Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pizza Letale: Palinskis elfter Fall

Pizza Letale: Palinskis elfter Fall

Titel: Pizza Letale: Palinskis elfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
Vom Netzwerk:
Nordbuck optimistisch. Er war mit der jüngsten Entwicklung nicht unzufrieden. Mit Nora Bender-Nicerec, komischer Name übrigens, war es wie mit den Indsmen früher in den Wildwestfilmen. Nur ein toter Indianer galt damals als ein guter Indianer. Hehehe.
    Das durfte er aber nicht in seine Rede einbauen, obwohl es gut war. Verdammt gut sogar. Nordbuck lachte nochmals laut auf. Ob sich das auch auf die Migranten anwenden ließ? Nein, das konnte er wirklich nicht verwenden. Seine Leute fraßen zwar eine ganze Menge, um es danach wieder auszuspeien. Aber wenn er die Asylanten mit den Rothäuten verglich, würde sich sogar sein eigener Pressesprecher verkutzen. Was zu viel war, war zu viel.

     
    *

     
    Brav und ohne auch nur im Geringsten an irgendwelchen Widerstand zu denken, hatte sich Arthur in die Befragung durch Oberleutnant Bachmayer und Chefinspektor Wallner gefügt.
    Zunächst hatte er Auskünfte über seine persönlichen Daten und seine Lebenssituation gegeben. Die beiden Polizisten waren wahnsinnig nett, fand der Arglose, immerhin hatten sie ihn sogar auf ein aus Kaffee und einer Wurstsemmel bestehendes Frühstück eingeladen. Nachdem er mit seinem Semmerl fertig gewesen war, war es richtig losgegangen.
    »Wo haben Sie Frau Nora Bender-Nicerec eigentlich das erste Mal gesehen?«, wollte Wallner wissen.
    Arthur vermutete, dass die Frau so hieß, um die es ging, war sich aber nicht ganz sicher. »Ist das der Name der Dame, die …?«, er sprach es nicht aus. »Ich habe sie gar nicht nach ihrem Namen gefragt, und sie hat ihn mir auch nicht gesagt.«
    »Ja, das ist der Name der Frau, von der wir sprechen«, bestätigte der Chefinspektor. »Also, wo haben Sie sie das erste Mal gesehen?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es beim Nagl oder beim Sulzer Ferdl war«, versuchte Arthur, sich zu erinnern. Abgesehen von der eigentlichen Tat erschienen ihm die Vorgänge dieser Nacht unter einer dicken Nebeldecke verborgen zu sein und sich jetzt nur mehr ganz schemenhaft abzuzeichnen.
    Nach den Aussagen von Noras Begleitern hatte die kleine Gruppe allerdings beim Mitterhuber gegessen. Das Lokal lag direkt neben dem Sulzer Ferdl. Das war zwar eine Abweichung, aber die hatte nichts zu bedeuten.
    »Und wieso ist Ihnen Frau Bender-Nicerec aufgefallen?«Jetzt beteiligte sich auch Oberleutnant Bachmayer an dem Frage-und-Antwort-Spiel.
    »Na ja, sie ist, war irgendwie … n…, nein, schön, also ansprechend, und hat sehr nett gewirkt«, Arthur lächelte schüchtern. »Andererseits hat sie mich auch irgendwie an die Mama erinnert. Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie … Ich mein, wenn man in den Raum gekommen ist, hat man sofort bemerkt, dass die Frau, na ja, dass sie eben da war.« Der Mann rang erkennbar um den richtigen Ausdruck.
    »Sie ist da mit ein paar Leuten gesessen«, fuhr Arthur fort. »Aber man hat gleich gemerkt, wer an dem Tisch die Bienenkönigin gewesen ist und wer die Arbeiterinnen. Sie hat ihre Begleiter … im kleinen Finger gehabt.«
    Das war ein interessantes Bild, dachte Wallner, jemanden im kleinen Finger haben. Das hatte er noch nie gehört.
    »Und weiter?«, ermunterte er den wieder verstummenden Verdächtigen.
    »Wie ich an den Tisch gekommen bin und meine Blumen angeboten hab, hat kein Einziger etwas gesagt«, erinnerte sich Arthur. »Die sind nur dagesessen und haben blöd geschaut. Dabei hab ich genau gespürt, die Frau Binder-Nicevek …«
    »Bender-Nicerec«, warf Bachmayer ein, aber Wallner winkte ab.
    »Ist ja egal, im Protokoll steht dann ohnehin der richtige Name. Tu mir nicht seinen Fluss unterbrechen, wenn er einmal redet«, ermahnte er den Kollegen freundlich. »Also, was haben Sie gespürt?«
    »Ich hab ganz genau gespürt, dass die Frau Bender-Ne…, also dass die Frau eine Blume haben wollte. Aber ihre Begleiter waren zu blöd dazu. Oder zu geizig. Da hab ich ihr ganz einfach eine Rose geschenkt und hab gesagt ›Eine Rose für die Rose‹. Und sie hat gemeint, wie lieb das ist und wie schön, dass es wenigstens noch einen Kavalier auf der Welt gibt. Dann hat sie mich angelacht. Und der eine Trottel an dem Tisch hat noch etwas von ›schlechter Geschäftsmann‹ genuschelt, und von ›Frechheit‹, ›der Aff‹.«
    Arthur hatte beim Erzählen einen ganz roten Kopf bekommen. Sich in Rage geredet. Oder war ihm die Erinnerung an den Vorfall peinlich?
    »Gut«, meinte Wallner beiläufig und notierte etwas auf dem vor ihm liegenden Schreibblock. »Und wie ist es dann

Weitere Kostenlose Bücher