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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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den Kopf gedrückt hatte.
    »Nein, eben nicht!«, rief Frey. »Die Kugeln von Maschinengewehren hätten nicht so tief eindringen können, dass sie auch nur in die Nähe der Prothan-Tanks gelangt wären. Silo, erklär’s ihnen.«

    Der Murthianer verschränkte die Arme. »Unmöglich wär’s nicht, Käpt’n. Aber die Chancen stehen eins zu einer Million.«
    »Sehen Sie? Unmöglich wär’s nicht!«, krähte Pinn, der inzwischen wieder zu Atem gekommen war.
    »Aber die Chancen stehen eins zu einer Million«, erwiderte Frey mit zusammengebissenen Zähnen. »Sie sind also ungefähr genauso groß wie die Wahrscheinlichkeit, dass du mal fünf Minuten lang die Schnauze hältst, damit ich nachdenken kann.«
    Schlacke entrollte sich von seinem Platz auf dem Schrank und sprang auf die Arbeitsfläche hinunter, wo er mit einem dumpfen Laut landete. Er hielt wenig, wenn überhaupt etwas, von den anderen Wesen, mit denen er das Schiff teilte, aber es kränkte ihn unerklärlicherweise, dass ihm inmitten dieses verwirrenden Durcheinanders niemand Beachtung schenkte. Harkins, der sowieso mit gesenktem Kopf dagestanden hatte, wich in die Ecke zurück, als er den Kater zu Gesicht bekam. Schlacke warf ihm einen Blick tiefsten Abscheus zu und sprang dann auf den Tisch, um mitten ins Geschehen zu gelangen.
    »Die Frage ist nicht, wessen Schuld es ist …«, begann Jez.
    »Meine jedenfalls nicht, so viel steht fest!«, fuhr Frey dazwischen.
    Jez warf ihm einen Blick zu und fuhr fort: »Es geht nicht darum, wessen Schuld es ist. Sondern darum, ob man uns die Schuld daran geben wird.«
    »Tja, dank Harkins, diesem verdammten Angsthasen, wird man das wohl«, sagte Pinn mürrisch.
    »Der Kerl war ein guter Pilot!«, protestierte Harkins. »Er war … er war ein fantastischer Pilot! Also, fantastisch, oder er hatte einen Todeswunsch oder so. Was für ein Idiot fliegt
im Nebel mit vollem Schub durch Bergpässe? Ein ... ein verrückter Idiot, nur so einer! Und ich bin ein guter Pilot, aber kein verrückter Idiot! Minimale Eskorte, hieß es, irgendjemand hat minimale Eskorte gesagt! Niemand hat was von . . . von vier Swordwings und einem solchen Piloten gesagt! Weshalb eskortiert so einer überhaupt irgendeinen schmutzigen alten Frachter?«
    »Ich hätte ihn erwischt«, behauptete Pinn. »Ich hab den erwischt, hinter dem ich her war.«
    »Ja, deiner war wahrscheinlich beschissen«, brummelte Harkins.
    Während die Piloten sich stritten, marschierte Jez in der Messe auf und ab, den Kopf nachdenklich gesenkt. Als sie in Schlackes Nähe kam, machte dieser einen Buckel und fauchte sie an. Etwas an diesem Menschen beunruhigte ihn. Er wusste nicht, warum, nur dass er sich bedroht fühlte, sobald sie in der Nähe war, und das machte ihn wütend. Er hasste Harkins für dessen Schwäche, aber vor Jez hatte er Angst.
    »Was ist denn in den gefahren?«, wunderte sich Crake. »Hässlicher Räudesack«, sagte Pinn spöttisch. »Jetzt hat er auch noch das letzte bisschen Verstand verloren.«
    »Hey!«, sagte Frey verteidigend. »Lasst den Kater in Ruhe.« Er streckte die Hand aus, um Schlacke zu streicheln, und zog sie rasch wieder zurück, als Schlacke nach ihm schlug.
    »Warum? Das verdammte Ding ist doch sowieso bloß als Staubwedel zu gebrauchen. Dreht ihm den Hals um und steckt ihm einen Besenstiel in den …«
    »Hört auf mit dem Kater!«, sagte Jez, und sie verstummten überrascht. Für so ein kleines Ding hatte sie sich als ungewöhnlich resolut erwiesen, und sie nötigte ihnen einen Respekt ab, der nichts mit ihrer körperlichen Größe zu tun hatte. »Wir müssen uns mit wichtigeren Dingen befassen.«

    Sie wanderte in einem kleinen Kreis in der Messe umher und trat zwischen sie, während sie sprach. »Wir haben sie überrascht. Selbst wenn diese Swordwing entkommen ist – kann ja auch sein, dass sie im Nebel abgestürzt ist –, dürfte der Pilot kaum genug Zeit gehabt haben, um zu verstehen, was vor seiner Flucht passiert ist. Harkins war ihm ja fast sofort auf den Fersen. Der hatte bestimmt andere Sorgen.«
    »Du meinst, er könnte uns nicht identifizieren?«, sagte Frey.
    »Ich bezweifle es«, antwortete Jez. »Auf unserem Schiff sind keine Aufkleber, die es als Ketty Jay kenntlich machen, und wir sind nicht gerade berühmt, oder? Also, was haben sie? Vielleicht hat er eine Wickfield Ironclad gesehen, die von einer Firecrow und einer Skylance begleitet wurde. Man müsste schon enorm einsatzfreudig sein, wenn man uns auf dieser Grundlage zur

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