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Pinguine lieben nur einmal

Pinguine lieben nur einmal

Titel: Pinguine lieben nur einmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyra Groh
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gespielt.«
    »Das klingt nach einer sehr erwachsenen Diskussion.«
    »Mach dich bitte nicht lustig!«
    Etwas zögerlich tätschelt sie mir den Rücken. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Fabi zwar lächelt, aber auch irgendwie so aussieht, als würde er sich unwohl fühlen.
    »Ich will mich nicht lustig machen. Ich sage bloß: Nach allem, was du erzählst– oder besser nicht erzählst–, schließe ich, dass ihr euch nicht richtig ausgesprochen habt.«
    Ich antworte nicht. Wir haben uns unausgereifte Vorwürfe wie Golfbälle an den Kopf geworfen. Aussprache kann man das natürlich nicht nennen.
    »Nein, haben wir nicht. Ich habe mich lediglich aufgeführt wie die fünfjährige Feli, die nicht genug Geschenke unterm Baum haben kann. Dafür hat er… mir etwas unsanft gesagt, dass es so nicht funktioniert.« Ist es das? Ist das die Lösung? Ich war kindisch, er war unsensibel? Diese Erklärung kommt mir vielmehr vor, als würde sie das Problem nur ankratzen, nicht auflösen.
    »Hast du es schon mal mit anrufen probiert?«
    »Nein.«
    Sie schenkt mir einen vorwurfsvollen Blick. So als wollte sie sagen, dass ich dann ja wohl selbst schuld sei, dass ich in der Luft hänge und hilflos mit den Füßen zappele, um endlich festen Boden zu erreichen.
    »Nein, Mama. Ich kann ihn nicht anrufen. Das… verstehst du nicht.« Es ist leicht, jemandem zu unterstellen, er würde etwas nicht verstehen. Dabei legitimiert diese Unterstellung rein gar nichts.
    »Vielleicht kommt er dir ja zuvor«, sagt sie zuversichtlich mit einem letzten Tätscheln auf meinem Rücken.
    Später am Abend liege ich im Bett und starre mein Handy an. Klingel doch einfach. Klingel!
    Vielleicht sollte doch ich anrufen?
    Nein. Ich kann es nicht. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Außerdem könnte Mama recht haben, und er ruft früher oder später mich an.
    23. DEZEMBER _ 1 TAG, 8 TAGE:
ICH WILL EIN PINGUIN SEIN
    »Komm mit! Setz dich in den Zug und fahr her.«
    »Nein. Ich habe wirklich keine Lust.«
    » KOMM MIT «, brüllt Kirstens telefonverzerrte Stimme aus dem Hintergrund.
    »Wirklich, Feli, mit dir macht es mehr Spaß.«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Feli…«
    »Nein, Sophie, wirklich, ich bin im Moment nicht besonders unterhaltsam.«
    »Hey, es ist Cocktails-nur-drei-Euro-Abend.«
    »Ich weiß, aber ich will auch keine Cocktails trinken.«
    »Och, Feli.« Sophie lässt nicht locker.
    Dabei kann ich wirklich nicht zu ihr und Kirsten fahren und mich mit Cocktails zuschütten. Ich will einfach nicht. Ich will den beiden nicht den Abend verderben. Ich bin im Moment nicht gut zu ertragen, egal wie viele Drei-Euro-Cocktails ich trinke. Allein der Gedanke an einen mit schwitzenden Menschen und monotoner Musik vollgestopften Club macht mich krank. Lieber möchte ich in meinem eigenen Saft vor mich hin modern.
    »Außerdem ist morgen Weihnachten. Darfst du da überhaupt weggehen?«, frage ich Sophie leicht zynisch.
    »Warum sollte ich das nicht dürfen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht gibt es da irgendeine katholische Regel, was weiß ich.«
    »Katholische Regel? Quatsch, morgen ist der Geburtstag meines Heilands, da darf ich ja wohl die Puppen tanzen lassen«, sie lacht.
    Ich nicht, obwohl es lustig war.
    »Okay, dann machen wir eben etwas anderes. Kino oder so«, brüllt Kirsten wieder aus dem Off.
    Meine Freundinnen sitzen in Sophies Zimmer in deren Elternhaus. Beide dürstet es nach Abtanzen und Cocktails, und ich hindere sie an der Geburtstagsparty des Heilands.
    Sophie hebt die Stimme: »Keine Diskussion mehr, Feli. Es geht dir schlecht, und wir wollen dich aufmuntern. Du kommst jetzt. Wir holen dich in zwei Stunden am Bahnhof ab. Wenn du nicht im Zug sitzt, dann gnade dir Gott, und das meine ich so, wie ich es sage. Ich habe gute Connections zu dem, schließlich war ich mal Messdiener.« Dann legt sie einfach auf.
    Meine Gottesehrfurcht hat ganz sicher nicht dazu geführt, dass ich etwas später tatsächlich in den Zug steige, der wie versprochen zwei Stunden später am Bahnhof einfährt.
    Sophie und Kirsten freuen sich zunächst, als sie mich erkennen, aber dann zerfallen ihre strahlenden Gesichter zu irritiert dreinblickenden Fratzen.
    »Feli, du siehst aus wie…«, beginnt Kirsten.
    »…der leibhaftige Tod«, beendet Sophie.
    »Wie ausgekotzt, wollte ich sagen, aber wie der Tod klingt irgendwie eleganter.«
    Sophie guckt Kirsten an, als wollte sie losschimpfen: Hast du sie noch alle? Stattdessen sagt sie: »Wie taktvoll.«
    Ist schon okay. Wo sie

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