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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Idioten.«
    »So was müssen Sie früher schon erlebt haben«, meinte der Mann, den Falk nicht kannte.
    »Sind wir uns schon mal begegnet?«, fragte ihn Falk. Er hatte nicht das Gefühl, in gesellschaftlichem Umgang wahnsinnige Fortschritte zu machen.
    »Nein«, erwiderte der Mann. »Aber ich weiß, wer Sie sind. Ich war auf Siebenundsiebzig, hatte einen Arbeitsvertrag. Habe Ihr Zeug gelesen. Fand es toll.«
    »Danke«, sagte Falk.
    Der Mann streckte die Hand aus.
    »Bari Apfel«, sagte er.
    Falk schüttelte sie.
    »Was tun Sie?«, fragte er.
    »Berater. Ich war früher bei Liitz, dann bei Norfolk-Zumin. Jetzt bin ich kurzzeitig bei GEO tätig.«
    »Was beraten Sie da?«, fragte Falk.
    »Langweiliges Zeug. Unternehmensimage. PR. Ich bin ziemlich gut.«
    »Allerdings«, bestätigte Cleesh.
    »GEO braucht jetzt alle Hilfe, die es anheuern kann«, sagte Apfel.
    Eine hör- und sehbehinderte Bedienung ging vorbei, die Falks Finger völlig ignorierte.
    »Der Service ist beschissen«, sagte der Mann von SO-Logistics.
    »Warum essen Sie dann hier?«, fragte Falk.
    Cleesh und ihre Freunde wechselten einen kurzen, verlegenen Blick. Falk lechzte derart nach einem Scotchersatz, dass es ihm ziemlich egal war. Es musste etwas mit diesem großmächtigen Geheimnis zu tun haben, an dem sie arbeitete.
    »Ist einfach mal was anderes«, sagte Apfel. »Wir gehen sonst immer ins GEO.«
    Falks Stuhl kratzte über den Boden, als er ihn zurückschob.
    »Ich hole Drinks von der Bar. Wenn ich auf diese verdammten Idioten warte, verdurste ich noch. Will noch wer was?«
    Einige wollten etwas. Er machte sich in Gedanken Notizen und ging zur Bar hinüber. Seine Hüfte schmerzte immer noch von der Fahrt in dem Fargo, ein dumpfer, heftiger Schmerz. Er überlegte, ob er sich ein ärztliches Attest besorgen und dann damit das SOMD verklagen solle.
    Die Bar lag ein paar Stufen über dem Bistro in einer Seitennische mit einem großen Fenster. Sie befanden sich in der vierzigsten Etage des Mastes. Draußen hing die Nacht so schwarz und schwer wie der eiserne Vorhang eines Theaters. Farbenfrohe Schwirrer prallten außen gegen die Scheibe und hinterließen staubige Spritzer von Flügelschuppen.
    Der Mond war zu sehen, rund, wie ein Scheinwerfer, klein und hoch droben. Unten funkelten die Lichter von Shaverton wie flackernde Votivkerzen, zum Gedenken an der Bordsteinkante aufgestellt. Im Westen huschten drei Meteoriten über den Himmel, zogen wie ein Lichtgriffel Striche durch das Dunkel und verschwanden.
    Falk bestellte Scotchersatz und trank ihn, während der Barkeeper einen weiteren eingoss und den Rest der Bestellung erledigte. Schluckend musterte Falk das Bistro. Noch mehr von dem allgegenwärtigen Mobiliar aus der frühen Ära der Besiedlung, Imitate, und immer noch schäbig und abgenutzt. Firmenangestellte mit überlauten Stimmen und gekünsteltem Gelächter. Der Zitronengestank nach Insektenvertilger. Falk drehte sich einmal um die eigene Achse und erfasste alles, was er vor sich hatte. Plötzlich erblickte er das vertraute Gesicht, das er in jener ersten Nacht bei GEO bereits gesehen hatte, die alte, abgenutzte Version eines Mannes, den er einmal gekannt hatte.
    Er begriff, dass es sein eigenes Spiegelbild war. Damals im Chrom-und-Glas-GEO musste es ebenfalls das Spiegelbild gewesen sein. Er fühlte sich schwer, ernüchtert. Er wollte jetzt dieses ärztliche Attest nicht mehr, er wollte nicht einmal mehr das SOMD verklagen. Er wollte nicht wissen, was mit seiner schmerzenden Hüfte war. Er wollte nicht wissen, was bei einer solchen Untersuchung sonst noch herauskäme.
    Er wollte nicht wissen, wie beschissen er dran war, nachdem er mit den Spin rädern gefahren war und erbärmlich gelebt hatte. Das Bild, das er von sich gehabt hatte, entsprach nicht mehr dem tatsächlichen. Er überlegte, wie lange das schon so war.
    »Ich brauche noch einen Scotchersatz, sofort«, sagte er zum Barkeeper.
    »Soll ich Ihnen mit denen da helfen?«, fragte Bari Apfel, der neben ihm aufgetaucht war. »Wir haben schon gedacht, Sie seien gekidnappt worden.«
    »Tut mir leid«, sagte Falk. »Tief in Gedanken.«
    »Zu interessanten Schlüssen gekommen?«
    »Wissen Sie, ich bin hergekommen, weil es scheinbar eine leichte Aufgabe war. Ein paar Ausgaben machen, eine einfache Reportage abliefern. Ich habe gewusst, dass das SO nicht mitspielen würde. Ich habe gewusst, dass es auf Medientourismus hinauslaufen würde. Ich habe es gewusst, bevor Cleesh es mir sagen musste. Es war

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