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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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aufgeregter Affe, während er den gewundenen Bahnen von Leuchtspurgeschossen auswich. Die Skylance kreischte fröhlich mit; sie gehorchte jedem seiner Befehle, während sie rollend und Haken schlagend durch das Chaos eines überfüllten Himmels schoss. Pinn flog den Kampf seines Lebens, und die Skylance war so gut in Form wie noch nie; dank der Koalitions-Marine waren ihre Tanks mit dem besten Prothan und Aerium gefüllt. Zusammen konnte ihnen nichts und niemand etwas anhaben.

    Es war beinahe schon zu leicht. Die Piraten sahen ihn nie kommen. Ihre Blicke waren auf die Windblades der Marine gerichtet; Pinns Skylance hielten sie für einen ihrer eigenen Jäger. Das Letzte, womit sie rechneten, war ein Pirat, der sich gegen sie wandte. Diese wenigen Sekunden der Verwirrung reichten für gewöhnlich.
    Er warf einen Blick auf die Ferrotypie von Lisinda, die an einer Kette von seiner Instrumententafel baumelte, und grinste wild. »Du solltest mich jetzt mal sehen!«, rief er. »Du solltest mich jetzt mal sehen, Süße!«
    So hätte seine Welt jeden Tag sein können, wenn diese Sammies nicht just in dem Moment aus dem Zweiten Aerium-Krieg ausgestiegen wären, als er gerade einsteigen wollte. Das war es, was Leben bedeutete.
    Seine Maschinengewehre ratterten, und er zog eine Linie von Löchern über die Flanke einer Piraten-Korvette. Bevor jemand mitbekam, wer das getan hatte, war er auch schon wieder fort. Die Korvette – ein mittelgroßes Kampfschiff mit vier Tragflächen und einer furchterregenden Geschützbatterie – war zu sehr mit den Windblades beschäftigt, um auf ihn zu achten.
    » Pinn!«, quiekte Harkins so schrill in seinem Ohr, dass er zusammenzuckte. »Pinn, wo bist du? Drei von denen haben’s auf mich abgesehen!«
    Pinn ließ den Blick hektisch über das Kampfgetümmel schweifen, konnte ihn jedoch inmitten des Gewirrs hin und her schießender Jäger um ihn herum nicht entdecken. Verspätet fiel ihm ein, dass Frey ihnen befohlen hatte, aufeinander aufzupassen. Es ging ums Überleben, nicht um Abschusszahlen.
    »Ich seh dich nicht!«
    »Pinn! Hilf mir, verdammt nochmal!«, schrie Harkins.

    »Ich kann dir nicht helfen, wenn ich dich nicht sehe!«, schrie Pinn zurück. Dann – ein seltener, bemerkenswerter Moment – hatte er eine Idee. »Steig hoch! Raus aus dem Gewühl ! Da oben finde ich dich!«
    Er zog die Skylance steil nach oben und löste sich aus dem dicksten Kampfgetümmel. Je höher sie kamen, desto weniger Maschinen würden im Weg sein, um die Dinge zu komplizieren.
    »Pinn! Sie sind direkt hinter mir!«
    »Ich komme, du krakeelender Schisser! Halt durch!«
    Er sah an Backbord Leuchtspurgeschosse heransausen und beschrieb mit der Skylance eine Rolle. Gleich darauf zischte eine Maschinengewehrsalve am Bauch des Jägers vorbei. Ein rascher Blick zeigte ihm, dass sie von einer Windblade gekommen war.
    »Ich bin auf eurer Seite!«, brüllte Pinn. Er merkte, wie sich eine seltsame Müdigkeit in seinen Knochen festsetzte, und erinnerte sich an den dämonischen Ohrclip. Jeder Jubelschrei, jede Bemerkung saugte ihm ein wenig mehr Energie aus, und nun spürte er es allmählich. Er hätte beinahe geflucht, doch im letzten Moment dachte er daran, den Mund zu halten.
    Die Windblade hatte ihren Fehler bemerkt und schwenkte ab, um nach neuen Zielen Ausschau zu halten. Pinn verrenkte sich in seinem Sitz den Hals auf der Suche nach Harkins und erblickte ihn schließlich einen Klom entfernt, wo er fast senkrecht in den Himmel stieg. Drei Jäger saßen ihm im Nacken; sie schickten gewundene Bahnen von Leuchtspurgeschossen voraus.
    Pinn schob den Schubhebel ganz nach vorn, und die Skylance reagierte. Er schoss durch den trüben Himmel, die Schlacht unter ihm, der Nebel über ihm, den Blick auf das
beständig höher steigende Quartett von Jägern gerichtet. Harkins versuchte nach besten Kräften, seinen Verfolgern auszuweichen, aber es war unwahrscheinlich, dass er dem Geschosshagel lange genug entgehen konnte, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Pinn stellte fest, dass ihn ein unbekanntes Gefühl gepackt hatte. Er war besorgt. So sehr er Harkins verachtete, er wollte nicht ohne ihn sein. Harkins war so ziemlich der Einzige in der Crew, den er herumschubsen konnte.
    Lass dich lieber nicht abschießen, du stotternder alter Irrer.
    Rauch begann aus der Tragfläche der Firecrow zu strömen.
    »Ich bin getroffen! Ich bin getroffen!«, kreischte Harkins.
    Pinn drückte auf den Feuerknopf. Seine Maschinengewehre ratterten

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