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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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Eimer und einem Lappen. Sie stieß leise, unheimliche, gurrende Laute aus, wie Wind in fernen Bäumen. Crake erklärte, das bedeute, dass sie glücklich sei, so wie das Schnurren einer Katze, aber es beunruhigte Frey, die Stimme des Dämons zu hören, der diese massive, gepanzerte Hülle bewohnte.
    »Sie sehen heute quietschfidel aus«, bemerkte Crake.
    Malvery setzte sich auf, nahm die Brille mit den runden grünen Gläsern ab und musterte Frey prüfend. »Ja, er strahlt richtig, trotz der Blessuren. Ich würde sagen, es gab eine sehr glückliche Wiedervereinigung mit jemandem. Das ist meine professionelle Meinung.«
    »Ein Gentleman genießt und schweigt«, erwiderte Frey mit einem breiten Grinsen, das so gut wie ein Geständnis war.
    »Freut mich sehr für Sie«, sagte Crake missbilligend.
    »Wie klappt’s mit Ihren neuen Spielsachen?«, erkundigte sich Frey.
    Crakes Gesicht hellte sich auf. »Ich glaube, ich kann eine ganze Menge damit anfangen. Ein Dämonist braucht eigentlich ein Sanktum, aber für manche Prozeduren ist ein solch fester Ort nicht ganz so wichtig. Ich werde natürlich nicht mit Dingen herumspielen, die zu gefährlich sind, aber ein paar Anfängersachen kann ich schon machen.«
    »Was sind Anfängersachen? Dinge wie mein Entermesser?«

    Crake blieb vor Verblüffung die Sprache weg, und er hätte beinahe seinen Lappen hingeworfen. »Ihr Entermesser«, sagte er entrüstet, »ist ein verdammtes Kunstwerk, das mich Jahre des Studiums gekostet hat und beinahe …«
    Er brach ab, als er den Ausdruck boshafter Belustigung in Freys Gesicht sah. »Oh«, sagte er. »Ich verstehe. Sie haben mich auf den Arm genommen. Sehr komisch.«
    Frey ging zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter. »Nein, im Ernst, es interessiert mich. Was können Sie tun?«
    »Nun, zum Beispiel …« Er zog zwei kleine silberne Ohrclips aus der Tasche. »Nehmen Sie einen und machen Sie ihn ans Ohr.«
    Frey befestigte ihn an seinem Ohr. Crake tat mit dem anderen dasselbe. Sie sahen wie x-beliebige harmlose Schmuckstücke aus. Bess bewegte sich unruhig; ihr gewaltiger Rumpf raschelte und schepperte. Crake tätschelte ihr den buckligen Rücken.
    »Keine Sorge, Bess. Wir sind noch nicht fertig. Den Rest mache ich gleich sauber«, versicherte er ihr. Der besänftigte Golem saß wieder still und wartete.
    »Und jetzt?«, fragte Frey.
    »Gehen Sie dort hinüber«, sagte Crake und zeigte hin. »Und stellen Sie mir eine Frage. Sprechen Sie ganz normal, ohne die Stimme zu heben.«
    Frey gehorchte achselzuckend. Er ging fünfzig Meter weit und blieb dann stehen. Von Crake abgewandt, sagte er leise: »Also, was genau wollen Sie eigentlich auf der Ketty Jay?«
    »Ich habe Ihnen mein Entermesser unter der Bedingung gegeben, dass Sie mir diese Frage niemals stellen«, erwiderte Crake so nah an seinem Ohr, dass Frey zusammenfuhr und sich umschaute. Es war, als stünde der Dämonist direkt neben ihm.

    »Das ist unglaublich!«, rief Frey aus. »Sind Sie das wirklich? Ich höre Ihre Stimme direkt im Ohr!«
    »Die Reichweite könnte größer sein«, sagte Crake bescheiden. »Aber es ist ein recht simpler Trick, zwei Dämonen auf dieselbe Resonanz zu bannen. Sie sind von rudimentärster Art; im Grunde dumme Dinger. Kleine Bewusstseinsfünkchen, nicht einmal so intelligent wie ein Tier. Aber sie können sehr nützlich sein, wenn man ihnen eine Aufgabe überträgt.«
    »Das kann man wohl sagen!«
    »Ich dachte, wenn es mir gelingt, bessere Versionen zusammenzubasteln, könnten Sie mit deren Hilfe vielleicht mit Ihren Piloten oder so kommunizieren. Besser als dieses Elektroheliografen-Ding, das Sie haben.«
    »Das ist eine verdammt gute Idee, Crake. Eine verdammt gute Idee.«
    »Wie dem auch sei, nehmen Sie den Clip lieber ab. Die Dinger machen einen müde, wenn man sie zu lange trägt. Dämonen haben es so an sich, dass sie einem die Energie aussaugen.«
    »Mein Entermesser nicht«, entgegnete Frey.
    Er hörte das leichte Zögern. Mein Entermesser, dachte Crake zweifellos.
    »Einer der vielen Gründe, weshalb es solch ein Kunstwerk ist«, sagte er.
    Frey nahm den Ohrclip ab und kehrte zu Crake zurück, der sich wieder darangemacht hatte, den Golem abzuschrubben. »Ich bin beeindruckt«, sagte er, während er ihn zurückgab. »Haben Sie Lust, auf eine Party zu gehen?«
    »Verzeihung?«
    »Eigentlich ist es ein Ball. Ein offizieller Ball, veranstaltet von Gallian Thade.«

    »Der Winterball auf Scorchwood Heights?«
    »Ähm … ja?«, antwortete Frey

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