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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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lebenslangen Exil abgefunden. Das wird er wohl nie. Und jetzt das!« Cecil wandte sich wieder an den Spitzel. »Gebt Euren Männern Anweisung, St. Leger House Tag und Nacht zu observieren. Falls die Besucher zurückkommen, muß ich wissen, wer sie sind.«
    Der Spion nickte und zog sich zurück.
    Cecil sprach vor sich hin: »Bei Gott! Nächtliche Besucher bedeuten eine Verschwörung. Dieser FitzGerald zettelt erneut einen Aufstand gegen die Königin an! Doch wer wagt es, sich mit dem entmachteten Grafen zusammenzutun? Wer konnte so töricht sein - oder so tollkühn?«
    Cecil geriet ins Grübeln. Das irische Problem stand ihm bis zum Hals, diese ewigen Aufstände und Anschläge von diesen verrückten halbwilden Kelten. Die Unruhen mußten endlich ein Ende haben.
    Die Königin mußte Irland völlig unterwerfen, sonst würden Englands Feinde dort Fuß fassen. Hatte er nicht von Anfang an davor gewarnt, FitzGerald aus Irland wegzuholen? Und er hatte recht gehabt. Der Beweis war ein neunmalkluger Verrückter, der Anführer dieser Rebellen, James FitzMaurice, der von Frankreich, Spanien und vom Papst in Rom unterstützt wurde.
    Sir William war fest entschlossen, herauszufinden, wer die neuen Verschwörer waren. Vielleicht lag hier der Schlüssel zur Problemlösung zu jedermanns Zufriedenheit, mit dem endlich alle Schwierigkeiten ausgeräumt wären.
    Der Mann schrie.
    Die Soldaten beobachteten gleichgültig, wie seine Gliedmaßen auf der Bank gestreckt wurden. Als die grausigen Schreie endlich aufhörten, trat einer vor. Er trug ein rotes Jackett, helle, enge Hosen und einen scharfen Degen. Der Kastellan von Tilbury Castle brachte sein Gesicht nahe an das schweißüberströmte Gesicht des Gefolterten. »Los, Matrose, jetzt wirst du wohl sprechen. Warum bist du mit deinem Freund bei Tilbury an Land gegangen? Wen habt ihr abgesetzt? Auf wen habt ihr gewartet? Ich gebe dir eine ganze Minute, ein Geständnis abzulegen. Wenn das Rad sich noch einmal dreht, werden dir die Arme vom Leibe gerissen, wahrscheinlich auch die Beine.«
    »Erbarmen, nein!« winselte der Seemann. »Ich rede, ich rede!«
    Der Burgvogt nickte. »Heraus mit der Sprache!«
    »Wir... wir kommen von der Sea Dagger.«
    Die Augen des Kastellans weiteten sich. »Von der Sea Dagger? Liam O’Neills Schiff?«
    Der Matrose stieß einen gutturalen Laut aus, offenbar eine Zustimmung.
    »O’Neill hier? In Tilbury?«
    »Nein, Eure Lordschaft. Wir haben auf ihn gewartet, um ihn zurück zum Schiff zu rudern.«
    Der Burgvogt lachte in sich hinein und rieb sich die Hände. »Beim Gekreuzigten! Heute ist mein Glückstag! Die Königin wird sich freuen, wenn ich ihr den berüchtigten Herrn der Meere ausliefere!«
    Dann wandte er sich wieder an den Seemann auf der Streckbank. »Wohin ist O’Neill geritten? Was hat er vor?«
    Der Seemann winselte. »Ich weiß es nicht.«
    Unmut flog über das Gesicht des Burgvogts. Er gab dem Soldaten am Rad einen Wink, weiterzudrehen. Der Seemann schrie. Er hörte nicht auf zu schreien.
    Sie trabten die Straße entlang. Tilbury Castle türmte sich in der Ferne vor ihnen auf. Katherine war so müde, daß sie sich kaum noch im Sattel halten, geschweige denn denken konnte. Ihre Muskeln schmerzten von dem stundenlangen Ritt. Der Anblick der Burg, die in den blauen Himmel ragte, gab ihr wieder Kraft. Sie hatte keinen sehnlicheren Wunsch, als endlich abzusitzen, selbst wenn sie erneut auf das Piratenschiff verschleppt wurde. Nachdem sie sich ein paar Stunden ausgeruht hätte, würde sie über ihre Zukunft nachdenken. Bis dahin gab ihr der Gedanke, daß Hugh am Leben war, Hoffnung und Zuversicht.
    Liam stellte sich plötzlich halb im Sattel auf, seine Hand griff nach dem Degen. »Mac«, murmelte er, »da stimmt was nicht.«
    Macgregor zog seine Pistole, und eine Sekunde später sahen die drei Reiter sich einem Trupp Bewaffneter gegenüber.
    Hinter ihnen stürmte ein Dutzend Infanteristen mit gezückten Degen aus dem Wald. Katherine schrie, als die Schwerter klirrten. Liam gab seinem Pferd die Sporen, sein Degen sauste kreuz und quer durch die Luft. Er schickte den ersten Soldaten zu Boden, dessen Lederwams sich rot färbte. Liam hieb auf den nächsten Angreifer ein und machte ihn kampfunfähig, dann einen dritten und den vierten. Sein Gaul stieg schrill wiehernd hoch, als ihn eine Degenspitze an der Flanke ritzte.
    Katherine wurde von Liam und dem Schotten abgedrängt, die sie beschützen wollten. Liam parierte Angriffe, schlug wild um sich,

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