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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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nur ihre Flanke und die Unterseite der Tragfläche, statt das Leitwerk zu treffen. Pinn fluchte und rollte sich weg, als die Equaliser hinter ihm eine Salve von Leuchtspurgeschossen auf ihn losließ. Die Skylance tanzte zwischen den Kugeln und tauchte aus der Schusslinie.
    Pinn wich nach links und rechts aus, wobei er darauf achtete, dass seine Bewegungen unberechenbar blieben. Er verrenkte sich den Hals im Versuch, Klarheit über die Position seiner Gegner zu gewinnen. Der wichtigste Faktor beim Luftkampf war zu wissen, wo die Feinde sich befanden. Er flog weitere hektische Ausweichmanöver, bis er zwei der Equaliser in der Ferne verschwinden sah; sie setzten die Verfolgung der Ketty Jay fort. Das Flugzeug, das er beschädigt hatte, war noch in der Luft und immer noch eine Bedrohung, obwohl es eine dünne Rauchfahne hinter sich herzog,
die es leicht auffindbar machte. Bei seinem Überraschungsangriff getroffen, hatte der Pilot beschlossen, den Kampf mit Pinn aufzunehmen.
    Er fühlte sich besser, als er die vierte Equaliser lokalisiert hatte. Er hatte jetzt zwei von ihnen am Hals. Sie respektierten ihn genug, dass sie ihm nicht den Rücken kehren konnten. Jetzt musste er sie nur noch eine Weile beschäftigen.
    Er startete eine neue Abfolge von Ausweichmanövern und führte sie von der Ketty Jay fort, während er Spiralen flog, überraschend nach links und rechts ausbrach und sich um die Längsachse drehte. Die Equaliser steuerten aus verschiedenen Richtungen auf ihn zu und taten ihr Bestes, ihn abzufangen, aber er durchschaute ihre Taktik und machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Diejenige, die er beschädigt hatte, war ein bisschen langsam und unbeholfen, und der Pilot konnte sich nicht richtig mit seinem Kameraden zusammentun. Ihre Manöver waren hübsch, führten jedoch zu nichts. Hinter ihm schnatterte sporadisches Maschinengewehrfeuer, aber es war eher hoffnungsvoll als wirksam.
    Ich sollte einfach wenden und diese Mistkerle ausschalten, dachte Pinn. Doch dann erblickte er die Delirium Trigger, und sie war viel größer als zuvor. Ihre Aerobatik hatte dem Schiff die Möglichkeit gegeben, sie einzuholen, und Pinn hatte keine Lust, sich obendrein auch noch mit dessen Kanonen anzulegen.
    Die Ketty Jay war in der Ferne kaum noch zu sehen. Er hatte zwei der Equaliser von ihr abgezogen, die anderen beiden aufgehalten und der Ketty Jay damit Zeit erkauft, das Unwetter zu erreichen. Er hatte seinen Teil getan.
    Er griff nach einem Hebel unterhalb der Instrumententafel. Die Skylance war als Rennjacht gebaut worden, lange bevor er sie für den Kampf modifiziert hatte, und sie besaß immer
noch die Geheimwaffe einer Rennjacht. Er brachte sie ins Gleichgewicht und richtete die Nase zum Horizont aus.
    »Bye-bye, ihr Scheißegurgler!«, brüllte er, gab dann vollen Schub und schaltete die Nachbrenner ein. Die Skylance schoss wie eine Rakete vorwärts und drückte ihn mit solcher Gewalt in den Sitz, dass ihm die Pausbacken flach ans Gesicht gepresst wurden. Seine hoffnungslos abgehängten Verfolger konnten nur zusehen, wie die Skylance in der Ferne kleiner wurde und ihren jauchzenden Piloten mitnahm.
     
    »Zwei sind noch an uns dran!«, rief Malvery aus seiner Kuppel. »Die anderen hat Pinn abgelenkt.«
    Frey grinste. »Ich würde den Jungen küssen, wenn er nicht so hässlich und dumm wäre.« Er schaute sich um. »Wo ist Harkins?«
    Jez zeigte durchs Windglas auf die Firecrow, die hoch oben an ihrer Steuerbordseite hing.
    »Er soll sich um die beiden kümmern«, sagte er, verlagerte dann sein Gewicht im Sitz und beugte sich vor, über die Bedienungselemente. »Er soll sie mir vom Leib halten.«
    Jez gab einen schnellen Code in den Elektroheliografen ein. Die Lampe auf dem Rücken der Ketty Jay blinkte auf und zeigte die Sequenz der Code-Signale. Harkins wackelte mit den Tragflächen und fiel seitwärts weg.
    Die Winde wurden stärker, als die Wolken immer näher kamen. Freys Bewunderung für Jez war in dem Moment, als er diese Gewitterwolken am Horizont auftauchen sah, erheblich gewachsen. Sie hatte Recht gehabt. Wieder einmal. Es war ein unbekanntes Gefühl, jemanden in seiner Crew zu haben, auf den Verlass war. Er fand es ausgesprochen angenehm.
    »Der Wind kommt heute aus Nordwest, und es ist sonnig«,
hatte sie gesagt. »Warme Luft steigt von den Bergen an der Seitenwand des Plateaus hoch und wird vom Luftstrom aus der Arktis abgekühlt. Zu dieser Tageszeit, bei diesem Wetter, dürfte es hier ein Gewitter

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