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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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einziges Kind des Erzherzogs. Erbe der Neun Herzogtümer von Vardia. Es hörte sich an, als sollte Frey der Sache Aufmerksamkeit schenken, aber er konzentrierte sich gerade darauf, diesen armen Trottel all seiner Münzen zu berauben. Er nahm den Priester. Vier Priester in seiner Hand. Wenn er es richtig anstellte, konnte er ordentlich abräumen.
    »Es gab da all diese Gerüchte, nicht wahr?«, sagte Foxmuth eifrig. »Über Hengar und diese Sammie-Prinzessin oder so.«
    »Sie war keine Prinzessin, sondern eine Oder-so«, unterbrach ihn Gremble, der stirnrunzelnd sein Blatt betrachtete.
    »Na ja, jedenfalls hat Hengar sich heimlich mit ihr getroffen. «

    »Politische Treffen?«
    »Die andere Sorte«, brummte Gremble. »Sie waren ein Liebespaar. Der Erbe der Neun Herzogtümer und eine verdammte Sammie! Die Familie wollte, dass er mit ihr Schluss machte, aber er hat nicht auf sie gehört, also haben sie alles vertuscht. Aber letzte Woche, tja … Ich kann nur sagen, irgendwer muss gequatscht haben.«
    »Was ist so falsch daran, dass er sich mit einer Sammie getroffen hat?«, fragte Frey.
    »Haben Sie die Kriege nicht mitgekriegt, oder was?«, rief Gremble.
    »Ich war nicht an der Front«, sagte Frey. »Erstens habe ich als Transporteur gearbeitet. Bin nie in Kämpfe verwickelt worden. Zweitens war ich für die Marine tätig, Nachschublieferungen und solche Sachen.« Er verstummte, bevor er noch mehr sagte. Er wollte nicht an diese Zeiten zurückdenken. Rabbys letzter Schrei, als die Laderampe sich schloss, verfolgte ihn nachts immer noch. Und er konnte auch die schreckliche, endlose, schneidende Qual eines dakkadianischen Bajonetts, das ihm in den Bauch gestoßen wurde, nicht vergessen. Allein schon bei dem Gedanken wurde ihm schlecht vor Wut auf die Leute, die ihn in den Tod geschickt hatten. Die Koalitions-Marine.
    Grembles »Hm!« ließ keinen Zweifel daran, was er von Freys Beitrag hielt. »Ich war bei der Infanterie, in beiden Kriegen. Ich habe Sachen gesehen, die können Sie sich nicht vorstellen. Und es gibt da draußen eine Menge Leute wie mich. Mir kommt die Galle hoch, wenn ich dran denke, dass unser Graf Hengar sich an so eine verhätschelte Sammie-Schlampe kuschelt.«
    »Und wie ist es rausgekommen?«
    »Keine Ahnung«, knurrte Gremble. »Aber ich wette, der
Erzherzog ist nicht glücklich darüber. Da gibt’s schon all diese Gerüchte über die Erzherzogin, dass sie insgeheim eine Dämonistin ist und so weiter. Wussten Sie, dass der Erzherzog angeblich ein Regiment von Golems hat, die ihm helfen, seinen Palast in Thesk zu bewachen? Und dass er plant, weitere Regimenter zusammenzustellen, die an unseren Frontlinien kämpfen sollen?«
    »Nein, wusste ich nicht«, sagte Frey.
    »Munkelt man jedenfalls. Angeblich steckt die Erzherzogin dahinter. Es heißt, deshalb machen sie all diese Sachen, um die Erwecker zu schwächen. Erwecker und Dämonisten hassen sich.«
    »Ja, das habe ich auch schon mitbekommen.« Frey dachte an seine Unterhaltung mit Crake zurück.
    »Und jetzt führt sich Hengar derartig auf … «, sagte Gremble missbilligend. »Wissen Sie, ich habe ihn immer gemocht. Er ist ein hervorragender Rake-Spieler, wussten Sie das?« Er verschränkte die Arme und saugte an seinen Zähnen. »Aber jetzt? Ich weiß nicht, was aus dieser Familie geworden ist.«
    »Apropos Rake, wie wär’s mit einem Einsatz?«
    »Fünf Stücke!«, bellte Gremble.
    »Und weitere fünf«, erwiderte Frey.
    »Ich setze alles!«, sagte Gremble sofort und häufte den Rest seines Geldes in die Mitte des Tisches. Dann lehnte er sich zurück und schaute mit der Miene eines Mannes, der sich fragte, was er gerade getan hatte, in seine Karten.
    Frey überlegte nur einen Moment lang. »Okay«, sagte er. Gremble wurde bleich. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Frey legte die Karten mit einem Lächeln hin. »Vier Priester«, sagte er. Gremble stöhnte. Er hatte vier Flügel-Karten, das Ass, die Zehn, die Drei und die Dame, die er gerade
aufgenommen hatte. Er war auf ein Flügel-Solo aus, aber selbst wenn er es schaffte, konnte er einen Priester-Vierling nicht schlagen.
    Außer wenn Frey das Schädel-Ass zog.
    Das Schädel-Ass war die Wildcard. Normalerweise war es schlimmer als wertlos, aber unter den richtigen Umständen konnte es ein Spiel drehen. Wenn ein Spieler es besaß, machte es in den meisten Fällen all seine Karten ungültig, und er verlor automatisch. Doch wenn es in eine hochwertige Kombination einbezogen werden konnte,

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