der Gegenfahrbahn
waren ihm nicht entgangen. Im Rückspiegel beobachtete er, wie
der Streifenwagen auf der Parkstraße anhielt, um zu wenden.
Jetzt hatten sie ihn am Arsch, dachte er mit klopfendem Herzen.
Viel zu früh, denn eigentlich wollte er ihnen doch zeigen, was
Sache war. Er hatte die Karre geklaut -die Karre, die in einen
spektakulären Mordfall verwickelt war, und jetzt das! Sie
würden ihm den Arsch aufreißen, so viel stand fest. Und
wenn sie ihn einbuchteten, wäre das auch allen egal. Niemand
interessierte sich für ihn. Unwillkürlich trat er das
Gaspedal bis zum Bodenblech durch. Der Motor heulte auf wie ein
getretenes Tier, dann verschwand der Polizeiwagen im
Rückspiegel. Konnte er sich jetzt in Sicherheit wiegen? Jetzt
musste er es nur noch über die Obere Lichtenplatzer
Straße hinunter ins Fischertal schaffen, dann hatte er sein
Ziel schon so gut wie erreicht. Ein diebisches Grinsen stahl sich
auf sein Gesicht.

36
    Sonntag, 16:55 Uhr,
Wuppertaler
Brauhaus           
    Es herrschte reger
Betrieb im weitläufigen Biergarten des Wuppertaler Brauhauses.
Tische und Bänke waren gut belegt. Emsig wieselten die Kellner
umher, um den durstigen Kehlen den begehrten Gerstensaft aus
hauseigener Herstellung an den Tisch zu bringen. Über allem
schien der altehrwürdige Backsteinbau des Brauhauses zu
thronen.
    Stefan, Heike und Peer
fanden einen freien Tisch und ließen sich auf den
Holzbänken nieder. Kurz darauf erschien ein junger,
südländisch wirkender Kellner am Tisch und nahm die
Bestellung auf. Peer entschied sich für eine Apfelschorle,
während Heike ein Wupper Dunkel und Stefan ein großes
Wupper Hell bestellten. 
    »Kennst du diese
Jessica Wittwer eigentlich schon länger?«, fragte Heike
schließlich, an Stefan gewandt. Er hatte bereits
gespürt, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmte. Manchmal
konnte sie sehr eifersüchtig sein.
    »Nein, absolut
nicht. Ich habe sie erst

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