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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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Moment anhalten; als er bis auf die Haut durchnäßt zurückkam, hatte er Cornedbeef-Sandwiches mit Senf. Es war wie eine Zeitreise in die Vergangenheit.
    »Iß«, sagte er.
    »Sie ist vermutlich Macbeath, das steht fest«, sagte ich und kaute langsam und mit geschlossenen Augen.
     
    Es war eiskalt und regnete immer noch, als wir schließlich am Hotel ankamen. Die Fahrt, die normalerweise eine Viertelstunde dauerte, hatte wegen des Berufsverkehrs fünfundzwanzig Minuten gedauert. Ich erinnere mich daran, daß Eddie das Taxi bezahlte, und an den feuchten, schlammigen Geruch der Themse, der mir in die Nase wehte, als ich mich auf seinen Arm stützte.
    Es war früh am Abend, und im Hotelfoyer war viel Betrieb. Die Leute kamen zum Essen herunter in die Restaurants mit ihrem gedämpften Licht und in den Grill. Die Frauen trugen glänzende, enge schwarze Kleider, die aussahen wie silbrige Taucheranzüge. Die Hotelmitarbeiter huschten in ihren Drummerboy-Uniformen umher und warfen mir Blicke zu, als ich allein auf dem rotkarierten Teppichboden neben den Aufzügen stand. Meinen neuen Klamotten zum Trotz mußte ich für die wohlbetuchten Touristen und Geschäftsleute, die vorüberkamen, aussehen wie eine Landstreicherin. Ein Page fragte nach meinem Gepäck. Ich deutete auf Eddie, der an der Rezeption verhandelte, und verdrückte mich an einen Schreibtisch, der in der Empfangshalle neben einer Gruppe üppiger Sessel stand. Ich nahm die Obligation aus der Tasche und schob sie in einen Briefumschlag, und mit wackliger, linkshändiger Handschrift kritzelte ich Charlies Namen und seine Adresse in Earl’s Court darauf. Dann reichte ich den Umschlag mit etwas Kleingeld einem vorüberwieselnden Drummerboy.
    »Werfen Sie das unter allen Umständen in den Briefkasten«, sagte ich.
    »Jawohl, Madam.«
    Nach zehn Minuten kam Eddie mich suchen.
    »Ich hab’ die Honeymoon-Suite... Sweetie«, sagte er. Liebenswürdig grinsend faßte er mich beim Arm und bugsierte mich zum Lift.
    »Ihr Gepäck, Sir?« sagte ein Page, der dort lungerte, mit kaum hörbarer Anzüglichkeit.
    »Äh... kommt später, hoffe ich«, näselte Eddie. »Wir hatten ein paar Probleme, herzukommen, wissen Sie. Nehmen Sie das hier...« Geld ging von Hand zu Hand. »Zimmer 551. Eine Flasche Champagner, eine Platte mit Räucherlachs-Sandwiches und ein bißchen Obst. Erdbeeren - haben Sie welche?«
    »Mit dem Jet frisch aus Israel, Sir.«
    »Prima, und vergessen Sie die Sahne nicht. Wie lange?«
    »Zwanzig Minuten, Sir.«
    Der Page nickte und ging. Die Aufzugtür glitt auf, und wir traten ein.
     
    »Was hat das alles zu bedeuten, Eddie?«
    »Sag du’s mir, Kleines. Sag du’s mir.«
    Lange Zeit saßen wir da und erholten uns schweigend. Ich hatte viele Fragen, aber die Wärme im Zimmer, das sanfte Licht, das weiche, breite Bett, meine eigene Schwäche und der dumpfe Schmerz lullten mich ein. Jäh wachte ich auf, als etwas knallte wie ein Pistolenschuß.
    Eddie stand mit betretenem Gesicht neben einem dicken, rosaroten Sessel auf der anderen Seite des Zimmers. Er hatte eine Flasche Champagner in der Hand. Der Fernseher lief leise.
    »Äh... sorry. Ich starre das Ding jetzt seit zwei Stunden an.« Ich setzte mich auf, rieb mir die Augen und dann den Mund. »Ich hab’ Durst. Wie spät ist es?«
    »Neun.«
    »Schalte mal zu den Nachrichten um.«
    Am Ende der Sendung kam ein Stück über den Crash mit knappen Details darüber, daß die Computer der Börse am Nachmittag ausgefallen seien, und einer kurzen Meldung über geplante Beschränkungen im »Programmhandel«, die den Eindruck erweckten, daß die Finanzcomputer der Welt praktisch die Macht ergriffen hätten. Weiter gab es nichts von Bedeutung.
    »Was hast du erwartet, Honey?« fragte Eddie und reichte mir ein Glas Champagner. Die Bläschen zerplatzten an meiner Nase.
    »Nichts«, antwortete ich mürrisch, stellte das Glas hin und stopfte mir unbeholfen ein paar Kissen in den Rücken.
    Eddie trank sein Glas leer und schenkte sich nach. Dann nahm er seine gelockerte Krawatte ganz ab, knöpfte sich das zerrissene Hemd auf und fing an, sich auszuziehen.
    »Ich werde jetzt duschen«, verkündete er und spazierte mit seinem Glas ins Bad. Als ich das Wasser rauschen hörte, griff ich zum Telefon und wartete auf eine Amtsleitung.
    »Max? Georgina... ich bin im > Tower<, an der Themse. Hören Sie, da ist etwas, das ich jetzt klären werde. Wenn ich mich binnen zwei Stunden nicht wieder melde, rufen Sie die Polizei. Es hat mit dem

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