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Pink Christmas (German Edition)

Pink Christmas (German Edition)

Titel: Pink Christmas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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völlig vergessen. Erst als ihn jemand am Arm festhält, schreckt er auf und bleibt stehen.
    „Mensch, Tom, ich ruf schon die ganze Zeit hinter dir her“, meint Andi, „hast du einen Geist gesehen oder warum schaust du mich mit so großen Augen an?“
    „Ne du. Ich hab nur grad über etwas nachgedacht. Deshalb hab ich dich nicht gehört. Was machst du denn hier und wo hast du Michael gelassen?“
    „Mein Süßer ist zu Hause und ich bin auf dem Weg zur Arbeit. Und du?“
    „Ich hab den Rest des Tages frei. Aber warum hast du Dienst? Ich dachte, Jan steht auf dem Plan.“
    „Eigentlich ist er auch heute dran. Er hat vorhin angerufen und gefragt, ob einer von uns seine Schicht übernehmen kann. Und da wir heute nichts vorhatten, geh ich nun halt für ihn hin. Er hörte sich nicht gut an am Telefon“, gibt Andi Auskunft. „Er leidet Tom und das schon seit einiger Zeit.“
    „Wieso?“, zuckt der verständnislos mit den Schultern. „Was hat er denn?“
    „Das kann und will ich dir nicht sagen. Frag ihn selber.“
    „Aber er will nicht mit mir reden. Außerdem weiß ich nicht einmal, wo er ist.“
    „Sei lieb zu ihm und dräng ihn nicht, dann erzählt er es dir sicher von alleine“, kommt der Rat von Andi. „Wenn du jetzt hier weiter gehst, dann kommt eine kleine Bucht. In der hat er sich früher immer versteckt, wenn er mal alleine sein wollte. Versuch dein Glück. Ich muss los.“

    Langsam macht Tom sich auf den Weg. Was mach ich, wenn er mich gar nicht sehen oder mit mir reden will, grübelt er vor sich hin.
    Nach einer Stunde sieht Tom die Bucht vor sich. Unsicher geht sein Blick hin und her, bis er Jan findet. Mit angezogenen Beinen sitzt er im Sand und sieht hinaus aufs Meer. Die Sonne umrahmt seine zierliche Gestalt.
    Er sieht so schön aus, so zerbrechlich. Ich will nicht, dass ihm jemand wehtut, denkt Tom.
    „Jan“, fragt Tom leise, um ihn nicht zu erschrecken. „Darf ich mich zu dir setzen?“
    Mit der Hand deutet der neben sich, wendet seinen Blick jedoch nicht vom Wasser.
    „Jan?“
    „Hmm.“
    „Willst du reden?“
    „Worüber?“
    „Vielleicht über dich und mich und warum ich nicht mehr dein Bruder sein darf?“
    „Ich weiß nicht. Und ich weiß auch nicht, wie ich anfangen soll.“
    „Am besten am Anfang. Ich bin auch ganz still und werde nur zuhören.“
    „Okay, ich werde es dir erzählen. Aber versprich mir, was auch immer du hörst, du mich nicht hassen wirst.“
    „Warum sollte ich dich hassen?“
    „Versprich es, Tom!“
    „Gut, ich verspreche es dir. Auch wenn …“
    „Danke.“
    Einen Augenblick herrscht Stille zwischen den beiden. Dann beginnt Jan zu erzählen. Erst stockend und dann immer flüssiger. Ihr Kennenlernen, wie viel Spaß sie immer hatten.
    „Und dann war auf einmal Sven da. Ihr wart immer zusammen unterwegs. Ich war vergessen. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch gemerkt, dass ich mit Mädchen nicht viel anfangen kann, dass ich schwul bin. Und dass ich mich verliebt habe. Und das ich bei ihm nie eine Chance haben werde, weil er nicht schwul ist. Es tut so weh, wenn ich euch beiden herumalbern sehe oder wenn ihr mit den Mädels verschwindet.“ Er ist immer leiser geworden und Tränen laufen ihm über die Wangen.
    Abrupt steht Jan auf, wischt sich die feuchten Spuren aus dem Gesicht und klopft sich den Sand von der Hose. „So, jetzt weißt du alles. Lach mich aus, finde mich ekelig. Egal. Ich geh jetzt nach Hause; mir ist kalt, ich bin hungrig und ich will ins Bett.“
    Völlig überrascht von der heftigen Reaktion steht Tom ebenfalls auf, zieht sich die Jacke aus und legt sie Jan über die Schulter.
    „Danke“, murmelt Jan.
    Schweigend gehen sie den Weg zurück. Jeder in Gedanken. Kurz vor der Seebrücke hält Tom Jan am Arm fest.
    „Jan, warum sollte ich dich hassen, nur weil du dich in Sven verliebt hast?“ „Sven?“, schreit Jan ihn an, „du denkst, ich bin in Sven verliebt? Du hast nichts kapiert, Tom“, flüstert er leise, „gar nichts!“
    Dann dreht er sich um und rennt nach Hause. Tränen überströmt wird Jan von Andi auf der Terrasse aufgehalten.
    „Was ist los, Jan?“, fragt er besorgt.
    Der schüttelt nur den Kopf und läuft weiter auf sein Zimmer.

    Kurze Zeit später betritt Tom die Anlage, wird ziemlich ruppig von Andi am Arm gegriffen und in den Personalraum gezogen.
    „So mein Lieber, was hast du mit Jan gemacht? Der kam hier eben heulender Weise an mir vorbeigerannt und wollte nichts sagen. Also?“
    „Mensch, Andi, ich hab

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