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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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verbeugt sich lächelnd. »Ich wusste, dass der verehrte Hardenberg-san meine Ausführungen verstehen wird. Die Botschafter haben bereits versucht, Hardenberg-san das verständlich zu machen, aber Hardenberg-san hatte bedauerlicherweise entschieden, aus dem Hotel zu – entschwinden.«
    »Aber was wollen Sie denn von mir?«, rufe ich in meiner Verzweiflung.
    »Wir erwarten das Produkt, verehrter Hardenberg-san. Hashimoto-san erwartet es, um korrekt zu sein.«
    »Warum fragen Sie nicht Herrn von Hardenberg – ich meine den richtigen, den in dem komfortablen Haus?«
    »Dieser Hardenberg-san hat kein Dokument unterschrieben und auch keine Absicht, mit Hashimoto-san in Geschäftsbeziehung zu treten. Also wenden wir uns an Sie, Hardenberg-san. Würden Sie uns nun bitte übergeben, was Hashimoto-san zusteht?«
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen!«, rufe ich noch ein wenig lauter. »Können Sie nicht einfach verschwinden und mich in Ruhe lassen?«
    »Bitte, Hardenberg-san«, sagt Suzuki leise. »Machen Sie keine Schwierigkeiten. Wir mögen keine Gewalt – wenn sie nicht nötig ist.« Dabei lächelt er mich an.
    Echt, MAX, bei diesem Lächeln ist es mir heiß und kalt den Rücken heruntergelaufen. Ich habe mal einen Roman über Haiforscher gelesen. Darin stand, dass es so aussieht, als würde ein Hai lächeln, kurz bevor er einen zerfleischt. Und sein Lächeln muss Suzuki sich von einem Hai abgeguckt haben – oder umgekehrt.
    Als hätten seine Begleiter ihn verstanden, werden ihre ohnehin grimmigen Gesichter noch ein wenig grimmiger und sie machen einen Schritt auf mich zu.
    Voller Schreck und aus Angst vor dem Hailächeln brülle ich: »Kassandra!«
    Wahrscheinlich hat sich das nach »Alarmstufe Knallrot« angehört, denn Sekunden später steht Kassandra neben mir. Sie hat die Situation sofort erfasst, rückt ihr Serviererinnenhäubchen zurecht, zieht ihre Schuhe aus und stellt sich in Kampfposition.
    Die Japaner haben auch gleich geschnallt, was los ist. Suzuki geht einen Schritt zur Seite und der kleine Drahtige geht auch in Position. Nur der Dicke reißt entsetzt die Augen auf und versteckt sich hinter meiner »Ogottogott!« rufenden Mutter.
    Was dann passiert, kann ich kaum beschreiben, MAX, aber ich versuche es trotzdem mal:
    Kassandra und der Dünne stoßen fast gleichzeitig eine Art Urschrei aus und Kassandra beginnt den Kampf. Ihr bestrumpfter Fuß schnellt vor, doch der Dünne wehrt ab und führt gleichzeitig einen Handkantenschlag in Richtung Kassandra. Die weicht geschickt aus, indem sie sich um ihre eigene Achse dreht, wobei ihr weißes Serviererinnenschürzchen flattert wie das Tutu einer Primaballerina. Nun greift Kassandra an. Der Dünne weicht mit einem Flickflack nach hinten aus, wobei er beinahe mitten in unserer Eistheke gelandet wäre. Kassandra springt mit gestreckten Beinen auf den Dünnen zu. Der dreht sich um seine eigene Achse und fegt ihr mit seiner Hacke das Serviererinnenhäubchen vom Kopf. Und schon stehen sich beide in gebückter Haltung gegenüber. Dann verbeugen sie sich plötzlich voreinander und richten sich auf, während der Dicke vorsichtig hinter meiner Mutter hervorlugt.
    »Was ist los, Kassandra?«, frage ich vorsichtig. »Warum machst du nicht weiter?«
    Unsere Serviererin hebt ihr Häubchen auf und zupft ihre Schürze zurecht.
    »Es ist nicht nötig, Berry. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir gleichwertige Gegner sind und wir möglicherweise beide unser Gesicht verlieren könnten, wenn wir den Kampf fortsetzen.«
    »Aber ihr habt doch gar nicht gesprochen!«, rufe ich.
    Suzuki stellt sich wieder vor mich. »Das ist ab einer bestimmten Klasse von Kämpfern auch nicht nötig, Hardenberg-san. Sie verständigen sich auf andere Weise.«
    »Und was soll ich jetzt machen, Kassandra?«
    »Tun, was sie verlangen, Berry.« Damit setzt sie ihr Häubchen auf, die drei Japaner verbeugen sich tief vor ihr und Kassandra geht wieder in unseren Gastraum, um den grölenden Turnverein und unsere Stammomis mit Kaffee und Torte zu versorgen.
    »Was verlangen Sie denn?«, frage ich Suzuki vorsichtig.
    »Das, was uns zusteht. Wir wissen, dass es Ihnen zur Verfügung steht. Und Sie sollten es uns geben, sonst bin ich leider gezwungen, die Botschafter zu bitten – sich um Sie zu kümmern.«
    »Aber was zum Kuckuck wollen Sie denn?«, rufe ich noch einmal.
    »Herr Hashimoto erwartet zu bekommen, was ihm gehört. Ich weiß, dass es auch für Sie sehr wertvoll ist, aber Ihre und unsere Ehre

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