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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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blickte ihm prüfend in die Augen.
    Sie wünschte nichts sehnlicher, als daß er unschuldig war, das wußte Liam. Er nahm ihre schmale Hand und drückte sie sanft. »Ich bin Euer Freund«, sagte er leise und zärtlich. »Immer und ewig.«
    Sie überließ ihm ihre Hand und lehnte sich vertraulich an ihn. »Das hoffe ich sehr, Liam.« Ihre Blicke verschmolzen ineinander. Liam wußte genau, welche Anziehung er auf sie ausübte. Ihre Lippen waren leicht geöffnet. Sie seufzte. Eine knisternde Spannung lag zwischen den beiden. »Liam«, flüsterte sie.
    Seine Kiefermuskeln spannten sich. Mit einem Mal war sie nur noch eine Frau, die er sein ganzes Leben lang kannte, eine Frau voller Sehnsucht nach Liebe. Er legte einen Arm um sie. »Bess, ich bin Euer Freund«, wiederholte er.
    Er würde niemals vergessen, was sie für seine Mutter und für ihn getan hatte. Noch bevor sie den Thron bestiegen hatte, war sie großherzig zu seiner Mutter, hatte sie nicht verachtet wie die meisten Höflinge. Aber Liam hatte seine Königin nie begehrt, obgleich das für ihn wie für jeden Mann von Vorteil sein könnte.
    Sie lehnte sich an ihn, ihr Körper bebte. »Liam, Ihr habt mir gefehlt. Warum habt Ihr Euch so lange ferngehalten?«
    Er lächelte zärtlich. »Mein Leben ist nicht leicht, Bess. Ich habe keinen großen Palast, der mich nach England locken könnte. Ich verdiene mein Brot auf hoher See.«
    »Das könnte geändert werden«, hauchte sie atemlos.
    Liam erstarrte.
    Elisabeth errötete, ohne den Blick von ihm zu wenden.
    Sein Puls hämmerte. » Selbst wenn Ihr mir einen großen Palast schenken würdet, wäre ich noch lange kein Engländer.«
    »Ihr seid aber ein halber Engländer.«
    »Ja.« Er strich mit einer Fingerkuppe über ihre Unterlippe. »Und mein Vater war Shane O’Neill und wird es immer bleiben.«
    »Aber Ihr seid nicht wie er.« Ihr Blick war durchdringend »Oder doch?«
    »Nein.« Wenn sie ihm eine weitere Aufmunterung gab, mußte er sie küssen.
    Sie legte die flache Hand auf sein hämmerndes Herz. »Es tut mir leid, daß ich Euch verdächtigt habe, Euch mit Fitz-Gerald gegen mich verschworen zu haben. Aber dieses Treffen erschien mir allzu unerklärlich. Nun, da ich die Wahrheit über Katherines Entführung kenne, weiß ich, daß es Euch um Lösegeld ging. Und das schöne Mädchen war offenbar eine angenehme Reisebegleiterin.« Ihr Blick wanderte über sein Gesicht und heftete sich auf seine Lippen.
    Ach Bess, dachte er, wie absurd die Geschichte von deinen Lippen klingt. Du hältst mich für schuldig, du willst es nur nicht glauben. Willst du mir mit deinen begehrlichen Blicken zu verstehen geben, daß du mich zum Geliebten wünschst -nach all den Jahren?
    Liam hatte nicht den Wunsch, mit seiner Königin zu schlafen. Trotz aller Gerüchte über sie und Robin Dudley, den sie zum Grafen von Leicester ernannt hatte, und dem Gerede über sie und ihren Cousin Tom war sie Liams Meinung nach unberührt und hatte auch die Absicht, jungfräulich zu bleiben. Liam war ein Mann mit großer Erfahrung und wußte, daß sie ihn sehr attraktiv fand. Dies war nicht ihr erstes intimes Beisammensein, nicht zum ersten Mal flirtete sie mit ihm, berührte ihn und blickte ihm tief in die Augen.
    Mit Leicester und Ormond, die sie seit vielen Jahren liebte, ging sie allerdings in der Öffentlichkeit liebevoller um - und es kursierten Gerüchte und Spekulationen über ein etwaiges Liebesverhältnis. Leicester war häufig auch tagsüber mit der Königin allein. Und manchmal nannte Elisabeth Tom ihren >schwarzen Gemahl Niemand wußte freilich genau, was sich hinter den verschlossenen Türen der königlichen Gemächer abspielte.
    Als Liebhaber der Königin hätte Liam manche Vorteile -vorübergehend. Auf lange Sicht konnte ihm eine Liebesaffäre allerdings schaden. Er hoffte, daß sie heute nacht nicht das Bedürfnis hatte, ihn in ihr Bett zu nehmen, denn die Königin durfte er nicht zurückweisen. Das durfte sich kein Mann erlauben.
    Er aber wollte sie nicht benutzen. Auf diese Weise wollte er nicht begleichen, was er ihr schuldete.
    Elisabeth saß still, den Blick auf ihre Hände gesenkt. Dann hob sie den Kopf. Glühendes Verlangen stand in ihren Augen.
    Liam handelte instinktiv. Er zog sie an sich und hoffte, sie würde wieder zur Vernunft kommen. »Bess? Wollt Ihr das wirklich?«
    Ihre Lippen öffneten sich. Doch dann entrang sich ihr ein gutturaler Laut, sie sprang auf und ging erregt auf und ab. Ganz die jungfräuliche Königin. Liam

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