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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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sollte rasch kommen, da er jetzt in Sicht war. Eine Woche war eine Ewigkeit. Sie wollte das Geld, den Ruhm, den plötzlichen rapiden Anstieg ihrer Reputation.
    Eine Woche war eine Ewigkeit. Sie würde nachlässig werden, Abkürzungen nehmen, um diese Zeit zu verringern. Sie würde alles Nötige unternehmen, die Story tief ins Netz zu stoßen. Allein der Gedanke, die Idee, dass jemand anders ihr zuvorkam, schmerzte wie eine körperliche Verletzung. Sie konnte das nicht zulassen.
    »Eine Woche«, sagte er ruhig. »Bloß eine Woche, und das wird besser, als Sie es sich überhaupt vorstellen können.«
    »Versprechen Sie das, Lex Falk?«
    Sein Handy klingelte. Er wandte sich von der jungen Frau ab, um den Anruf entgegenzunehmen. Es war Cleesh, unverblümt und emotionslos, die ihm sagte, dass sie später vielleicht mit ihm reden müsse. Sie unterbrach rasch die Verbindung. Er schaute sich um, nachsehen, wohin Noma verschwunden war.
    Das Problem, jemandem einen Spitznamen zu verpassen, der auf einem Kleidungsstück basierte, bestand darin, dass er immer weniger passend erschien, je besser man die betreffende Person kennenlernte. Ihr Name überlagerte allmählich bereits sein Etikett für sie.
    Er begriff, dass er sie sich nie wieder als grüne Wandersfrau vorstellen konnte, nachdem er sie jetzt nackt gesehen hatte.
    Es war ein Ansporn. Es war ihre Methode, ihn bei der Stange zu halten. Er erwachte mitten in der Nacht, noch immer unter dem letzten Rest des Endorphin-Stroms, aber allmählich drehte sich ihm alles im Kopf von zu viel Schampus und Scotchersatz. Der Schwips würde sich bald völlig verflüchtigen, und ihm bliebe bloß noch, dass er sich seiner Schmerzen und Gebrechen bewusster wäre denn je. Ihm bliebe nicht die Erinnerung an ihre anschmiegsame reine Begeisterung, sondern vielmehr der Ausdruck in ihren Augen. Mitleid, genauso wie bei Underwood. Sie war gut darin gewesen, es fast gar nicht zu zeigen, aber sie war außerstande gewesen, es völlig zu unterdrücken. Er war Mittel zum Zweck, genau wie andere in der Vergangenheit Mittel zu seinem Zweck gewesen waren. Es war wahrscheinlich nicht das erste Mal, aber es war das erste Mal, dass er es merkte.
    Sie schlief. Unruhig geworden erhob er sich und sah dabei sein Spiegelbild im Fenster. Ein Typ wie derjenige, der in den Lichtern der Stadt stand, bekam kein Girl wie das, das da im Bett lag, ohne dass etwas für das Girl heraussprang.
    Er suchte sein Glas und trank etwas Scotchersatz; ein Versuch, seine postkoitale Hochstimmung zurückzugewinnen, aber es war viel zu spät dafür. Dies ist ein Augenblick, dachte er, dies ist einer jener Augenblicke der Selbsterkenntnis, die deine Sicht auf die Welt ändern und dir zeigen, dass du nicht mehr die Person bist, die du einmal warst, und die beweisen, dass du sie nie mehr sein kannst, und die dich in einem Graben neben dem Highway zurücklassen, völlig gebrochen.
    Er war erledigt, und daran ließ sich nichts mehr ändern. Er war weit über die Zeit hinaus, als er noch der gutaussende Typ war, der sie alle mit seinem Charme ins Bett und jede Story kriegen konnte. Die Vorstellung, dass es sich nach wie vor so verhielt, ließ ihn wie ein völliges Arschloch erscheinen, und ihn ekelte vor sich selbst.
    Sein Handy klingelte.
    Ihm ging auf, dass es bereits geklingelt haben musste. Das hatte ihn geweckt. Er ging ins Bad, damit er sie nicht störte. Irgendein hagerer alter Furzknoten mit trüben Augen sah ihm aus dem Badezimmerspiegel entgegen.
    »Ja?«
    »Lex, Cleesh hier.«
    »Wie spät ist es?«
    »Spielt keine Rolle.«
    »Ja?«
    »Spielt keine Rolle, Falk. Wir müssen sofort loslegen. Du musst sofort herkommen.«
    »Scheiß drauf«, erwiderte er. In seiner Hüfte pochte es. Er war ziemlich sicher, dass er kotzen würde. »Ruf mich morgen früh wieder an. Wir setzen eine Zeit fest, um …«
    »Wir müssen sofort loslegen. Es geht alles zu schnell. Wenn du mit von der Partie sein willst, komm sofort hierher!«

10
    10
    »Hierher« war eine Suite in der achtunddreißigsten Etage des Hyatt Shaverton.
    »Warum nicht der GEO-Mast?«, fragte Falk Apfel, der ihn am Aufzug empfing.
    »Plausibles Abstreiten«, erwiderte Apfel mit einem Lächeln, das anzudeuten schien, dass das Konzept eigentlich etwas für sich hatte.
    »Also nicht das Hähnchenersatz-Parmigiana?«
    »Das ist bloß ein zusätzlicher Bonus«, entgegnete Apfel. Sie gingen einen mit Teppich ausgelegten Flur mit hohen, von hinten erleuchteten Glassteinwänden entlang.

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