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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Cecil hinzu. Wie anders würde das Gespräch verlaufen, wenn das Mädchen die Tochter eines mächtigen Grafen wäre! Dann wären Liam O’Neills Ziele eindeutig.
    »Ihr denkt also, O’Neill hat sich nur einen Spaß gemacht und tatsächlich Lösegeld gefordert?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Cecil wanderte nun seinerseits auf und ab. Dann blieb er vor dem Gemälde stehen, das Heinrich VIII. in Lebensgröße darstellte. »Wir müssen das Spiel im Auge behalten, Majestät. Wir sollten beobachten, welche Züge die Spieler Vorhaben.«
    »Wenn O’Neill sich mit FitzGerald verbündet, gefällt mir das gar nicht. Wir haben genügend Probleme mit dem Papisten FitzMaurice.« Elisabeth hatte Kopfschmerzen, ob wegen der lästigen irischen Frage oder weil sie sich von Liam betrogen fühlte, wußte sie nicht zu sagen. »Wo bleibt denn nur Ormond?« fragte sie ungeduldig. »Er kennt FitzGerald genau. Die beiden waren ihr ganzes Leben verfeindet. Er kann uns sagen, was an dieser Verschwörung dran ist.«
    »Ich höre Schritte«, entgegnete Cecil, ging zur Tür und öffnete, als der Graf von Ormond das Vorzimmer durchquerte.
    »Tom! Wir warten auf Euch.«
    Der Graf von Ormond, wegen seiner dunklen Hautfarbe und seiner finsteren Stimmungen der >Schwarze Tom< genannt, betrat das Gemach mit langen, festen Schritten. Von seinen breiten Schultern wallte ein brauner, zobelgefütterter Umhang, den er nun gereizt abwarf. »Es regnet in Strömen«, grollte er. »Keine angenehme Nacht, um durch halb London zu reiten.«
    »Dennoch seid Ihr unverzüglich zu Uns geeilt, nehme ich an«, entgegnete Elisabeth kühl. Er hatte sie über eine Stunde warten lassen. »Es geht um eine ernste Sache, Tom.«
    Er beobachtete sie und zog betont langsam die Handschuhe aus. »Fürwahr. Höre ich recht, meine Cousine, meine Königin? Habt Ihr den Herrn der Meere in den Tower geworfen?«
    »Nur vorübergehend.« Elisabeth sprach langsam, um seine Reaktion auf ihre Worte zu erforschen. »Nur damit seine wilde Lust für Eure Halbschwester sich abkühlt, die Tochter Eurer lieben Mutter Joan - Katherine FitzGerald.«
    Ormond stutzte.
    Und dann fluchte er.

7
    Der Graf von Ormond lächelte böse. »Wie reizend, mich daran zu erinnern, daß meine Mutter diesen Bastard FitzGerald geheiratet hat.« Er verzichtete auf eine abfällige Bemerkung darüber, daß Joan Butler, die Herzogin von Ormond, zwanzig Jahre jünger war als Gerald FitzGerald - etwa im gleichen Alter wie ihr ältester Sohn.
    »Kennt Ihr Eure Halbschwester, Tom?« fragte Elisabeth liebenswürdig.
    »Vorjahren wurde sie mir einmal vorgestellt«, knurrte er. »Denkt Ihr, FitzGeralds Balg interessiert mich?«
    »Aber Tom, Ihr wollt doch nicht, daß einer wie Liam O’Neill ihr die Unschuld nimmt.«
    Ormonds Blick war ausdruckslos.
    »Empfindet Ihr denn gar nichts für sie? Sie sieht Eurer Mutter sehr ähnlich; auch wenn sie rothaarig ist, nicht blond. Sie ist eine Schönheit von stolzer Haltung, obwohl ihr alles genommen wurde.«
    »Sie ist mir so gleichgültig wie eine Bauernmagd.«
    Elisabeth seufzte. »Nun, das Mädchen behauptet, von O’Neill entführt worden zu sein.« Ormond reagierte nicht. »O’Neill tischte Uns eine absurde Geschichte auf, die Uns wenig glaubwürdig erscheint.« Die Königin berichtete ihrem Cousin von dem geheimen Treffen in St. Leger House.
    »Beim Gekreuzigten!« rief Ormond. »O’Neill und FitzGerald in einer Verschwörung! Dem muß Einhalt geboten werden!«
    »Ich dachte, das würde Euch interessieren«, fügte Elisabeth zufrieden hinzu.
    Butlers Kiefermuskulatur trat hervor. »Wißt Ihr, was geschieht, wenn Shane O’Neills Sohn sich mit FitzGerald verbündet? FitzGerald wird fliehen und nach Irland zurückkehren. Und in einem Jahr hat er seine frühere Machtposition wiedererlangt.«
    Die Königin blickte finster zu Cecil, der in einem hohen Lehnstuhl Platz genommen hatte. »Wir haben ausführlich darüber gesprochen. Doch William glaubt nicht an eine solche Verbindung.«
    Ormond holte tief Luft. »Er irrt. FitzGerald ist verdammt schlau. Er hat O’Neill seine Tochter angeboten, um ihn auf seine Seite zu bringen.«
    »Aber das Mädchen ist bettelarm und wertlos.«
    Ormond wurde ungeduldig. »Ich bitte Euch, Cousine, doch nicht für O’Neill.«
    »Was wollt Ihr damit sagen?« fragte Elisabeth in schroffem Ton.
    Ormond tigerte auf und ab. »Liam ist Shane O’Neills Bastard - ein Mann, der als Verräter starb, dessen Besitz an die Krone fiel. Der Pirat ist reich, das

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