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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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mir Schutz. So ist es, und ich bin dankbar für jeden Tag an Bord der Ketty Jay. Jeder Tag ist einer mehr, an dem ich kein Sklave bin. Ein Murthianer allein würde hier draußen in Vardia nicht lange überleben. Eure Leute mögen uns nicht besonders, seit den Aerium-Kriegen.«
    Crake schaute zum Feuer hinüber, wo Malvery den Kapitän unter dem Jubel der beiden anderen zu Boden drückte und ihm Grog in den Mund goss. Jedes Mal, wenn er aus Frey schlau geworden zu sein glaubte, wurde er aufs Neue verwirrt.
    »Darüber hast du noch nie gesprochen.«
    »Du hast nie danach gefragt«, entgegnete Silo. »Nur ein Narr spricht ohne Grund. Schon zu viele Großmäuler auf diesem Schiff.«
    »In dem Punkt sind wir uns einig.«
    Silo stand auf und streckte sich. »Okay, ich habe bei deiner Lady Bess getan, was ich kann. Muss eine Mütze Schlaf nehmen.«
    »Danke für deine Hilfe«, sagte Crake. Silo grunzte und ging davon.
    »Hey«, rief Crake plötzlich, als ihm eine neue Frage einfiel. »Weshalb nennt man dich Silo?«

    »Der Name, den Mama mir gab, ist Silopethkai Auramaktama Faillinana«, kam die Antwort. Zum ersten Mal, seit Crake sich entsinnen konnte, sah er den Murthianer lächeln. »Du glaubst, du kannst dir das merken?«
     
    »Käpt’n.«
    Frey war sich undeutlich bewusst, dass jemand ihn schüttelte. Er wünschte sich von ganzem Herzen, die Person würde weggehen.
    »Käpt’n!«
    Da war es wieder, zog ihn aus den sirupartigen, groggetränkten Tiefen des Schlafs nach oben. Lasst mich in Ruhe!
    »Käpt’n!«
    Frey stöhnte, als ihm klarwurde, dass sie nicht aufgeben würde. Seine Sinne registrierten verschiedene Dinge: eine kühle Brise und die warme Sonne auf seiner Haut, den Geruch von Gras und die bedrohlichen Vorboten eines schrecklichen Katers. Er schlug die Augen auf und zuckte zusammen, als die eifrige Sonne ihm Lichtschäfte direkt ins Gehirn trieb. Er sperrte das Licht mit der Hand aus und drehte den Kopf, um Jez anzusehen, die neben ihm kniete.
    »Was ist?«, sagte er langsam und ließ es wie eine Drohung klingen.
    »Ich hab rausgefunden, was es mit den Karten auf sich hat«, sagte sie.
    Er stemmte sich hoch, bis er aufrecht saß, stöhnte erneut und massierte sich das Gesicht mit der offenen Hand. Er hatte einen Geschmack im Mund, als hätte etwas hineingeschissen und wäre dann darin gestorben. Die Glut des Feuers schwelte noch, aber die Sonne stand bereits hoch am blauen Himmel. Es war ein ungewöhnlich warmer Wintertag.
Malvery schnarchte in der Nähe wie ein Traktor. Pinn lutschte am Daumen; die andere Hand zuckte zu seinem Schritt, um den all seine Träume kreisten.
    »Schläfst du nicht?«, fragte er.
    »Nicht viel«, gab sie zu. »Tut mir leid, wenn es gerade schlecht passt. Sie haben gesagt, Sie wollten sofort Bescheid wissen. Sie haben gesagt, Schnelligkeit wäre …«
    »… von entscheidender Bedeutung, ja, ich erinnere mich.« Er bereute diese Worte jetzt zutiefst. »Du weißt also, wo Trinicas Versteck ist?«
    »Ich glaube schon, Käpt’n. Es war nicht leicht, aus den Karten schlau zu werden. Hier geht’s nicht bloß darum, eine Stelle zu finden, die mit einem X gekennzeichnet ist.«
    »Äh …? Eine Karte ist eine Karte, oder?«
    »Eigentlich nicht. Diese sind sehr detailliert, und sie markieren eine Route durch die Berge. Entweder uns fehlt eine Karte, oder Trinica weiß schon so ungefähr, in welcher Gegend das Versteck liegt. Wenn man keine Ahnung hat, wo man anfangen soll, sieht man bloß einen Haufen Berge.« Sie schenkte ihm ein sonderbares Lächeln. »Gibt viele Berge in Vardia.«
    »Aber du hast es rausgekriegt?«
    »Ich habe die Positionen der größeren Berge mit meinen anderen Karten abgeglichen.«
    »Gute Arbeit, Jez.«
    »Danke, Käpt’n.«
    »Jetzt sag mir, wohin wir fliegen.«
    »Es wird Ihnen nicht gefallen.«
    »So wie meistens.«
    »Ich nehme an, Sie haben schon mal was von Rooks Friedhof gehört?«
    »Ach du Schande«, seufzte er, schloss die Augen und ließ
sich wieder zu Boden sinken. Er hatte mit schlechten Nachrichten gerechnet, aber nicht mit so schlechten.
    Jez klopfte ihm auf die Schulter. »Ich bin in meinemQuartier, wenn Sie so weit sind«, sagte sie. Dann hörte er, wie sie aufstand und zur Ketty Jay zurückging.
    Jeder, der über das südliche Ende der Hookhollows hinwegflog, kannte Rooks Friedhof und wusste ihn zu umgehen, wenn es sich irgendwie machen ließ. Schiffe und Flugzeuge, die dennoch in dieses kleine Gebiet mit seiner rastlosen vulkanischen

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