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Pink Christmas (German Edition)

Pink Christmas (German Edition)

Titel: Pink Christmas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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okay?“
    „Danke, Ma, du bist echt die Beste. Ich mach noch schnell die Abrechnung, hole meine Sachen von oben und bin dann weg. Ich hab dich lieb“, und mit einem Kuss und einem gequälten Lächeln geht er ins Büro. Andrea will sich grade umdrehen, als Tom den Raum betritt.
    „Wo ist Jan?“
    „Im Büro und macht Abrechnung. Wo willst du hin?“, hält sie ihn auf, als er Richtung Büro gehen will.
    „Ich will zu Jan. Mit ihm reden“, gibt er zurück.
    „Lass ihn.“
    „Was ist los mit ihm? Warum sieht er mich so komisch an? Und warum weint er?“ Verständnislos sieht er seine Pflegemutter an.
    „Gib ihm Zeit, Tom. Er wird es dir sicherlich sagen, wenn er dafür bereit ist“, redet sie ihm gut zu.
    „Okay“, antwortet er geknickt und geht unverrichteter Dinge wieder zu den anderen.

    Eine Stunde später bezieht Jan sein neues Zimmer. Erst in den frühen Morgenstunden findet er in einen unruhigen Schlaf, der um halb acht schon wieder endet, weil sich um halb neun eine Gesellschaft zum Frühstück angemeldet hat.
    Schnell springt er unter die Dusche, zieht sich an und macht sich für die Arbeit fertig.
    Zehn Minuten vor Arbeitsbeginn geht er in die Küche und begrüßt seinen Vater. Tom, der auf der anderen Seite der Kochinsel steht, nickt er nur kurz zu, was Jörg überrascht die Augenbrauen hochziehen lässt.
    Als sie wieder alleine sind, fragt er nach.
    „Habt ihr euch gestritten?“, will er wissen.
    „Nein, nicht dass ich wüsste. Er ist seit gestern Abend so komisch. Ich weiß auch nicht, was los ist. Er will nicht mit mir reden und hat auch heute Nacht woanders geschlafen“, zuckt Tom fast verzweifelt mit den Schultern.
    „Seht zu, dass ihr das wieder auf die Reihe kriegt. Ich will hier keine schlechte Stimmung“, gibt der Küchenchef zu verstehen. „Und jetzt bring bitte die Eier raus, damit die Gäste anfangen können.“
    Den ganzen Vormittag redet Jan nur mit seinem Vater, wenn Sachen fürs Buffet gebraucht werden oder schickt die Bestellungen per PC in die Küche.

    Um zwei Uhr macht Tom Pause, rennt in den Gastraum, schnappt sich einen völlig überrumpelten Jan, zieht ihn ins Büro und schiebt ihn auf einen Stuhl. Seine Hände legt er auf die Armlehnen und nimmt Jan somit jede Fluchtmöglichkeit.
    „So, und jetzt rede mit mir!“, fährt Tom ihn lauter als beabsichtigt an.
    Erschrocken zuckt Jan zusammen. „Lass mich, Tom“, bittet er ihn und traut sich nicht, den Hopper anzusehen, aus Angst, sein Blick könnte ihn verraten.
    „Vergiss es. Ich lass dich erst in Ruhe, wenn du mir sagst, was du hast. Mensch, Jan, ich bin doch dein großer Bruder, du kannst doch über alles mit mir sprechen“, redet er auf ihn ein.
    „Bruder? Du bist nicht mein Bruder, Tom. Ich will dich nicht als Bruder haben!“, schreit Jan den Hopper so laut an, dass Jörg alarmiert aus der Küche stürzt.
    „Kann mir mal einer sagen, was dieses Geschrei soll?“, fragt er mit bedrohlich ruhiger Stimme.
    Tom richtet sich etwas auf und gibt Jan damit die Chance zur Flucht, welche dieser auch gleich nutzt. Schnellen Schrittes rennt der Schwarzhaarige durch die Küche zum Strand.
    „Scheiße“, flucht Tom und will hinter ihm her.
    „Hier geblieben, Freundchen“, hält Jörg ihn auf. „Was ist hier los?“
    „Ich weiß es doch auch nicht. Ich werde einfach nicht mehr schlau aus ihm. Bis vor kurzem waren wir noch die besten Freunde, mein kleiner Bruder halt. Und jetzt schreit er mich an, er will nicht mehr mein Bruder sein“, raut er sich verzweifelt die Dreads.
    „Vielleicht überlegst du mal in Ruhe, wann das angefangen hat. Dann kommst du auch alleine drauf, mein Großer“, legt Andrea, die alles gehört hat, eine Hand beruhigend auf Toms Arm. „Ich denke mal, dass du für heute frei machen kannst, oder was meinst du, Jörg?“, fragt sie ihren Mann.
    „Sicher, gleich kommt Anne und dann schaffen wir das auch alleine. Jetzt hau schon ab.“ Mit diesen Worten schiebt er Tom zur Tür hinaus. „So und jetzt zu dir, meine Liebe. Klär mich doch bitte mal auf.“
    „Meinst du nicht, dass ich damit zwanzig Jahre zu spät komme?“, fragt sie schelmisch und wird dann schnell wieder ernst. Erzählt ihrem Mann alles, was sie weiß und vermutet.
    „So, so. Da ist unser Sohn also schwul und auch noch in Tom verliebt. Hoffentlich bricht er ihm nicht das Herz“, seufzt Jörg und zieht Andrea in seine Arme.

    Tief in Gedanken geht Tom am Strand entlang. Sieht und hört nichts und hat die Welt um sich herum

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