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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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aus mit Draht verstärktem Glas bestand. Daneben stand ein Schreibtisch.
    »Ich muss Sie bitten, Ihre Tasche und Ihre Jacke hierzulassen«, sagte Vanessa.
    Madison händigte dem Wärter hinter dem Schreibtisch ihre Tasche aus, dann zog sie die Jacke aus und reichte sie ihm ebenfalls. Ethan trug keine Jacke.
    Der Wärter stand auf und hielt ihnen einen kleinen Plastikkorb hin. Mit einem Blick auf Ethans Cargohose sagte er: »Leg bitte alle Taschenmesser, Nagelknipser, Stifte, Bleistifte, verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Medikamente, die du dabeihast, hier rein.«
    »Ich habe nichts dabei.«
    Der Blick des Wärters wanderte zu Madison, als wolle er sich bestätigen lassen, dass Ethan die Wahrheit sagte. Es ärgerte sie, aber sie nickte. Wieso sollte sie glaubwürdig sein, wenn Ethan es nicht war?
    »In Ordnung«, sagte der Wärter zu Vanessa.
    Daraufhin tippte diese einen Sicherungscode auf einem Zahlenfeld neben der Tür ein. Die Tür summte, und sie zog sie auf.
    Als sie den Flur hinuntergingen–dieser war gefliest, nicht mit Teppichboden ausgelegt–, sagte Vanessa: »Jordans Mutter und Bruder sind vor ein paar Minuten zum Mittagessen gefahren. Sie werden bald wieder da sein, falls Sie die beiden ebenfalls sehen möchten.«
    Madison gab darauf keine Antwort. Sie war sich nicht sicher, ob sie Kate im Moment sehen wollte–bei der Bombe, die sie demnächst platzen lassen würden.
    Vanessa blieb vor einer halb geschlossenen Tür stehen. »Heute war für Jordan ein guter Tag. Je mehr Sie mit ihm reden, desto besser. Wenn Sie was brauchen, drücken Sie einfach auf den Knopf neben seinem Bett.«
    Madison bedankte sich bei der Frau. Nachdem sie gegangen war, warf Madison Ethan einen aufmunternden Blick zu. Er zögerte kurz, dann nickte er ihr entschlossen zu und stieß die Tür auf.
    Ethan wusste nicht, was er erwartet hatte, nachdem die Frau gesagt hatte, Jordan habe einen guten Tag, aber es war jedenfalls nicht das, was er sah. Ihm wurde ein wenig übel.
    Jordan war angezogen und saß in einem Sessel–so weit war alles recht normal. Aber er sah immer noch völlig abwesend aus, als befände er sich auf einem fremden Planeten.
    Der Fernseher lief. Er war auf einen Sender eingestellt, der gerade ein Footballspiel übertrug. Was Ethan nun wirklich ankotzte.
    Er griff nach der Fernbedienung und schaltete auf einen Dokusender um.
    »So«, sagte er. »Das ist besser.«
    »Da hast du recht«, stimmte Maddie ihm zu. »Diesen Sender finde ich einfach klasse. Du nicht auch, Jordan?«
    Mann, M klang fast so, als würde sie mit einem normalen Menschen reden. Er wandte den Blick zu Jordan, der immerhin mit den Augen blinzelte.
    Sosehr Ethan unbedingt hatte hierherkommen wollen, sosehr wollte er plötzlich wieder weg. Er wollte nicht mit einer Jordan-Pappfigur reden. Er wollte seinen Freund zurückhaben.
    Ethan holte tief Luft, setzte sich in einen Sessel, der im rechten Winkel zu dem von Jordan stand, und sagte etwas über das, was gerade im Fernsehen gezeigt wurde. Ethan sah, dass Jordans Mundwinkel zuckte, als würde er gleich lächeln. Verzweifelt überlegte Ethan, was er sonst noch sagen könnte, denn jetzt kam es ihm noch bescheuerter vor, ganz allein das Gespräch zu bestreiten, als da, wo er Jordan das erste Mal im Krankenhaus gesehen hatte. An jenem ersten Tag war es anders gewesen…da war der Zustand noch nicht dauerhaft gewesen. Aber jetzt…jetzt fühlte es sich an, als wäre ein Fremder in den Körper seines Freunds geschlüpft. Es fühlte sich wirklich so an, als hätte Jordan sich endgültig verabschiedet.
    Maddie lachte. »Mensch, Jordan! Hast du das gesehen? Diese Kleinen sind echt witzig.«
    Jordans Lippen bewegten sich leicht.
    »Ja«, stimmte Ethan zu und versuchte, so normal wie M zu klingen. »Sieh mal, wie die Kleinen immer über die Köpfe von den Großen hüpfen.«
    Jordan sagte nichts, sah sie auch nicht direkt an, aber irgendetwas in seinen Augen hatte sich verändert. Er wirkte irgendwie…weniger künstlich.
    Madison hatte die kleine Veränderung in Jordans Verhalten mitbekommen und beschlossen, die beiden eine Weile allein zu lassen. Vielleicht gelang es Ethan leichter, mit Jordan zu reden, wenn kein Erwachsener in der Nähe war.
    »Ich hole mir eine Tasse Kaffee. Ihr könnt euch in Ruhe unterhalten; ich komme gleich zurück.« Sie ermunterte Ethan mit einem Nicken weiterzureden.
    Voller Panik sah er sie an. Sie erwiderte seinen Blick. »Ich bin mir sicher, dass ihr Jungs eine

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