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Pinien sind stumme Zeugen

Pinien sind stumme Zeugen

Titel: Pinien sind stumme Zeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Berthold
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Liebhaber lächelnd.
    »Wenn ich schon beobachtet werden muß«, fährt sie fort, »dann kenne ich auch den Mann, der das bestens erledigen könnte.«
    »Well«, antwortet er lachend. »Ich glaube, wir denken an denselben Burschen.«
    Sie springt aus dem Bett, geht unter die Dusche. Während der CIC-Captain ihrem Beispiel folgt, steigt die Baronin in den Keller. Gambler klettert wieder in seine Uniform, dabei sieht er den verzweifelt im Vorgarten herumirrenden Hubschrauber-Piloten. Er öffnet das Fenster. »Only three minutes more!« ruft er ihm zu.
    »Sie werden dringend gesucht, Sir«, erwidert der Sergeant erleichtert. »Schon seit einer halben Stunde. Ich fürchtete schon, es sei etwas passiert.«
    »Everything all right«, versichert der Captain und schließt das Fenster.
    »Es ist wirklich alles in Ordnung«, sagt die Baronin und übergibt ihm zwei Fotoalben und einen Schnellhefter. »Fürs erste. Ich werde noch weitersuchen.« Sie geleitet den Captain zur Tür, rankt sich an ihm hoch, küsst ihn. »Halt mich bitte nicht für ein Flittchen!« bittet sie beim Abschied. »Du warst eine Ausnahme, und ich hatte einen schwulen Ehemann und habe einen müden Liebhaber. Verdammt noch mal: Ich bin total untervögelt.«
    Sie lacht über sein bestürztes Gesicht.
    Captain Gambler legt ihr einen Finger auf den Mund.
    »So long, Renate«, verabschiedet er sich und stellt fest, daß der Pilot den Motor des Hubschraubers bereits angelassen hat. Er setzt sich neben ihn und überfliegt die Fotoalben.
    Immer wieder Aufnahmen des ›Konsuls‹ im Gespräch mit unbekannten Männern, alles unsortiert.
    Die Baronin ist schon in Ordnung, sagt er sich, auch wenn Colonel Brown ein armer Hund ist.
    Viel Arbeit, aber er ist auf eine Fundgrube gestoßen, und Nachfassen wird nötig sein.
    Der Junge vom Michigan-See kann künftig das Nötige mit dem Angenehmsten verbinden.
    »Ein Skandal ohnegleichen, Bob«, legt James A. Partaker in dem Telefonat mit Steel in Reykjavik los. »Zwar lassen sich Anschläge im Gefängnis nie hundertprozentig verhindern, aber was sich die Verwaltung von Great Meadow geleistet hat, gleicht einer Aufforderung zum blutigen Tanz. Unter dem Reparaturtrupp, der am Dach arbeitete, waren drei hartgesottene Cosa-Nostra-Gangster, verurteilt zu langjährigen Strafen. Alle drei hatten sich am Morgen freiwillig zu Dachausbesserungsarbeiten gemeldet. Der Beamte, der sie einteilte, interessierte sich so wenig für ihre Vorstrafen wie für ihre handwerkliche Fähigkeit. Sie brauchten sich also nur auf die Lauer zu legen und abzuwarten, bis Bluesmith unten vorbeiging. Vermutlich hat ein Eckensteher das Zeichen gegeben, denn genau im richtigen Moment ließen sie den Balken fallen. Gleich der erste erschlug den Mann, der endgültig zum Schweigen gebracht werden sollte.« Er unterbrach sich. »Können Sie mich hören, Bob? Ist die Verständigung klar?«
    »Einwandfrei, James«, erwidert Steel.
    »Natürlich hat niemand etwas gesehen, auch die anderen acht Häftlingsarbeiter nicht«, berichtet der CIA-Vice weiter. »Und der Bewacher hat Löcher in die Luft geguckt. Wir werden beweisen, daß Beamte der Gefängnisverwaltung in diesen Mord verstrickt sind – aber das macht uns leider diesen Bluesmith auch nicht mehr lebendig.«
    »Wurde festgestellt, ob Bluesmith sich vorher Mithäftlingen anvertraute?« fragt Steel.
    »Er führte am Vortag beim Spaziergang im Gefängnishof mit mehreren Mithäftlingen Einzelgespräche. Craig machte sie ausfindig und vernahm sie sofort. Alle behaupten übereinstimmend, nur über Belanglosigkeiten gesprochen zu haben. Soweit diese Häftlinge nicht zur Cosa Nostra gehören, haben sie Angst vor ihr. Einer lügt in jedem Fall: Der Mann, der den Paten in New York wahrscheinlich über einen bestochenen Gefängnisbeamten wissen ließ, daß der Autokiller von der Bundespolizei in die Zange genommen wird.«
    »Wo sind die drei Mafia-Häftlinge jetzt?«
    »Auf Nummer Sicher«, entgegnet Partaker. »Craig hat sie gleich mitgenommen. Er ist unter starker Bewachung unterwegs in das Staatsgefängnis Danemora an der kanadischen Grenze. Er wird sie auseinander nehmen. Was diese Gangster wissen, werden wir auch erfahren, davon können Sie ausgehen, Bob. Wir werden herausbekommen, welche Information Herbie Miller das Leben kostete.«
    »Leider ziemlich spät«, erwidert Steel.
    »Zwei dieser Burschen gehören zur Lupino-Familie, der dritte ist ein Moretti-Mann. Craig wird ihnen nichts schenken. Das FBI hat

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