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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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Gesicht.
    »Kann ich Ihnen helfen?« fragte sie, als gebe es dazu keine noch so entlegene Möglichkeit.
    »Eddie Powers.«
    »Und wen darf ich...«
    »Seine Frau«, zischte ich. »Und geben Sie ihm das hier.« Ich reichte ihr das Foto, und sie gab es einem Sicherheitsmann, der damit geradewegs zum Aufzug ging.
    Ich hatte eine Viertelstunde auf dem geschwungenen Ledersofa gesessen, als der schwarze Sicherheitsmann herantrat und mich zu dem Glasröhrenaufzug eskortierte. Ich zählte die Stockwerke nicht, und als der Aufzug seufzend zum Stehen kam, traten wir in unbekanntes Terrain hinaus. Während wir schweigend durch einen mit grauem Teppichboden ausgelegten Korridor marschierten, fragte ich mich, in welchem Teil des Gebäudes wir uns befinden mochten. Der Wachmann drückte mit seiner behandschuhten Hand eine Walnußholztür auf. Als ich eintrat, saß Kay Fisher mir gegenüber in heiterer Ausgeglichenheit auf der Kante eines breiten Stahlschreibtisches.
    »Du meine Güte, Sie sehen aber schlecht aus«, bemerkte sie, als die Tür sich hinter mir schloß und wir allein waren.
    »Ich wollte zu meinem Mann«, sagte ich und wandte mich zum Gehen.
    »Ja, das hat er mir gesagt, aber er ist beschäftigt. Er wird nachher kommen. Ich dachte mir, wir könnten vorher ein bißchen plaudern. Sie haben doch nichts dagegen, oder?«
    Sie ließ sich von der Tischkante gleiten und deutete auf einen Stahlrohrsessel. Als ich Platz genommen hatte, drehte sie sich um und ging um den Schreibtisch herum zu ihrem eigenen, kaum wuchtigeren Sessel. Das Zimmer sah eher wie ein kleiner Konferenzraum denn wie ein Büro aus. Es war sparsam, aber modisch möbliert, im schlanken, designbewußten Look von heute. Eine kleine, blättrige Topfpflanze stand auf einem hohen, schmalen, einsamen Tisch in einer Ecke vor dem breiten, getönten Bogenfenster. Draußen war es dunkel.
    Ich sagte nichts. Wir warteten, und sie betrachtete mich abschätzend; ihre weißen, gefalteten Hände spiegelten sich auf der schwarz glänzenden Schreibtischplatte. Ich wurde ungeduldig und sah auf die Uhr.
    »Er hat mir von diesem Foto erzählt, aber ich weiß eigentlich nicht, was Sie dazu von uns hören möchten?« erklärte sie schließlich und strich sich ein mikroskopisches Stäubchen von ihrem blauen Kostüm.
    »Ich möchte, daß Sie es mir erklären.« Während ich noch sprach, ging eine der Türen auf und zwei tough aussehende Männer mit Bürstenhaarschnitt kamen herein: der schütterhaarige Londoner und der Japaner mit einem Arm in der Schlinge. Das Bißchen, was ich im Magen hatte, verwandelte sich in Wasser.
    »Da scheint eine Verunreinigung auf dem Foto zu sein, die aussieht wie das Wort > KAUFEN <, sagt Eddie. Was sollte ich da erklären?«
    Ihre Augen glitzerten hämisch, und ich spürte eine feine Schweißschicht unter den Armen und auf der Brust. Kay Fisher stand wieder auf und kam in ihren nadelspitzen Schuhen nach vorn vor den Schreibtisch.
    »Ich weiß von Kirren Ventures«, sagte ich, verlagerte mein Gewicht und schlug die Beine übereinander, um möglichst gelassen und selbstsicher auszusehen. Fisher hob in einer diskreten Ermahnung eine Braue. Die Geste wirkte wie ein kurzer, harter Schlag auf die Fingerknöchel.
    »Nun, das wird aber eine ganze Reihe von Leuten beunruhigen. Was sollen wir mit Ihnen machen?« Sie seufzte.
    Jetzt war ich an der Reihe, sie aufzuschlitzen. Ich zuckte die Achseln.
    »Nichts weiter, hoffe ich. Meine Genesungsperioden werden kürzer und kürzer. Warum all das Geld für eine halbe Story riskieren, die eine arme Lohnschreiberin wie ich vielleicht hat?
    Natürlich, ich habe Fotos... einschließlich der Negative, die Namen der Gesellschafter, eine Backup-Kopie von Rechters System, einen toten Cousin, eine verdächtige Pizza-Firma- und das alles sicher verwahrt. Und jetzt sucht man in der Börse nach dem Programm, das uns allen diese kleine Verunreinigung hat zukommen lassen, die wie eine Message aussieht... Naja, Ermittlungen der britischen und amerikanischen Börsenaufsicht werden wohl folgen müssen, wenn ich weitermache. Das ist nur eine Frage der Zeit.«
    Jetzt lächelte überhaupt niemand mehr, und der Raum schien ein bißchen zu schrumpfen, als rückten Wände und Fenster zusammen, um mich zu zerquetschen. Es war eng. Ich fühlte mich, als drückte mir jemand einen feuchten warmen Schwamm aufs Gesicht. Ich räusperte mich und sprach langsam und mit Bedacht.
    »Ich könnte mich natürlich auch überreden lassen, das Ganze

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