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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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sie tun, was sie wollten. Und beim Anblick von Bess, die die
Rampe herunterkam, verging ihnen ohnehin jede Lust auf weitere Nachforschungen.
    Frey warf einen Blick auf die Marine-Flotte, die in der Ferne zu sehen war, ein paar Kloms entfernt. Die Schiffe schwärmten aus und bezogen Abwehrpositionen, als die Piraten ihre Angriffe verstärkten. Die Hälfte der größeren Schiffe der Piratenarmee war zerstört, aber die übrigen zahlten es den Angreifern mit gleicher Münze heim. Frey sah, wie eine Marine-Fregatte mit brennenden Flanken in einen ächzenden Sinkflug überging.
    So weit es ihn betraf, konnten sich beide Seiten gegenseitig in Stücke sprengen. Er hatte für keine der Parteien viel Sympathie. Solange ein paar Marine-Flugzeuge übrig blieben, um ihn zu entlasten, war alles in Ordnung.
    »Na schön, gehen wir!«, rief er. Silo schloss die Laderampe, und sie eilten zu der Barrikade um Orkmunds gedrungene, graue Festung hinüber, während der Murthianer ihnen den Rücken deckte.
    Die Wachtürme, die das Gewirr kreuzförmig angeordneter Eisenträger und Stacheln überragten, waren nicht besetzt, aber das Tor war noch verschlossen. Es war eine gewaltige Metallplatte auf Rollen, so schwer, dass man sie nur mit drei Mann bewegen konnte, und vermutlich an der anderen Seite befestigt.
    »Bess! Mach das Tor auf!«, rief Frey.
    Der Golem stampfte an ihm vorbei. Er grub seine massiven Finger ins Metall und zerrte daran. Das Tor kreischte protestierend, als der Riegel an der Innenseite Widerstand leistete, aber Bess’ Kraft war unerbittlich, und er gab langsam nach.
    Frey sah ein oder zwei Männer, die am Rand des Platzes stehen geblieben waren und herüberstarrten. Es verwirrte sie
offenkundig, dass mehrere wie Piraten aussehende Männer in die Festung des Piratenkapitäns einbrachen. Malvery hob seine Flinte und zielte auf einen von ihnen; Silo nahm den anderen ins Visier.
    »Geht weiter, Leute. Das geht euch nichts an.«
    Sie kamen zu dem Schluss, dass es sie tatsächlich nichts anging. Metall brach mit einem lauten Knacken, und das Tor rollte quietschend beiseite.
    »Gute Arbeit, Bess«, sagte Frey. Crake tätschelte ihr den Arm, während sie das Gelände betraten.
    Orkmund Festung war nicht groß – jedenfalls nicht so groß wie beispielsweise Mortengrace –, aber gut gesichert. Die grauen, schimmeligen Mauern waren dick, die Fenster weit zurückgesetzt und klein. Zu klein, um hindurchzuklettern.
    Sobald sie die Barrikade überwunden hatten, standen sie vor einem gedrungenen, dreistöckigen Gebäude mit zwei vorkragenden Flügeln links und rechts, die einen an drei Seiten umschlossenen Hof bildeten. Der Eingang befand sich zwischen den Flügeln, am anderen Ende des Hofes.
    Frey führte sie zur nächsten Mauer am vorderen Ende eines Flügels. Er drückte sich dagegen und lugte, vor Anspannung schwitzend, um die Ecke. Er rechnete jeden Moment damit, von einem unsichtbaren Feind niedergeschossen oder durch eine von oben kommende Granate ausgelöscht zu werden. Aber in der Festung war alles still, und die Geräusche der Zerstörung hatten sich bis auf weiteres in die Ferne zurückgezogen.
    »Ich sehe niemanden, Käpt’n«, sagte Malvery an seiner Schulter.
    Frey gefiel der Gedanke nicht, zum Eingang hinüberzulaufen. Zu beiden Seiten gab es zu viele nach innen blickende
Fenster. Jeder dort oben, der eine Waffe besaß, konnte etwaige Angreifer mühelos ausschalten.
    »Wir nehmen unseren eigenen Eingang«, sagte er und drehte sich zu Bess um. Ihre Augen glommen hinter dem Gesichtsgitter. »Kannst du diese Mauer durchbrechen?«
    Das konnte Bess.
    Ein Pirat stand in der Tür des Raumes auf der anderen Seite. Der Anblick der riesenhaften Gestalt, die in einer Wolke aus Staub und Trümmern durch die Wand brach, erschreckte ihn zu Tode. Wie bei allem, was ihn erschreckte, bestand seine erste Reaktion darin, darauf zu schießen. Bess bahnte sich einen Weg durch die Trümmer, während Kugeln von ihrem gepanzerten Rumpf abprallten. Sie riss einen Steinbrocken aus der Mauer und schleuderte ihn auf den Schützen. Er traf ihn mit solcher Wucht an der Stirn, dass er ihm den Kopf abriss. Die Überreste des Piraten taumelten noch ein paar Schritte, bevor sie umkippten.
    »Verdammt guter Wurf!«, rief Malvery aus, während er durch das Loch in der Mauer stieg.
    Frey kam nach ihm hereingeklettert. »Unser Schatz ist irgendwo in diesem Gebäude«, sagte er. »Machen wir uns auf die Suche.«
     
    Pinn heulte und jubelte wie ein

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