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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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aufzugeben, meine Notizen zu verlieren und eine Zeitlang etwas ganz anderes zu recherchieren. Ich bin im Moment ein bißchen klamm...«
    Sie lächelte immer noch nicht. Ihre Geduld für das Spielchen, das sie selbst angefangen hatte, verdunstete wie kostbares Wasser aus einem toten Meer. Ihr war es anscheinend egal, was ich angeblich besaß. Ich fing an, mir auszurechnen, welche Chancen ich hatte, die Tür zu erreichen, durch die ich hereingekommen war, als sie sich plötzlich öffnete und Eddie erschien. Er sah verärgert und erregt aus.
    »George, du bist hier. Gott, du siehst ja schrecklich aus! Was ist los?« Er ging zu Ms. Fishers Schreibtisch und schleuderte das Foto hin. Dann trat er an meinen Sessel und legt seine großen Hände auf die Lehne. Ich wußte nicht, ob ich froh sein sollte, ihn zu sehen, oder nicht. Plötzlich war mir, als sei das erstere der Fall.
    »Deine Frau erzählte mir gerade, was sie alles weiß - was immer man davon halten will, Eddie Lieber. Anscheinend bildet sie sich ein, sie hat etwas gegen uns in der Hand. Ich kann mir nicht denken, was das sein soll... aber du kennst ja die Presse mit ihren wilden Stories.«
    Eddie sah mit finsterer Miene auf mich herunter und dann zu ihr hinüber, sagte aber nichts.
    »Ich mag Sie nicht, Miss Powers«, fuhr Fisher schließlich fort. »Sie trampeln in meinem Vorgarten herum, und ich will, daß Sie verschwinden. Sie sagen, Sie sind ein bißchen knapp an Geld. Wieviel brauchen Sie, um für eine andere Story zu recherchieren?«
    Es erleichterte mich, daß sie anfing, über Geld zu reden, und nicht über ein Pfund von meinem Fleisch. Der Tag kam mir allmählich sehr lang vor. Meine verletzte Hand sog alle Energie aus meinem Körper, und ich fühlte mich immer schwächer. Das Adrenalin, das mich vorangetragen hatte, verebbte langsam. Eddie stand angespannt neben meinem Sessel.
    »Oh... fünfzigtausend in bar oder so ähnlich, bitte«, sagte ich und wedelte großzügig mit meiner gesunden Hand in der Luft herum.
    »Ist das alles?« Sie sah mich beinahe freundlich an. Mit gutem Recht - die Summe war vermutlich ungefähr ein Drittel ihres Grundgehalts und eine Dezimalstelle dessen, was sie und Eddie zusammen gescheffelt hatten.
    »Es ist nicht für mich. Es ist für einen Freund. Und, übrigens, es sollte auch bedeuten, daß Sie mich in Ruhe lassen - und meinen Partner Warren Graham.«
    Ihr Gesicht verwandelte sich in Stein. Einer ihrer stummen Wächter, der Londoner, verließ den Raum und kam ein paar Minuten später zurück; was er mitbrachte, sah aus wie ein großer Scheck. Es war still, als Kay Fisher einen goldenen Stift aus der Innentasche ihrer Kostümjacke zog. Sie beugte sich über den Schreibtisch, kratzte etwas auf das Papier und unterschrieb. Ihr kastanienbraunes Haar schimmerte im Licht der Spots an der niedrigen Decke. Sie gab das Papier dem Mann, der es gebracht hatte, und der kam herüber und überreichte es mir mit einer knappen, höflichen Verneigung.
    Meine Erfahrung mit finanziellen Instrumenten waren nicht sehr ausgedehnt. Ich nahm an, daß es sich um eine Obligation handelte, weil es draufstand. Ohnehin hätte es von mir aus auch Monopoly-Geld sein können. Ich wollte nur noch raus. Ich stand auf, faltete das Papier zusammen, steckte es in meine Tasche und ließ sie zuschnappen. Dann wandte ich mich Eddie zu und schaute ihn mit spöttischem Halblächeln an. Er war offenbar nicht amüsiert.
    Tödliches Schweigen lastete im Raum, als ich hinausging und die Tür mit lautem Klicken fest hinter mir schloß. Der Streit brach fast augenblicklich los. Ich lehnte mich an die Tür, wie es jede gute Journalistin tun sollte, und hörte, wie Eddie sich brüllend erkundigte, wer mich so zugerichtet habe, und dann hörte ich etwas über »diesen schwarzen Drecksack«, womit vermutlich Warren gemeint war.
    »Du rachsüchtiges Biest! Du ruinierst alles für eine Scheiß-Story, die sie nicht beweisen kann«, tobte Eddie, worauf Fisher kreischend etwas von Kirren Ventures erwiderte, und sie wolle, daß »sie« - vermutlich ich - »aus dem Weg geräumt wird, und zwar für immer«.
    Ich hörte, wie ein Stuhl umfiel, dann ein raschelndes, grunzendes Geräusch und das helle, schnelle Ratschen eines handgenähten Hemdes aus reiner Baumwolle, das zerriß. Ich hatte gerade beschlossen, Kurs auf den Lift zu nehmen, als die Tür aufflog und Eddie herausgerannt kam. Seine Lippe blutete, und sein glattes Haar war zerzaust. Es war sein Hemd, das da zerrissen worden

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