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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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dank Ihnen.« Sie blieb regungslos stehen und starrte Des Pritchard an, der vor Unbehagen schwitzend neben mir verharrte.
    »Auf wessen Einladung sind Sie hier?«
    »Broadwicks Presseabteilung meinte, es wäre eine gute Idee«, sagte ich, um Des zu retten.
    »Ah«, sagte sie ominös, und dann sah sie mich an und lächelte beinahe freundlich.
    »Wenn das so ist, Mrs. Powers, dann kommen Sie doch an meinen Platz, und ich zeige Ihnen, wie wir hier unser Geld machen.«
    »Vielen Dank«, sagte ich und ließ sie, gefolgt von Nick und Des, vorgehen; ich selbst blieb zurück, weil Eddie mir winkte. »George, es tut mir wirklich leid wegen Julian«, sagte er. »Es war ein furchtbarer Schock.« Seine tiefgründigen, braunbewimperten Augen schienen erfüllt von gefühlvoller Betroffenheit.
    »Ja, es war ein Schock.«
    »Und dabei hatte er gerade Erfolg bei diesem Job in Kalifornien. Was für ein Jammer.«
    »Was weißt du darüber, Eddie?«
    »Über den Job?«
    »Ja, über den Job.«
    »Oh, er hat nicht viel erzählt. Es war bloß der größte Glücksfall, den er je erlebt hatte. Irgendein großartiger Laden, wo er neue Software für den Massenmarkt schreiben sollte.«
    »Wieso haben die sich dann für Julian entschieden?«
    »Ich weiß nicht. Er hat für eine Pizzafirma gearbeitet, nicht?«
    »Genau.«
    Eddie verschränkte die Arme vor der breiten Brust und schaute mit jenem toleranten, amüsierten Lächeln auf mich herab, das man für die Mühen und Meinungen einer Halbwüchsigen parat hat.
    »Worauf willst du hinaus, George?«
    »Ich finde es nur ein bißchen sonderbar, daß ihn seine neue Firma wie aus heiterem Himmel für so ein tolles Projekt ausgesucht haben soll. Das könnte vielleicht eine interessante Story für uns sein. Hat er dir etwas über die Firma erzählt?«
    Seine Miene zeigte gespielten Abscheu. »Meine Güte, George, du läßt dir wirklich keine Story entgehen, egal, wie die Gelegenheit sich ergibt. Verdammt, viel hat er nicht gesagt. Ich glaube, er hat kein Vertrauen zu mir gehabt. Kann ich ihm nicht verdenken. Jedenfalls war es ein sehr verlockendes Geschäft.« Es war durchaus wahrscheinlich, daß Julian vorsichtig genug gewesen war, Eddie nicht allzuviel zu erzählen, obwohl sie gute Freunde gewesen waren. Eddie war ein unverbesserlicher Opportunist, und natürlich war es das unter anderem, was ihn so attraktiv machte.
    »Warum hast du angerufen?« Ich wechselte das Thema und schaute hinüber zu Kay Fishers Schreibtisch.
    Sie saß darauf, die makellosen Beine übereinandergeschlagen, während Nick um sie herum arbeitete. Die Betriebsamkeit im Saal gewann an Schwung, die Händler fingen an, in ihre Telefonhörer zu fauchen und zu zischen und auf Zahlen auf ihren Monitoren zu zeigen.
    »Weil ich reden wollte... über alles«, sagte er so leise, daß ich ihn in dem Lärm kaum verstehen konnte, selbst wenn ich ihm hätte zuhören wollen. Statt dessen griff ich aber in meine Schultertasche und zog einen langen braunen Umschlag hervor, der am frühen Morgen mit der Post gekommen war. Eddies Blick wurde hart, als ich ihm den Umschlag in die Brusttasche schob und dann darauf klopfte.
    »Das ist für dich, Sweetie. Es ist eine Vorladung... zu unserer Scheidung. Wir sehen uns dann vor Gericht.«
    Ich lächelte, trat zurück und begab mich mit kokettem Winken zu den andern.
    Kay Fisher schenkte mir zehn Minuten ihrer kostbaren Zeit, und dann wies sie uns die Tür.
    Draußen verstopfte der Verkehr Bishopsgate immer mehr, eine Folge der Bauarbeiten rings um die Liverpool Street Station. Aber Abgasen und Dreck zum Trotz war die Luft hier frisch im Vergleich zu dem stickigen Händlersaal zwischen den marmornen Etagen bei Broadwick & Klein. Das Lärmen der Preßlufthämmer und Stampfer wehte hinter Zeltplanen und Gerüsten hervor, die den Fußgängern Schutz vor dem Schutt und Staub boten, der hier in einen weiteren Büropalast für ein weiteres Finanzimperium in der City verwandelt wurde.
    »Ich würde sagen, die Chancen dieses armen Trottels sind gleich Null«, schrie Nick durch den Krach. Er zündete sich eine Zigarette an und hielt mir die Schachtel hin. Ich schüttelte den Kopf und suchte die Straße nach einem schwarzen Taxi ab. »Wen meinst du?«
    »Pritchard.«
    »Ja, wahrscheinlich... er ist ein guter EDV-Fachmann, einer der besten. Er wird schon überleben - wenn nicht da, dann irgendwo anders.«
    Die Sonne tat mir allmählich in den Augen weh. Eine Windbö peitschte mir Staub ins Gesicht, und eine Träne

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