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Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Titel: Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Olivier Exquemelin
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einen Mann Verlust; ja sie hatten nach dem Stranden noch Zeit genug, ihre Ladung heraus zu holen, und vielleicht wäre noch Gelegenheit gewesen, die Schiffe zu retten, wäre nicht jählings ein Nordwind eingefallen, der sie vollends in Stücke stieß und hoch und trocken auf den Strand hob.
    Als Morgan in das Kastell gekommen und von all dem Vorgefallenen (wie zuvor erzählt ist) Bericht erhalten, ließ er unverzüglich alle Gefangenen an die Arbeit treiben, um das Fort auszubessern, und ließ er unverzüglich alle Gefangenen an die Arbeit treiben, um das Fort auszubessern, und ließ auch noch neue Palisaden rings um die Außenwerke errichten. Da waren auch einige Fahrzeuge im Strom, von den Spaniern Chatas genannt, die sind wie die Schuten, um die Stückgüter stromaufwärts zu bringen; sie staken sie, wie man in Holland mit den großen Schuten tut; sie brachen sie auch, um nach Puerto Belo und Nicaragua zu fahren. Auf jede dieser Chatas wurden zwei Kanonen und vier metallne Bassen gelegt, dazu wurden noch vier leichte Fahrzeuge bereitgestellt, damit auf dem Strom zu rudern, und alle Kanoes der Schiffe. Vierhundert Mann wurden kommandiert, auf dem Kastell zu bleiben, und hundertfünfzig auf den Schiffen, die auf dem Strom lagen. Die übrigen, so in zwölfhundert Mann bestanden, wurden beordert, nach Panama zu gehen. Sie nahmen keinen Proviant mit, in der Hoffnung, daß sie in den Embuskaden, die der Feind gemacht hatte, Lebensmittel im Überfluß finden würden.

D AS FÜNFTE K APITEL
    Morgan zieht vom Kastell Rio de Chagre mit zwölfhundert Mann aus, in der Absicht Panama einzunehmen
.
    Nachdem Morgan alles genau besichtigt, das Kastell nach Möglichkeit versorgt und seine ganze Mannschaft mit aller Art Kriegsmunition nach Gelegenheit des Landes wohl versehen hatte, begann er seinen Zug nach Panama am 18. Januar des Jahres 1670. Er hatte fünf Fahrzeuge mit Geschütz und zweiunddreißig Kanoes, alle voll Volk. Allhier wollen wir nun alles beschreiben, was von Tag zu Tag vorgefallen, von seiner Abreise von Chagre an bis zu seiner Ankunft in der Stadt Panama.
    Sie segelten und ruderten also den Strom hinauf, machten an diesem Tage ungefähr sechs spanische Meilen Wegs und kamen des Abends an einen Ort, genannt Rio de dos Brazos, wo ein Teil der Mannschaft an Land ging, um zu schlafen; denn sie waren auf den Schiffen so dicht beieinander, daß sie nicht liegen konnten. Es waren da verschiedene Plantagen, auf welchen die Räuber vermeinten, einige Wurzeln oder Früchte zu finden, damit ihren Hunger zu stillen; jedoch die Spanier hatten alles mitgenommen und in den Häusern gar nichts gelassen, so daß sie mit der Hoffnung schlafen gingen, wenigstens am nächsten Tag die Wunde, die der vergangene ihrem Magen geschlagen, zu heilen. Für diesmal mußte sich jeder an einer Pfeife Tabak genügen lassen, wenn er sie mochte und hatte.
    Am nächsten Tag, das ist dem zweiten, begannen sie beim Morgengrauen ihre Reise fortzusetzen, und kamen gegen Mittag an einen Ort, genannt Cruz de Juan Gallego, wo sie die Schiffe lassen mußten; sowohl darum, weil der Strom ausgetrocknet war, denn es hatte lange Zeit nicht geregnet, als auch um einige Bäume willen, die in den Storm gefallen waren und die Passage hinderten. Es hätte allzu viel Mühe gekostet, unsere Schiffe dort durchzubringen. Die Wegweiser sagten uns, daß, wenn wir zwei oder drei Meilen aufwärts wären, wir alsdann zum Teil über Land marschieren, zum Teil mit Kanoes auf dem Wasser fahren könnten. An diesem Abend ward der Mannschaft befohlen, auf den Schiffen zu bleiben, damit, im Falle man die feindliche Macht sehr zahlreich befände und gezwungen würde zurückzuweichen, man auf den Schiffen Zuflucht haben und die Feinde mittels der Kanonen zerstreuen könnte. Zu diesem Ende mußten hundertsechzig Mann dort bleiben, und es wurde ihnen zugleich verboten, an Land zu gehen, damit der Widerpart nicht einige von ihnen gefangen nähme, und so ihre Macht auskundschafte.
    Am nächsten Tage, das ist dem dritten, morgens wurden einige Mann mit einem Wegweiser ausgesandt, um zu sehen, ob es möglich sei, mit einem Teil der Mannschaft über Land zu gehen; man fürchtete nämlich, der Feind läge dort im Hinterhalt, weil der Busch so dicht war, daß man kaum durchkonnte; dazu war es lauter Morast, sodaß da nichts auszurichten war. Morgan sah sich denn genötigt, einen Teil seiner Leute mit Kanoes an einen Ort, genannt Cedro Bueno überzuführen, des Abends kamen die Kanoes wieder

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