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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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schreiben kann, warum ich nicht gekommen bin. Ich mach mich jetzt auf den Weg zu diesem Bauern. Wenn ich zurück bin, melde ich mich gleich wieder. Übrigens, magst Du Käse? Milfina hat mir fünf Pakete „Alten Gouda“ mitgegeben.
    Bis bald!
    Berry
     
     
    Von: PinkMuffin
    An: BerryBlue
    Betreff: Vergiss es!
     
    Du brauchst überhaupt nicht mehr zu kommen!
    Ich sitz hier und warte auf Dich und Du verbringst Deine Zeit lieber mit einem HUND in einem Schweinestall. Viel Spaß!
    Und überhaupt: Was soll denn das? Natürlich bringt Camilla die Schweine zum Bauern, darum hat meine Großmutter sie doch gebeten. Was witterst Du denn jetzt schon wieder?!
    Und Deine Informationsquelle ist ein HUND! Spinnst Du? Du rennst einem HUND hinterher, der glaubt, da läuft ’ne Schweinerei mit Schweinen?
    Also, weißte, Berry, wenn Du keine Lust hast, mich zu treffen, dann sag’s lieber, aber komm mir nicht mit derart dämlichen Ausflüchten.
    Vergiss das mit dem Treffen!
    MAX
     
     
    Von: BerryBlue
    An: PinkMuffin
    Betreff: Lipinski undercover
     
    Hi, MAX!
    Was soll das? Es geht doch um DEINE Schweine! Wolltest Du die nicht unbedingt befreien? Und was Lipinski betrifft: Der ist echt alles, nur kein normaler Hund! Wenn ich gewusst hätte, dass Du so sauer bist, wäre ich eben nicht in den blöden Schweinestall gekrochen. Warst Du schon mal in so einem Schweinestall? Wenn nicht, lass es! Es gibt ja ’ne Menge Sachen, die nicht gut riechen. Aber selbst der härteste Hygieneverweigerer ist nichts gegen einen Schweinestall – zumindest gegen den Schweinestall, in dem ich vorhin war. Mir wird jetzt noch schlecht, wenn ich nur daran denke.
    Der Bauernhof war tatsächlich leicht zu finden. Allerdings war „ein Stück weit draußen“ leicht untertrieben. Mit dem 75er Bus fährst du bis zur Endhaltestelle und dann drei Kilometer geradeaus, bis der Kirchturm von diesem Kaff in Sicht kommt. Danach läufst du noch etwa 20 Minuten über einen Feldweg in Richtung Süden. Ein bisschen schlammig, aber ich war vorbereitet. Ich hatte in weiser Voraussicht eine meiner Lipinski-Begrüßungshosen angezogen. Wenn dir der Matsch etwa bis zur Wade reicht, musst du nur noch dem Geruch nachgehen. Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Schweine nach Maggi riechen? In Zukunft werde ich echt darauf achten, was ich mir so in die Suppe träufle.
    Als ich schließlich vor dem Schweinestall stehe, habe ich den Trick raus: Du musst durch den Mund atmen. Hilft zwar nicht viel, aber es verhindert eine Ohnmacht. Ich ignoriere also das Ohrensausen und die Schwindelanfälle und torkle in den Schweinestall.
    Und was sehe ich? Schweine! Jede Menge. Alles grunzt, schmatzt und stinkt vor sich hin.
    Was mache ich eigentlich hier?, frage ich mich, während meine Geruchsnerven kurz vor einem Kollaps stehen.
    „Hallo? Ist da jemand?“, rufe ich in meiner Verzweiflung.
    „Joff.“
    Das kurze, aber eindeutige Lebenszeichen von Kuhlhardts Partner lässt meinen Überlebenswillen erwachen. Ich kämpfe mich vor. Schritt um Schritt, Schwein um Schwein. Und dann entdecke ich ihn: Lipinski! Er steht in einem der Schweinegatter und sieht mich an, als wollte er sagen: Bleib locker, Alter. Und verrate mich bloß nicht. Ich bin undercover hier.
    Das sah wirklich so aus. Er stand neben einer Sau, aus der man mit ein bisschen Schminke leicht ein Nilpferd hätte machen können. Er ist umringt von mindestens fünfzehn Schweinebabys, die ihn ungläubig anstarren, als fragten sie sich: So sieht unser Papa aus?
    „Lipinski!“, rufe ich. „Was machst du denn hier?“
    Lipinski schweigt. Stattdessen kommt er auf mich zu und hebt das Bein.
    „Martini!“, brülle ich. „Aber ohne Eis!“
    Zu spät. Ich muss unbedingt zur Videothek und mir ein paar James-Bond-Filme ausleihen.
    Also gut, denke ich. Wenn er schon mal hier ist, kannst du ihn auch fragen, was Sache ist.
    „Bist du wegen Camillas Schweinen hier?“, frage ich laut und deutlich.
    „Joff.“
    „Aha. Wo sind sie denn?“
    Lipinski schweigt. Da fällt mir ein, dass er nur Ja und Nein sagen kann.
    „Sind Camillas Schweine hier?“
    „Nöff.“
    „Was machst du denn dann hier?“
    Schweigen.
    „Ich meine, waren Camillas Schweine hier?“
    „Nöff.“
    „Kommen sie noch?“
    „Joff.“
    „Und dann?“
    Schweigen.
    Ich überlege krampfhaft, wie ich mit Fragen, auf die man nur mit Ja oder Nein antworten kann, herausbekomme, was mit Camillas Schweinen passiert ist. Doch da öffnet sich plötzlich die Tür zum Schweinestall

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