Pink Christmas (German Edition)
Gesicht. Und dann liegt Henri auf mir und drückt mich noch tiefer.
„Das muss ganz schön kalt sein“, sagt er mit einem fiesen Grinsen.
„Mensch, der ganze Scheiß rutscht mir in den Kragen.“
„Zeig mal.“ Henri öffnet meine Jacke ein Stück und steckt mir noch eine Handvoll Schnee unters Hemd.
„Aaah!“, schreie ich und versuche, ihn von mir runterzuschieben. Dann landet weiterer Schnee in meinem Gesicht. „Hör auf!“
„Ich mach doch gar ...“ In diesem Moment klatscht eine dicke Schneekugel auf Henris Hinterkopf. Ich höre Kichern.
„Verdammt, diese Arschgeigen!“, fluche ich und diesmal lässt sich Henri von mir wegschieben. Eilig stehen wir auf und sehen nach oben. Da hängen Dennis, meine Mutter und Opa Kalle am Fenster und klauben lachend Schnee von den Fensterbänken.
„Olli“, ruft meine Mutter nach hinten. „Schnell!“
Und dann taucht auch Oliver auf, der offenbar vom Balkon auf der anderen Seite der Wohnung Nachschub geholt hat. Henri und ich steigen sofort in die Schlacht mit ein. Meine Mutter schreit einmal laut auf, als ich einen Schneeball durch das offene Fenster in die Küche werfe. Es scheppert. Aber davon lässt sie sich nicht beeindrucken und schickt lieber ihren Olli noch mal zum Balkon.
„Mehr, wir brauchen mehr Munition!“
Nach gut zehn Minuten spüre ich meine Hände kaum noch und mein Hemd ist ganz nass. Inzwischen schauen auch ein paar der Nachbarn zu uns herunter.
„Kommt wieder hoch und zieht euch um“, ruft meine Mutter.
„Nein, geht schon.“
Natürlich geht es für meine Mutter nicht. Sie verschwindet kurz und wirft uns dann Handtücher runter. Ich rubble Henri damit über den Kopf und er trocknet mir die Haare.
„Hey, lass die Ohren noch dran, okay?“, beschwere ich mich.
„Warum? Du hörst doch eh nie!“
„Ihr seht süß aus“, ruft Dennis runter. Und diesmal schwingt nicht sein üblicher Sarkasmus mit.
„Ja“, stimmen Mama und Opa zu.
„Wir fahren jetzt, bevor ihr uns noch vor der ganzen Nachbarschaft blamiert“, gebe ich zurück.
„Ist süß peinlich?“, fragt Dennis – und da ist er wieder, der gutmütige Spott.
„Und ob!“, sage ich und steige in den Wagen, um Henri anzutreiben: „Los, mach schnell, sonst erfrieren wir.“
„Du bist ganz nass. Bist du dir sicher, dass du nicht lieber ...“
„Fahr los! Ich werd schon nicht krank.“
„Aber nicht, dass du Fieber bekommst, dann wärst du nämlich im Weihnachtsfieber .“
„Booh, der war so lahm ... Der war schlechter als Weihnachten selbst!“
Henri parkt kichernd aus. Ich freu mich schon, wenn wir zu Hause sind und ich die Mahngebühren für den Strafzettel eintreiben darf. Aber vorher freue ich mich, wenn wir endlich schnell genug fahren, dass es im Wagen warm wird ...
Bücher von Florian Höltgen:
ISBN 978-3-86361-010-4
ISBN 978-3-940818-17-1
ISBN 978-3-940818-03-4
ISBN 978-3-934825-88-8
Justin C. Skylark
Mein Weihnachtsmann
Es war am zweiten Weihnachtsabend gewesen, als ich ziemlich müde und erschöpft, meinen Heimweg in Angriff nahm. Es hatte tagsüber kräftig geschneit, die Straßen waren glatt. Auf der Autobahn überraschte mich sogar ein kleiner Stau. Aber klar – die Familien trennten sich wieder. Das Weihnachtsfest war zu Ende, die Geschenke verteilt und die Bäuche vollgefressen. Ich verfluchte sie innerlich, diese ganzen Wochenendfahrer. Mehrmals drückte ich auf die Hupe. Es war zwar rutschig auf den Fahrbahnen, doch das war längst kein Grund, um zu schleichen.
Als ich von der Autobahn abfuhr, und es nur noch ein paar Minuten bis zu meiner Wohnung waren, verspürte ich jedoch ein dringendes Bedürfnis.
Mal wieder zu viel Kaffee ... Ich seufzte und hielt an der nächstbesten Raststätte.
Die ganzen Feiertage hatte ich durchgearbeitet. Ich hatte keine Familie, keine Frau, keine Kinder ... und es war mir egal gewesen. Das traditionelle Weihnachtspaket meiner Mutter war schon vor ein paar Tagen angekommen. Vielleicht sollte ich mir heute Abend mal ein Stück Stollen gönnen? Und dazu einen dieser geilen Pornos anschauen?
Ich verschwand schnell hinter einem der Büsche, um mich zu erleichtern.
Als ich durch den tiefen Schnee wieder zu meinem Auto stapfte, stutzte ich jedoch.
Da stand jemand an meinem Auto und sah durch die beschlagenen Scheiben. Ein Autoknacker? Ein Krimineller?
Ich beschleunigte meinen Gang. Das Adrenalin schoss durch meinen Körper.
„Hey, was machst du da?“
Der Mann drehte sich erschrocken um. Als ich näher
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