Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
berüchtigten Piraten, den Sohn eines Mörders?
    Katherine FitzGerald war eine stolze und eigenwillige Frau. Liam umklammerte die Reling. Sein Puls schlug rasch, seine Zweifel ließen sich nicht beschwichtigen.
    Endlich faßte er sich ein Herz, überquerte das Deck und ging nach unten, um Katherine zu bitten, seine Frau zu werden.
    Katherine stand an der Luke und blickte auf den bewaldeten Küstenstreifen im Norden der Bucht, der allmählich in der Ferne verschwand. Bangen Herzens fragte sie sich, was die Zukunft für sie bringen würde.
    »Katherine? Ich möchte mit Euch sprechen.«
    Beim Klang seiner Stimme überschlug sich ihr Puls, ihre Schultern strafften sich. Langsam drehte sie sich um. »Wohin bringt Ihr mich?«
    Liam blieb in einiger Entfernung vor ihr stehen. »Katherine, ich möchte Euch nicht gehen lassen.« Sein Blick suchte ihre Augen. »Ich kann Euch viel bieten.«
    Sie schwieg, ihr Puls hämmerte. Sie wußte, was kommen würde, und wollte sich nicht wieder ein anstößiges Angebot anhören. Langsam begann sie, den Kopf zu schütteln.
    »Ich habe Euch damals beobachtet«, fuhr er hastig fort, »als wir über den Markt von Smithfield ritten. Mit großen Kinderaugen habt Ihr all die Kostbarkeiten bestaunt, die es da zu kaufen gab, habt Euch den Hals beinahe danach verrenkt. «
    Katherine erinnerte sich nur zu deutlich an die bunten Herrlichkeiten auf dem Markt, auch die Pracht und den Reichtum der Höflinge und Kammerfrauen der Königin hatte sie nicht vergessen, all die Kostbarkeiten, die ihr versagt waren.
    »Ich kann Euch jeden Reichtum schenken, den Ihr Euch je erträumt habt. Ich prahle nicht gern. Aber ich bin reicher als mancher König, Katherine. Steht Euch der Sinn nach Zobel oder Nerz? Hermelin oder Luchs?« Er breitete die Arme aus. »Ihr könnt jeden Pelz haben. Ihr seid eine Frau, die sich an schönen Dingen freut, eine Frau, die wie eine Königin verehrt und verwöhnt werden soll.« Sein Blick flog über ihr abgetragenes, häßliches Gewand. »Ihr müßt in Samt und Seide gekleidet, mit Spitzen und Bändern geschmückt werden. Ihr sollt Ohrgehänge aus Diamanten, Rubine um den Hals, Saphire und Smaragde im Haar tragen. Oder bevorzugt Ihr bescheideneren Schmuck? Dann sollen es in Gold gefaßte Perlen sein. Ihr müßt nur einen Wunsch äußern, und ich werde ihn erfüllen.«
    In Katherine wallte Zorn hoch. Er wollte sie mit seinem Angebot immenser Reichtümer bestechen, seine Hure zu werden. Sie bebte innerlich vor Zorn. Zugleich aber war tief in ihr eine schmerzliche Wehmut. Erst gestern nacht hatte er sie vor Hughs Zudringlichkeiten gerettet. Gestern war er kein Pirat, er war ein Held, ein fürsorglicher, beschützender Mann.
    »Hugh ist ein Narr«, fuhr Liam fort. »Und außerdem ist er völlig verarmt. Ich bin kein Edelmann, aber ich würde Euch nie weh tun. Das habe ich Euch bereits bewiesen.«
    Und wenn schon, sein Angebot machte deutlich, daß er nicht anders war als Hugh. »Ich habe Hugh und sein verabscheuenswertes Angebot abgelehnt. Und ich lehne Euch ab«, entgegnete sie bitter. »Ich werde keines Mannes Geliebte sein.«
    Liams graue Augen senkten sich in ihre. »Katherine, ich bitte Euch nicht, meine Geliebte zu werden. Ich bitte Euch, meine Frau zu werden.«
    Katherine glaubte, nicht richtig gehört zu haben.
    »Ich bitte Euch, meine Frau zu werden«, wiederholte er mit klarer Stimme.
    Eine Welle des Schocks spülte über sie hinweg. Sie war zu keiner Bewegung fähig, brachte kein Wort über die Lippen.
    »Meine Heimat liegt weit im Norden«, fuhr er mit belegter Stimme fort. »Eine uneinnehmbare Insel. Dort sind wir in Sicherheit vor allen Menschen, die uns Böses wollen. Aber ich denke, der Skandal unserer Heirat wird sich bald legen. Habt Ihr nicht wiederholte Male gesagt, wie gern Ihr heiraten würdet? Wie sehr Ihr Euch einen Ehemann und ein Heim wünscht? Ich habe ein Haus auf der Insel bauen lassen, das den eleganten englischen Herrenhäusern in nichts nachsteht. Wenn es Euch nicht gefällt, lasse ich es abreißen, und wir bauen ein neues.« Er zögerte. Seine Augen waren dunkel umwölkt. »Euer Vater wünscht diese Verbindung. Sie wäre nützlich für ihn. Auch ich könnte ihm nützlich sein.«
    Katherines Busen hob und senkte sich schwer. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Sie kämpfte mühsam gegen die  Versuchung an. »O Gott«, hauchte sie erschrocken. Liam O’Neill bot ihr seinen Namen an. Er machte ihr einen Heiratsantrag.
    Als er fortfuhr zu sprechen, klang

Weitere Kostenlose Bücher