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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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geben.«
    Die Art von Gewitter, mit dem ein kleiner Jäger nicht fertig wurde. Aber ein größeres Schiff, das von den notorisch robusten Blackmore P-12-Düsentriebwerken angetrieben wurde – ein solches Schiff konnte hindurchfliegen.
    Crake steckte den Kopf durch die Tür. »Kann ich irgendwas tun?«
    »Wo waren Sie?«
    »Bess war aufgeregt. All die Explosionen, verstehen Sie.«
    »Wir werden versuchen, ein bisschen leiser zu sein«, erwiderte Frey trocken. »Besorgen Sie mir einen Schadensbericht von Silo.«
    Crake lief davon, um dem Befehl Folge zu leisten. Frey richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Unwetter. Die Ketty Jay schaukelte und erzitterte, als die Winde sie zu umspielen begannen. Hinter ihnen ertönte Maschinengewehrfeuer.
    »Das ist Harkins«, sagte Frey. »Malvery! Was ist da hinten los?«
    »Sie sind ihm ausgewichen! Kommen immer noch näher!«
    »Na, dann sorg dafür, dass …«, begann er, aber seine Stimme wurde vom schweren, dumpfen Rattern der Maschinenkanone übertönt, als Malvery das Feuer auf ihre Verfolger eröffnete.
    Frey fluchte unterdrückt und schwenkte die Ketty Jay nach Steuerbord. Er hörte das Rattern von Maschinengewehren, und eine Garbe Leuchtspurgeschosse zischte unter ihnen hindurch und verschwand in Richtung der Wolken.
    »Halten Sie wohl mal still?«, brüllte Malvery. »Ich treffe gar nichts, wenn Sie so herumtanzen!«
    »Ich tanze herum, damit die uns nicht treffen!«, rief Frey zurück, legte sich dann erneut in die Kurve, tauchte weg und gierte nach Backbord. Die Ketty Jay war ein ziemlich großes Ziel, aber auch beweglicher, als ihr massiger Rumpf ahnen ließ. Die Verfolger waren noch immer an der Grenze ihrer Schussweite, holten aber rasch auf.
    »Weißt du, was das Schlimmste daran ist, ein solches Schiff zu fliegen?«, fragte er Jez. »Man kann nicht nach hinten schauen. Ich vermute nur, wo diese Hurensöhne sind, während die fröhlich auf meinen Arsch ballern. Ich wünschte, jemand hätte nur ein einziges Mal den Mumm, uns von vorn anzugreifen, so dass ich auf ihn schießen könnte.«
    »Klingt, als wäre das keine sehr schlaue Taktik, Käpt’n«, gab sie zurück. »Aber man soll ja die Hoffnung nie aufgeben.«
    Das Unwetter füllte jetzt den Himmel aus. Sie flogen in geringer Höhe darauf zu, und die Gewitterwolken hatten die Sonne verschluckt. Im Cockpit wurde es dunkel, und die Luft wurde noch böiger. Die Ketty Jay begann zu klappern, weil sie in diese und jene Richtung gestoßen wurde.
    »Mal sehen, ob sie da drin richtig zielen können«, murmelte er. »Gib Harkins ein Signal. Er soll von hier verschwinden. Er kennt den Treffpunkt.«
    Jez gehorchte. Sie tippte auf dem Elektroheliografen herum.
    Kurz darauf schrie Malvery: »Hey! Harkins haut ab! Dieser Frosch sollte doch …«
    »Meine Befehle!«, schrie Frey zurück. »Er kann uns nicht ins Unwetter folgen. Jetzt liegt es an dir.«
    »Sie geben neuerdings Befehle?« Malvery klang überrascht.
»Ich werd verrückt.« Dann begann die Maschinenkanone wieder in abgehackten Salven zu rattern.
    Crake erschien an der Tür. »Silo sagt, die Schiffsmotoren haben einen Treffer abbekommen und laufen heiß, aber es ist nichts allzu Ernstes. Abgesehen davon gibt es nur kleinere strukturelle …«
    Mit ohrenbetäubendem Lärm schlug eine Kugelsalve von hinten in den Rumpf der Ketty Jay ein. Sie gierte wild, traf in dem Unwetter auf ein Luftloch und sackte fünfzehn Meter in die Tiefe, so schnell, dass Crake erst abhob und dann wieder auf den Fußboden krachte. Die Motoren ächzten und kreischten, erreichten ein besorgniserregendes Crescendo und fanden dann langsam zu ihrer normalen Tonlage zurück.
    Crake rappelte sich wieder auf und wischte sich Blut von der aufgeplatzten Lippe. »Ich besorge einen Schadensbericht von Silo, ja?«, sagte er.
    »Nicht nötig«, sagte Frey. »Halten Sie sich einfach irgendwo fest.«
    Crake klammerte sich an den Metallpfosten der Cockpit-Tür, während die Ketty Jay heftig zu vibrieren begann. Frey ließ etwas Aerium-Gas aus den Tanks ab, um dem Schiff Gewicht und Stabilität zu verleihen, so dass nun die Düsentriebwerke die Hauptarbeit übernehmen mussten. Die richtige Balance zu finden, war von entscheidender Bedeutung. Im Gegensatz zu den Begleitjägern war ein Schiff wie die Ketty Jay nicht aerodynamisch genug, um ohne die Hilfe seines Leichter-als-Luft-Ballasts zu fliegen. Es konnte nicht genug Auftrieb erzeugen, um seinen massigen Rumpf in der Luft zu halten.
    Die

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