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Pink Christmas 2 (German Edition)

Pink Christmas 2 (German Edition)

Titel: Pink Christmas 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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dich da!“, rief Julian voller Enthusiasmus.
    Jack schaltete den CD-Player aus. „Hoffentlich! Ich habe den ganzen Tag ununterbrochen auf die Uhr geschaut, weil ich es nicht abwarten konnte, dich endlich wiederzusehen.“
    „Mir ging’s genauso. Es schien, als würde sich der Sekundenzeiger rückwärts bewegen.“
    „Die Vorstellung, ein Leben ohne dich zu führen, ist inzwischen unerträglich für mich geworden.“
    „Ich wünschte, wir könnten jede freie Minute miteinander verbringen“, seufzte Julian. „Wir haben immer so wenig Zeit für uns. Warum fliegen wir nicht einfach in den Urlaub? Dahin, wo die Sonne scheint. In den Süden. Griechenland oder Afrika. Wir könnten Cocktails am Strand schlürfen, im Meer schwimmen und das Hotelbett auf Strapazierfähigkeit testen.“
    „Urlaub?“, grummelte Jack. „Den können wir uns doch gar nicht leisten.“ Er ging zum Esstisch, stieß sich den Kopf am Adventskranz, fluchte und setzte sich ans Kopfende. Argwöhnisch ließ er den Blick durch den Raum schweifen. „Du bist ja ein richtiger Weihnachtsfaschist“, bemerkte er.
    „Aber nein, Hasi“, antwortete Julian. „Karneval hat für mich nichts mit Weihnachten zu tun. Ich verbinde mit Weihnachten Geschenke, leckeres Essen, Winter, Schnee, Zimtgeruch, klassische Musik und natürlich die Heilige Messe. Was verbindest du mit dem Fest der Liebe, Schatz?“
    „Tod, Schmerz, Depression, innere Leere.“
    Julian hing noch etwas mehr Lametta an einen Zweig. „Das wird sich mit dem heutigen Tag ändern.“
    Jack starrte unheilvoll auf den Tannenbaum. „Kerzen sind total gefährlich“, sagte er. „Da darf man praktisch nie den Raum verlassen. Anderthalb Minuten und der ganze Laden hier brennt lichterloh.“
    „Du alter Miesepeter. Ich habe ein wunderbares Wohlfühlprogramm für dich vorbereitet. Die Vanillekerzen sind angezündet und der Prosecco ist auch schon kalt gestellt! Hast du Schlagsahne und Erdbeeren von deinen Eltern mitgebracht?“
    „Na logo“, grinste Jack und deutete zur Tüte neben der Tür. „Meine Mutter hatte noch ein ganzes Kilo eingefroren.“
    „Bist ein Schatz!“
    „Für dich würd ich doch alles tun.“
    Julian hüpfte von der Leiter, hockte sich auf seinen Schoß und legte die Arme um seinen Hals. „Ich kann’s kaum abwarten, bis wir endlich zusammenziehen“, schwärmte er.
    „Ich werde hier nicht einziehen“, protestierte Jack. „Deine Nachbarn sind schwulenhassende Rassisten. Die halten uns für zwei Tucken, die sich wie Weiber aufführen. Die suchen doch bloß nach einem Grund, damit sie uns terrorisieren können.“
    „Gestern haben sie wieder bei mir an der Tür gebollert.“
    „Na siehst du? Ich will hier auf gar keinen Fall einziehen.“
    Die Schulz-Schröders von nebenan waren in der Tat ein unliebsames Volk, das von der gesamten Nachbarschaft geächtet wurde. Sie pöbelten grundlos im Treppenhaus herum und bekamen zu jeder Tages- und Nachtzeit Besuch von Freunden, mit denen sie soffen und gröhlten. Aus der Wohnung stank es nach Zigarettenrauch und Schlimmerem. Ständig drehten sie die Musik viel zu laut auf. Beschwerden seitens der anderen Mieter hatten nichts bewirkt. Sie machten, was sie wollten und kamen mit allen Eskapaden ungescholten davon.
    Julian hatte in der Vergangenheit bereits versucht, mit Justin Bieber gegen die ohrenbetäubende Rockmusik anzukämpfen, aber daraufhin riefen die Schulz-Schröders wegen nächtlicher Ruhestörung die Polizei und die bat Julian auf höfliche Weise, die unerträgliche Lärmbelästigung zu unterlassen.
    „Naja, wäre aber ganz kuschelig mit uns beiden, oder?“, meinte Julian und legte die Kuppe seines Zeigefingers sanft auf Jacks Unterlippe.
    „Lass uns nichts über’s Knie brechen.“
    „Aber wenn du meine Geduld zu lange auf die Probe stellst, werde ich dich über’s Knie legen!“, feixte Julian. „Ich möchte auch nicht hier bleiben. Hab mir schon Gedanken über den neuen Grundton unserer gemeinsamen Wohnung gemacht.“
    „Nicht pink …“
    „Magst du pink nicht?“
    „Doch, ich liebe pink. Aber als Grundton für eine Wohnung finde ich die Farbe halt unpassend. Das ist doch bestimmt total drückend … Wie wär’s mit Mintgrün?“
    „In allen Räumen? Ich weiß nicht. Das erinnert mich so an diese schreckliche Krankenhausatmosphäre. Außerdem würde sich das mit den Vorhängen beißen. Ich möchte auf jeden Fall vier bis fünf Zim mer, Küche und Bad. Und ein Atelier. Terrasse oder Balkon wären auch

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