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Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Titel: Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Olivier Exquemelin
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Mehlsäcken in Lagerhäusern, die haben noch einen Monat nachher gebrannt.
    Die Räuber hatten sich des Nachts rund um die Stadt gehalten aus Frucht, die Spanier könnten kommen, denn sie hatten eine so ansehnliche Macht bei ihnen gesehen, daß sie einen Schrecken davor hatten. Am nächsten Tag wurden alle die Verwundeten in eine Klosterkirche gebracht, die noch übriggeblieben war; aus dieser wurde ein Corps de garde gemacht und das Geschütz ringsum aufgestellt. Hernach musterte Morgan seine Mannschaft, um zu sehen, was für Verlust er gehabt habe. Es ergab sich, daß man bei der Eroberung der Stadt zwanzig Mann verloren hatte nebst etwa ebenso vielen Blessierten. Am selben Tag schickte Morgan einen Zug von hundertfünfzig Mann nach dem Kastell von Chagre, um die Nachricht von der glücklichen Viktorie zu überbringen. Diese marschierten unter Bedeckung der ganzen Räubermacht aus der Stadt, man sah da einige spanische Haufen, die von ferne schauten, sobald man aber Miene machte, auf sie loszugehen, liefen sie aus Leibeskräften davon.
    Nachmittags kam Morgan mit seinem Volk wieder in die Stadt; jede Kompagnie nahm da ihr Quartier ein, nur ein Trupp lief auf Suche in den Ruinen der abgebrannten Häuser, wo sie denn auch noch reichlich Beute fanden an Silbergeschirr und gemünztem Silber, das die Spanier in die Brunnen geworfen hatten. Am nächsten Tage wurden noch zwei Parteien abgefertigt, eine jede von hundertfünfzig Mann, um auf dem Lande die Einwohner der Stadt aufzuspüren. Zwei Tage darauf kamen sie wieder herein und brachten an zweihundert Gefangenen, sowohl Männer als Weiber und Sklaven. Am gleichen Tage kam auch die von Morgan ausgesandte Barke wieder samt noch drei anderen Barken, die sie erobert hatten; jedoch die beste Prise hatten sie fahren lassen, nämlich eine Galione, geladen mit des Königs Silber samt allen Juwelen und Reichtümern der vornehmsten Kaufleute von Panama; auch die Nonnen fuhren darauf mit allem Kirchenzierrat, auch Silber und Gold. Dieses Schiff war bloß mit sieben Kanonen und zehn oder zwölf Musketen ausgerüstet, auch war es nicht zugetakelt, denn sie hatten nur ein Untersegel und dazu noch Wassermangel, die Räuber aber hatten seine Schaluppe mit sieben Mann, die nach Wasser ausgefahren war, abgefangen. Diese spanischen Schiffsleute berichteten nun den Räubern alles, was hiervor erzählt ist, sagten zudem, daß diese Galione unmöglich ohne Trinkwasser See halten könne, jedoch der Kommandeur der Räuber hatte mehr Lust, sich voll zu saufen und seine Zeit mit einigen spanischen Weibern zu vertreiben, die er gefangen hatte, als sogleich dem Schiff nachzusetzen. Am nächsten Tag machten sie ihre Barke bereit, um das Schiff zu suchen, fanden es aber nicht mehr, denn es hatte Nachricht erhalten, daß die Räuber mit Fahrzeugen auf See waren und seine Schaluppe genommen hatten, und war auf und davon gesegelt. Als sie nun sahen, daß das Schiff weg war, kaperten sie einige mit verschiedenen Waren geladene Barken, so sie bei den Inseln Tavoga und Tavoguilla gefunden, und fuhren damit nach Panama. Daselbst angekommen, erstatteten sie Morgan Bericht, von dem was vorgefallen war, worauf die Gefangenen von dem Schiff ausgefragt wurden und antworteten, daß sie wohl mutmaßten, wohin das Schiff gesegelt sein könnte, jedoch meinten, daß es inzwischen Verstärkung erhalten habe. Morgan ließ nun sämtliche Fahrzeuge, die in Panama waren, ausrüsten, um das Schiff zu verfolgen, und die Räuber liefen mit vier Barken und hundertzwanzig Mann in See. Sie waren auch ganze acht Tage in See, ohne jedoch etwas von dem großen Schiff zu entdecken: das war ihnen so gut entwischt, daß sie ihm nicht mehr auf die Spur kamen. Und weil sie nun gar keine Hoffnung mehr hatten, es anzutreffen, resolvierten sie wieder, nach den Inseln Tavoga und Tavoguilla zu gehen, wo sie ein Schiff fanden, das von Payta kam; das war geladen mit Seife, wollnem Tuch, Zwieback und Zucker und ungefähr zwanzigtausend Stück von Achten in gemünztem Silber. Mit diesem Schiff und seinem Boot, auf das sie die Güter und Gefangenen von den Inseln gebracht hatten, kamen sie wieder in Panama an.
    Die Leute, die Morgan nach Chagre geschickt hatte, waren mit angenehmer Zeitung wieder gekommen, erzählend, daß die von Chagre zwei Fahrzeuge ausgesandt, vor der Flussmündung zu kreuzen. Diese hatten ein spanisches Schiff erblickt und jagten ihm nach, darauf ließen die vom Kastell die spanische Flagge wehen, und das spanische Schiff

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