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Pinguine lieben nur einmal

Pinguine lieben nur einmal

Titel: Pinguine lieben nur einmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyra Groh
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Gesichter erwidern. Wo ist Janosch?
    »Du weißt bestimmt, wo Janosch ist!«, Pia deutet auf mich.
    Woher sollte ich das denn wissen?
    »Wieso?«, frage ich sie.
    »Na, ihr… ihr trefft euch doch häufiger?!«
    »Sorry, ich habe keine Ahnung, wo er steckt.«
    »Eben haben sie im Radio gesagt, dass an der Uni gestreikt wird und alle Veranstaltungen am Nachmittag ausfallen. Demnach müsste er längst hier sein.« Pia scheint sich Sorgen zu machen.
    »Vielleicht hat er den Bus nicht erwischt, er war ziemlich überfüllt.«
    »Ja, mach dir keinen Kopf, Pia.« Simon reibt ihren Oberarm.
    »Du weißt wirklich nicht, wo er sein könnte?«, fragt sie mich noch mal.
    Als ich kurz davor bin, sie anzupampen, dass ich selbst gerne wüsste, wo er steckt, öffnet jemand die Haustür, die ich gerade im Begriff bin zu öffnen, um den Müll wegzubringen. Es ist Janosch.
    »Nimm einfach den hier so lange«, sage ich bitter zu Pia und deute auf Janosch.
    »Da bist du ja!«, ruft sie.
    »Ja, wo sollte ich sonst sein?« Mit einem Schnapp verschwindet der Stock in Janoschs Jackentasche.
    Ooooh, ich muss nur seine Stimme hören…
    »Ich hab doch gesagt, ich komme heute schon um zwölf!« Pias Stimme klingt böse.
    »Pia, es ist erst halb eins.«
    »Halb eins ist nicht zwölf.«
    Janosch stöhnt. Er wendet den Kopf in meine Richtung und sagt bloß: »Gibt’s Chinesisch?«
    Ich schiebe mich an ihm vorbei durch die Haustür und werfe die Kartons mit vollem Karacho in die Tonne. SO ein Blödmann. Fällt ihm nichts Besseres ein, als mich nach meinem Mittagessen zu fragen? Ob er vergessen hat, dass wir uns am Freitag ungefähr zehn Minuten lang geküsst haben, ehe er diese blöden Kondome entdeckt hat, woraufhin ich stotternd versucht habe, ihm Cems Humor zu erklären, er aber nur abgewinkt und mich weitergeküsst hat. Er hat mich weitergeküsst! Stundenlang.
    Als ich wieder reingehe, stehen sie immer noch im Gang, und Janosch erklärt: »Ich war im Krankenhaus. Fäden ziehen. Ging nicht schneller.«
    »Du warst was ? Fäden ziehen? Welche Fäden?«
    »Lange Geschichte.« Er schließt die Wohnung auf und verschwindet darin.
    » JANOSCH ?« Pia ruft nach ihm und wendet sich dann an Simon und mich: »Kann mir das mal bitte jemand erklären? Wurde er genäht?«
    »Ja«, bestätige ich kleinlaut und ziehe es vor, auf Pias nächste Frage, Warum?, lieber nicht zu antworten.
    »Es gab einen kleinen Unfall. Er ist nur gestolpert«, erklärt Simon ihr leise.
    »Musste er ins Krankenhaus? Warst du mit ihm dort?«
    »Nein, Feli und ihr Mitbewohner haben ihn hingefahren.«
    »Wie ist das denn passiert?«
    »Das hat er mir nicht erzählt.«
    Pia sieht mich antwortsuchend an.
    »Also, na ja… streng genommen ist es meine Schuld. Ich hab nicht aufgepasst, und da ist er… also ich hab meinen Ordner bei ihm liegen lassen, und da war eine Tasse, und er ist irgendwie… in die Scherben, und dann hat das furchtbar geblutet und na ja, es ist wirklich meine Schuld!«
    »Ach, Feli.« Pia tätschelt mich erst und drückt mich dann sogar. »Hier redet doch niemand von Schuld. Ich habe mich nur erschreckt, weil er nichts davon erzählt hat. Janosch will nicht, dass man merkt, dass er manchmal… Hilfe braucht.« Diese Worte flüstert sie. »Er hat wirklich alles getan, damit wir es nicht mitbekommen. Am Freitag hat er das Schwimmtraining abgesagt, und am Sonntag war er nicht bei uns, obwohl wir uns eigentlich jede Woche zum Kaffee treffen. Er hat gesagt, er habe keine Zeit, weil er mit dir verabredet sei. Darüber haben wir uns natürlich gefreut, aber…« Pia lacht verlegen. »Na ja. Zum Glück weiß Mama nichts davon, sie würde durchdrehen.« Sie geht in Janoschs Wohnung.
    Ich will die Treppe hochsteigen, aber Simon hält mich auf. »Hey, Feli, ich wollte dir nur noch sagen, dass es, nun ja, es war keine Absicht, dass… Bei dieser Party, da habe ich doch gesagt, dass wir uns treffen können, und ich bin dann ja praktisch nicht gekommen.«
    In der Tat.
    »Ist schon okay.« War mir sogar recht.
    »Ich bin nicht gekommen, weil Janosch mich darum gebeten hat. Er wollte nicht, dass alle Leute mitbekommen, dass ich sein… na ja, also er nennt mich immer seinen Zivi. Obwohl ich das natürlich gar nicht bin. Er dachte, ich erzähle es gleich allen.«
    »Ist schon okay.«
    »Gut. Cool. Wir treffen uns bestimmt bei der nächsten Party.« Simon lacht und geht. Jedoch nicht zu Janosch, sondern zur Haustür raus.
    Auch mein zweiter Versuch, wieder hoch in unsere Wohnung zu

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