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Piratenbraut

Piratenbraut

Titel: Piratenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Geisler
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bestehen, wenn beide Partner mindestens 4 Monate beruflich aussetzen. Die restlichen Monate können sie sich nach den eigenen Bedürfnissen aufteilen. Falls sich die Eltern nicht einigen können, haben beide bei gemeinsamem Sorgerecht einen Rechtsanspruch auf sieben Monate Elterngeld. Alleinerziehenden stehen 14 Monate Elterngeld zu.
    Um den Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Auszeit zu erleichtern, muss eine Teilzeitarbeit auch während des Elternbezugs unbürokratisch möglich sein und darf finanziell nicht bestraft werden.
    Außerdem sollte auch jenen Eltern ein angemessenes Elterngeld zustehen, die wegen Teilzeitarbeit ein geringeres oder gar kein Erwerbseinkommen vorweisen können.
     
    Begründung
     
    Die Ideen der Wahlfreiheit und der ungehinderten sozialen Teilhabe gehören zu den politischen Leitmotiven der Piratenpartei. Auf das Familien- und Berufsleben übertragen bedeutet das: Alle Eltern sollten ihren Lebensentwurf frei wählen können. Dies ist bisher allerdings nur theoretisch möglich. Tatsächlich ist Kinderbetreuung in Deutschland nach wie vor in den allermeisten Fällen die Sache der Mütter.
     
    * Laut Statistischem Bundesamt haben nur 25,3 Prozent der Väter für ihre im Jahr 2010 geborenen Kinder das Elterngeld in Anspruch genommen. 76 Prozent der Väter nehmen nach wie vor nur die sogenannten Partnermonate für maximal zwei Monate in Anspruch. Nur 6 Prozent der Väter nahmen die Leistung für ein Jahr in Anspruch. Von den Familien, in denen beide Partner einen Elterngeldantrag stellten, haben 65 Prozent das Elterngeld für einen kurzen Zeitraum zeitgleich bezogen – und zwar für durchschnittlich zwei Monate. (https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressekonferenzen/2012/Elterngeld/pm_elterngeld_PDF.pdf;jsessionid= 72608A61535FD574F2C670A7C7D1D357.cae1?__blob= publicationFile)
     
    Viele Eltern sind ziemlich unfrei in ihrer Entscheidung, wie sie ihr Familienleben parallel zum Beruf gestalten wollen. Vor allem Mütter haben Schwierigkeiten, nach der Geburt ihrer Kinder ins Berufsleben zurückzukehren. Wer tatsächliche Wahlfreiheit erreichen will, muss die Hindernisse abbauen, auf die vor allem Mütter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf stoßen:
     
    * fehlende bzw. zeitlich und qualitativ nicht ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten
     
    * fehlende Akzeptanz für Väter, die längerfristig Elternzeit nehmen wollen (... bei Arbeitgebern, aber auch in der Gesellschaft allgemein)
     
    * die aktuelle Elterngeldregelung begünstigt, dass Mütter (spätestens beim zweiten Kind) die Elternzeit hauptsächlich alleine bestreiten, denn ökonomisch rational ist: zu Hause bleibt, wer weniger verdient
     
    * Eine Reform des Elterngelds nach isländischem Modell würde eine stärkere Einbindung der Väter in die Familienarbeit fördern. In Island gilt ein Drittel-Modell: Dort stehen beiden Elternteilen jeweils drei Monate Elterngeld zu, bei drei weiteren Monaten kann das Paar wählen, wer zu Hause bleibt. (http://www.sueddeutsche.de/politik/ausbau-des-elterngeldes-gescheitert-arbeit-statt-babypause-1.1083568)
     
    * Teilzeitarbeit während des Elterngeldbezugs sollte nicht per Gesetz finanziell bestraft werden. Denn wer während der Elternzeit den Kontakt zum Berufsleben hält, steigt nach der Auszeit leichter wieder ein. Nach der aktuellen Regelung wird jedoch jeder Zuverdienst auf das Elterngeld angerechnet, selbst ein 400-Euro-Job. Es gibt auch für Selbstständige keine Freibeträge. Das bedeutet: Von einem Zuverdienst bleibt kaum etwas übrig. Wenn von diesem Geld auch noch eine Kinderbetreuung finanziert werden muss, lohnt sich der Zuverdienst oft überhaupt nicht mehr.
     
    * Die Piratenpartei ist nicht gegen Reichtum, wohl aber gegen Armut. Deshalb widerspricht es den Grundideen der Partei, dass das Elterngeld seit 2011 ausgerechnet bei Bezug von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe vollständig als Einkommen angerechnet wird und zur Kürzung der Leistungen führt. Diese Regelung sollte deshalb zurückgenommen werden.

13 »Jo. Da fehlt noch ein bisschen was Konkretes«
    13 »Jo. Da fehlt noch ein bisschen was Konkretes«
Der virtuelle Schwarm nimmt sich meiner kleinen Elterngeldreform an

    »Danke!«, sage ich zum Abschied. Annika umarmt mich spontan. Dann trennen sich unsere Wege. Sie macht sich mit Philipp zu Fuß auf den Weg nach Hause, ich eile über die Brücke zur U-Bahn. Höchste Zeit, es geht schon auf Mitternacht zu. Morgen ist Kindergeburtstag, der

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